Vitamin B2 zur Migräne-Prophylaxe?

Riboflavin (Vitamin B2) wird populär als „Wachstumsvitamin“ bezeichnet, denn es hat eine lebenswichtige Schlüsselrolle bei der Gesunderhaltung von Mensch und Tier:

So scheint es sich abzuzeichnen, dass Riboflavin in der Lage sein könnte, Migräne zu beeinflussen. Dies könnte von einiger Bedeutung sein, denn rund 1 Milliarde Menschen weltweit sind von Migräne betroffen. Dies bedeutet, dass Migräne die dritthäufigste Erkrankung auf unserem Planeten darstellt.[1]

In Deutschland leiden zwei von drei Erwachsenen (ca. 47 Millionen) zumindest zeitweilig unter Kopfschmerzen, von denen 18 Millionen von Migräne betroffen sind. Das heißt, dass statistisch gesehen ca. jeder fünfte Deutsche an Migräne leidet (oder jeder 3,6te Erwachsene)[2].

In den USA leidet jeder sechste Amerikaner an Migräne. Hier sind die Frauen häufiger betroffen, bei denen jede Fünfte damit zu kämpfen hat.[3]

Bislang nur Hypothesen

Migräne ist seit Jahrzehnten bekannt. Die Migräneforschung hat jedoch bis heute keine klare Vorstellung von den Ursachen dieser Störung. Dies ist der Boden für eine Reihe von Migräne-Hypothesen.

Im Verlauf der beiden letzten Jahrzehnte setzte sich mehr und mehr die Hypothese durch, dass es sich bei Migräne um eine Störung des zentralen Nervensystems handeln könnte, die vom Hirnstamm ausgeht.[4] [5]

Hierbei kommt es zu einer Aktivierung des Trigeminusnervs[6] [7] durch interne und externe Stimuli. Dies können sein Stress, hormonelle Veränderungen, Schlafstörungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, flackerndes Licht, Krach, Wetterveränderungen etc. Aber auch ohne diese Triggerfaktoren können Migräneanfälle auftreten, was diese Hypothese einschränkt.

Eine andere Hypothese geht davon aus, dass die Migräne auf einer Fehlfunktion der Mitochondrien beruhe.[8] Hier spielt der Einfluss von Neurotransmittern möglicherweise eine Rolle, die wiederum mit Ernährungsdefiziten in Zusammenhang stehen. Eine dieser Substanzen, die von einem Ernährungsdefizit betroffen sind, ist Riboflavin.

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Riboflavin und Migräne

Im Jahr 2017 erschien eine Studie[9], die den Einfluss von Riboflavin auf Migräne und Parkinson beschrieb.

Die Autoren schreiben, dass Riboflavin oxidativen Stress, Fehlfunktionen der Mitochondrien, Entzündungsprozesse im Nervensystem und Glutamat-Exzitotoxizität reduziere, die allesamt wesentlichen Anteil an der Entwicklung von Parkinson, Migräne und anderen neurologischen Erkrankungen hätten.

Die Autoren bemerkten auch, dass Menschen, die Migräne mit Aura erleben, deutlich geringere Konzentrationen von Antioxidantien und mehr oxidativen Stress aufweisen als Kontrollen ohne Migräne. Darüber hinaus zeigen sie ein höheres Maß an Fehlfunktionen der Mitochondrien und mindestens zwei Veränderungen in der Mitochondrien-DNA, die die Anfälligkeit für Migräne erhöhen.

Riboflavin, so die Autoren, wäre in der Lage, „viele der Kennzeichen von Migräne, einschließlich oxidativer Stress, mitochondriale Dysfunktion, Neuroinflammation, Homocystein Neurotoxizität und Glutamat-Exzitotoxizität, wie unten dargestellt, zu verbessern“.

Wie viel Riboflavin ist notwendig?

Der übliche Bedarf von Riboflavin, ohne Aspekte der Migräne mit einzuschließen, sieht wie folgt aus:

Die allgemeine Antwort auf diese Frage habe ich im meinem Beitrag gegeben, dessen Link ich hier eingangs vermerkt hatte.

Die offiziellen Empfehlungen der amerikanischen Gesundheitsbehörden sehen wie folgt aus:[10]

Alter Männlich Weiblich
Bis 6 Monate 0,3 mg 0,3 mg
7-12 Monate 0,4 mg 0,4 mg
1-3 Jahre 0,5 mg 0,5 mg
4-8 Jahre 0,6 mg 0,6 mg
9-13 Jahre 0,9 mg 0,9 mg
14-18 Jahre 1,3 mg 1,0 mg
19-50 Jahre 1,3 mg 1,1 mg
51 + Jahre 1,3 mg 1,1 mg

 

Bei Migräne ist es nicht auszuschließen, dass hier die empfohlenen, üblichen täglichen Dosierungen nicht ausreichen, sondern dass hier höher dosiert werden muss. Die gute Nachricht hier ist, dass Riboflavin auch in sehr hohen Dosierungen nicht toxisch ist.

In der weiter oben erwähnten Studie berichteten die Autoren, dass 400 mg Riboflavin täglich Migräneanfälle um 50 % reduzierte. Dieser Effekt trat nach einer dreimonatigen Therapie auf. Allerdings blieben Dauer und Intensität von noch auftretenden Anfällen unbeeinflusst.

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Riboflavin ist ein wasserlösliches B-Vitamin (welches sich eigenartigerweise nicht besonders gut in Wasser löst). Diese Eigenschaft und auch eine eingeschränkte Bioverfügbarkeit machen es notwendig, dass Riboflavin auf einer kontinuierlichen Basis zugeführt wird. Wie? Über Nahrungsmittel, die ausreichende Konzentrationen dieses Vitamins aufweisen, wie zum Beispiel:

Leber, Haferflocken, Joghurt, Spinat, Rote Bete, Tempeh, Speisepilze, Eier, Spargel, Mandeln, Truthahn und andere Fleischprodukte (hier auf biologisch-organische Herkunft achten).

Ein Riboflavin-Mangel sollte eigentlich relativ unwahrscheinlich sein. Faktoren, die mit einem Mangel in Verbindung stehen können, sind Alter, Antibabypille, Alkoholmissbrauch, Schwangerschaft und Stillen, vegane Ernährung, Lebererkrankungen (die Leber ist das Hauptspeicherorgan für Riboflavin) etc.

Typische Zeichen für einen Mangel sind:[11]

Fatigue, verschwommenes Sehen, geschwollene Kehle, Depressionen, juckende oder aufplatzende Haut, Dermatitis im Mundbereich, Leberschwund, Haarverlust, Störungen der Fortpflanzungsorgane etc.

Eine Urinanalyse kann einem Riboflavin-Mangel erkennen. Als allgemeine Regel gilt, dass ein Mangel vorliegt, wenn der Riboflavin-Wert im Urin unter 40 Mikrogramm pro Tag liegt.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 09.10.2022 erstellt.

René Gräber

René Gräber

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