HydroCurc ®, Kurkuma und Bioverfügbarkeit

Kurkuma ist ein erstaunliches Geschenk der Natur, wenn es um die Gesundheitspflege geht. Der Wirkstoff der Pflanze, um den es hier geht, ist Kurkumin, welches mit mehr als 6900 Studien in PubMed zu den mit am besten wissenschaftlich untersuchten natürlichen Substanzen gehört.

Die positiven Eigenschaften von Kurkuma hatte ich in diesem Beitrag näher betrachtet:

Wie es ausschaut, scheint Kurkuma auch bei viralen Infektionen mit positiven Wirkungen aufwarten zu können:

Im zuerst genannten Beitrag erwähnte ich allerdings auch eine „schlechte“ Eigenschaft von Kurkuma/Kurkumin. Und das ist eine schlechte Bioverfügbarkeit bei oraler Gabe. Das heißt, dass bei der Einnahme von Tabletten oder Kapseln mit Kurkumin so wenig resorbiert wird, dass kaum etwas im Körper ankommt und daher kaum Wirkung zu erwarten ist.

Daher gibt es inzwischen einige Formulierungen, die dieses Problem gelöst haben. Und HydroCurc®[1] beansprucht, selbst eine Lösung gefunden zu haben.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Bioverfügbarkeit von Kurkumin in der Wissenschaft

Im Jahr 2007 erschien eine interessante Charakterisierung von Kurkumin im Zusammenhang mit den Problemen der Bioverfügbarkeit[2]. Hier eine kurze Zusammenfassung, was die Wissenschaftler aus Houston, Texas, zu sagen hatten:

Sie bestätigen eingangs das Vorhandensein einer Reihe von positiven Effekten, wie entzündungshemmend, antioxidativ, krebshemmend und der Fähigkeit, die Gefäßbildung für Tumorzellen zu unterbinden.

Außerdem ist Kurkumin auch in hohen Dosen von zum Beispiel 12 g pro Tag unschädlich. Wenn da nicht die schlechte Bioverfügbarkeit wäre.

Der Grund hierfür ist unter anderem die schlechte Resorbierbarkeit, aber auch die rasche Metabolisierung (Abbau) und eine rasche systemische Eliminierung.

Um dies zu verhindern, gibt es verschiedene Lösungsansätze:

  • Zusatz eines Adjuvans wie Piperin[3], welches den Abbau verzögert.
  • Liposomales Kurkumin.
  • Kurkumin Nanopartikel.
  • Kurkumin-Phospholipid-Komplex.
  • Der Einsatz von Kurkumin-Analoga (Substanzen mit ähnlicher Struktur wie Kurkumin, aber mit besserer Bioverfügbarkeit)

Allerdings kommen die Autoren zu dem überraschenden Ergebnis, dass trotz der geringen Bioverfügbarkeit, Kurkumin dennoch Wirksamkeit gegen eine Reihe von Erkrankungen zeigen konnte, wie Krebs, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes, Arthritis, neurologische Störungen und Morbus Crohn. Von daher glauben die Autoren, dass eine Verbesserung der Bioverfügbarkeit diese Wirksamkeit von Kurkumin noch weiter steigern wird.

Eine Arbeit[4] aus China aus dem Jahr 2016 bestätigt die Aussagen zur Wirksamkeit der zuvor diskutierten Arbeit und ergänzt sie um weitere Komponenten: Hepatoprotektiv (die Leber schützend), neuroprotektiv (das Nervensystem schützen) und Schutz vor Herzinfarkt.

Hier kommt auch die geringe Bioverfügbarkeit zur Sprache und die Lösung des Problems durch Liposome, Nanopartikel etc.

Ebenfalls aus China kommt eine Arbeit[5] aus dem Jahr 2017, die den Einsatz von liposomalem Kurkumin bei Krebserkrankungen zusammenfasst. Die Autoren berichten, dass der Einsatz von Liposomen am besten studiert und dokumentiert sei. Liposomales Kurkumin zeigte dabei die beste Wachstumshemmung und Apoptose auslösende (kontrollierter „Zell-Selbstmord“) Wirksamkeit bei Krebszellen.

Eine besonders interessante Arbeit[6] erschien im Jahr 2018 in Australien. Der Autor berichtet ebenfalls von den positiven Eigenschaften von Kurkumin, wie wir sie bereits in den beiden zuvor diskutierten Arbeiten erfahren hatten.

Ebenso sieht der Autor das Problem mit der Bioverfügbarkeit. Jedoch gibt er zu bedenken, dass die therapeutischen Effekte von Kurkumin nicht nur auf systemischen Effekten beruhen, sondern dass hier Kurkumin auch einen signifikanten positiven Effekt auf die gastrointestinale Gesundheit ausübt. Und diese wiederum beeinflusst positiv den gesamten Organismus.

In einer Reihe von Versuchen (Menschen und Tiere) hatte sich gezeigt, dass Kurkumin das Darmmilieu verbessert, Darmentzündungen und oxidativen Stress verhindert, das Risiko für Infektionen des Magen-Darm-Trakts senkt etc.

Es gibt noch etliche weitere Arbeiten, die in einem ähnlich lautenden Tenor die Wirksamkeit und mangelnde Bioverfügbarkeit von Kurkumin beschreiben. Daher ist es an der Zeit, sich den Arbeiten zuzuwenden, die eine Lösung für dieses Problem anzubieten haben.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Was bietet HydroCurc ®?

HydroCurc ® beschreibt auf seiner Webseite, wie die Firma die Lösung des Problems betrachtet:

„Das neuartige Verabreichungssystem LipiSperse® von HydroCurc® verbessert die Dispersion lipophiler Inhaltsstoffe in diesen wässrigen Umgebungen drastisch und erhöht somit die Absorptionsraten.

Die Abstoßungskräfte zwischen den Partikeln verhindern eine Agglomeration oder Aggregation: HydroCurc® ermöglicht eine gute Dispersion der Partikel, das Kurkumin kann sich nun frei verteilen.

Die Bioverfügbarkeit wird durch die vergrößerte Oberfläche der freien Kurkuminoide erhöht. Eine ordnungsgemäße Dispersion bietet Vorteile bei der Absorption, den Dosierungsanforderungen, der Wirksamkeit und der Gesamtqualität des Endprodukts.“

Die Firma beschreibt ihr liposomales Produkt als eine Zusammensetzung aus 90 % Kurkumin und nur 10 % Trägersubstanz (LipiSperse®), während andere vergleichbare Produkte durchschnittlich nur 20 % Kurkumin und den Rest Trägersubstanz enthielten.

Was sagt die Wissenschaft?

Auf der Webseite von HydroCurc® gibt es Hinweise zu wissenschaftlichen Arbeiten mit diesem relativ neuen Präparat.

Die erste Arbeit[7] wurde im Juli 2018 veröffentlicht. Hier ging es um die Bioverfügbarkeit unter dem neuen liposomalem Produkt. Die Autoren hatten 18 gesunde Erwachsene für die Teilnahme gewonnen.

Ihnen wurde vor und nach der Einnahme von 750 mg Kurkumin Blut entnommen und in einem zeitlichen Verlauf von 24 Stunden Plasmakonzentrationen gemessen. Eine Kontrollgruppe hatte Kurkumin ohne liposomale Aufbereitung bekommen.

Die Autoren sahen unter der liposomalen Formulierung deutlich höhere Plasmakonzentrationen als unter dem unbehandelten Kurkumin.

Schlussfolgerung der Autoren: Das neue Trägersystem LipiSperse® sei für Menschen sicher und zeige eine deutlich bessere Bioverfügbarkeit für Kurkumin im Vergleich zur Standardformulierung.

Mein Fazit: Ich glaube, es ist sehr optimistisch, zu behaupten, dass diese 24-Stunden-Studie die „Sicherheit“ des neuen Trägersystems bewiese. Derartige Studien erstrecken sich in der Regel über Monate, wenn nicht Jahre. Was die Bioverfügbarkeit angeht, dürften diese Ergebnisse mit weniger Skepsis betrachtet werden.

Im Juli 2020 erschien eine Studie[8], die zeigte, dass die kombinierte Gabe von Eisen und HydroCurc® (500 mg) einen besseren Effekt auf die Bildung von BDNF (Neurotropher Faktor des Gehirns, ein Wachstumsfaktor für Nerven) hat als eine Supplementierung mit Eisen alleine.

Im Dezember 2021 erschien eine Arbeit[9], in der es ebenfalls um die Supplementierung mit Eisen und Kurkumin ging und deren Effekt auf Entzündungsprozesse und oxidativem Stress. In dieser Placebo kontrollierten, randomisierten Studie zeigte sich eine deutlichere Reduktion von Entzündungsvorgängen und oxidativem Stress unter der kombinierten Gabe von HydroCurc® (500 mg) und Eisen als unter Eisen alleine.

Fazit

HydroCurc® scheint eine interessante Kurkuma-Formulierung zu sein, besonders in Bezug auf eine verbesserte Bioverfügbarkeit für Kurkumin. Ob dieses neu entwickelte liposomale Trägersystem, welches für die Erhöhung der Bioverfügbarkeit verantwortlich ist, auch für den Menschen „sicher“ ist, kann man nur voraussetzen oder vermuten.

Die optimistischen Angaben zur Sicherheit für den Menschen in dieser einen Studie, deren Aufgabe es eigentlich nur war, Kurkumin-Konzentrationen mit und ohne dem neuen Trägersystem zu messen und zu vergleichen, halte ich für vollkommen übertrieben. Verträglichkeitsstudien zu LipiSperse® scheint es bislang nicht zu geben.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Quellen:

René Gräber

René Gräber

Ich brauche ihre Hilfe! Ihre Hilfe für die Naturheilkunde und eine menschliche Medizin! Dieser Blog ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Ich (René Gräber) investiere allerdings viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Ich freue mich daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Setzen Sie zum Beispiel einen Link zu diesem Beitrag oder unterstützen Sie diese Arbeit mit Geld. Für mehr Informationen klicken Sie bitte HIER.

Das könnte auch interessant sein...

4 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Sehr geehrter Herr Gräber,
    vielen Dank für Ihren, wie immer interessanten, Beitrag zum Kurkuma.
    Mich würde aber nun interessieren, welche Empfehlungen Sie als Heilkundler einem Diabetiker (Typ II) mit geschädigter Leber und Niere, Hypertonie und Arrhythmie in Bezug auf die tägliche Einnahme von Kurkuma geben.
    Mit freundlichem Gruß
    Rolf V.

    Antwort René Gräber:
    Bei diesen multiplen Problemen würde ich aus der Ferne gar nichts sagen wollen. Da brauche ich selbst in der Praxis eine ganze Weile um herauszubekommen, welche Therapie-Strategie in erster Linie verfolgt werden sollte – mit der größten Aussicht auf Erfolg…

  2. Avatar

    Moin, ich guck auch schon einmal Net Dr. aber es gibt nur einen Rene Gräber. seid 20 Jahren lese ich ihre Erfahrungswerke. Bin 89 und relativ gesund. Habe eigentlich nur bischen Angst vor Demenz und Co. werde mich noch erkenntlich zeigen. Bleiben Sie gesund und Rebell der Nation.

    Antwort René Gräber:
    20 Jahre lesen Sie schon bei mir? Dann sind Sie ja einer aus den „Anfängen“ 🙂 Ganz herzlichen Dank für das Vertrauen und Alles Gute für Sie!

  3. Avatar

    Ich möchte mich auch den Dankesworten von oben anschließen, mindestens 10 Jahre lese ich über Email, FB oder seit Corona über Telegram Ihre Beiträge.
    Ich bin 1943 geboren. Vor 40 Jahren bei Dr. Bruker als Gesundheitsberaterin ausgebildet und da ich damals Sprecherin des Arbeitskreises „Gesundheit“ des Bund für Umwelt und Naturschutz war (BUND) haben wir eng zusammen garbeitet (Gesellschaft Gesundheitsberatung) auch mit namhaften mutigen Ärzten und Wissenschaftler, die ihrer Zeit weit voraus waren und leider nicht mehr lebend unter uns sind!
    Ihre mutigen Berichte gaben mich als „Ungeimpfte“ sehr bestärkt bis heute wachsam hin zu schauen was da , unglaublich, fast weltweit abläuft!
    Danke Herr Gräber und weiter so!!!

  4. Avatar
    Rolf Machuletz

    6. Dezember 2022 um 14:21

    Hallo Herr Gräber
    Ich nehme den Blutverdünner Xarelto. Darf ich da auch Kurkuma zu mir nehmen?
    Weil ich mal gehört habe das Kurkuma zusätzlich das Blut verdünnt.

    Antwort René Gräber:
    Das kommt auf den Einzelfall an. In normalem Maß sehe ich da derzeit keine Probleme. Aber wie gesagt: im Einzelfall sollte das mit dem Arzt abgesprochen werden…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert