In Deutschland hat jeder zweite Todesfall einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt als Ursache. Wie können Sie mit dieser Tatsache umgehen?
Die richtige Antwort lautet: Sie lassen es gar nicht erst soweit kommen und beugen vor. Hoffentlich glauben Sie nicht, wenn sie auf ihren Cholesterinwert achten, sei das Prophylaxe genug. Denn das ist schlicht und ergreifend falsch.
Richtig ist, dass Sie sehr viel für sich tun können, wobei der Cholesterinspiegel die geringste Rolle spielt.
Der Cholesterinwert wird auch von der “Medizin” immer als relevanter Risikofaktor beschrieben, wenn es um Gefäß- und Herzkrankheiten geht. Die Margarine-Werbung macht sich die Angst vor dem Tod zunutze und suggeriert, dass wenn Sie drei Wochen eine bestimmte Margarine auf Ihr Brot streichen, sich Ihr Cholesterinspiegel senkt und Sie verantwortungsbewusst mit Ihrer Gesundheit umgehen.
Falsch: Wenn der Cholesterinwert niedrig ist, müssen Sie sich keine Sorgen um Ihre Gesundheit machen.
Richtig: Ihr Körper produziert selbst Cholesterin, und zwar überall im Körper. Cholesterin ist als Baustoff für Zellmembranen und Fetteiweißstoffe sowie für die Produktion einiger Hormone und Vitamin D zuständig.
Falsch: Cholesterin ist der Hauptrisikofaktor und Ursache für die Arteriosklerose und damit auch die Ursache für Schlaganfall und Herzinfarkt.
Richtig: Es gibt Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen und Herzinfarkt, die wesentlich bedeutungsvoller sind als Cholesterin. Dazu gehören der Blutfettstoff Lipoprotein a, ein Fetteiweißstoff, der ausschließlich der genetischen Kontrolle unterliegt. Ein ebenfalls wichtiger, aber selten erwähnter Risikofaktor ist das Stoffwechselabbauprodukt Homocystein. Oxycholesterin (oxidiertes Cholesterin) und Transfettsäuren
Falsch: Hohe Cholesterinwerte bedeuten eine höhere Sterbewahrscheinlichkeit.
Richtig: Der Cholesterinspiegel ist einer von vielen Risikofaktoren, die Gefäßerkrankungen verursachen können – wenn überhaupt. Die Studienlage ist da sehr gespalten. Zum Teil muss dringend geprüft werden nach dem Motto: Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.
Falsch: Der Cholesterinspiegel sollte 200 mg/dL nicht überschreiten.
Richtig: Die Höhe des Cholesterinspiegels wird immer wieder neu festgelegt und ist eine Orientierung. Wer einen Cholesterinspiegel über 200 mg/dL hat, kann kerngesund sein.
Wenn Sie Ihr Risiko, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken, verringern wollen, dürfen Sie sich nicht nur auf Ihren Cholesterinwert konzentrieren.
Die Todesursache bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall ist nicht der Cholesterinwert, wie Margarine- und Pharma-Industrie vermitteln wollen. Mit der Angst vor dem Tod ist gut Geld zu verdienen, aber auch mit der Bequemlichkeit der Menschen. Cholesterinteste sind einfach und nicht aufwendig.
Eine medikamentöse Behandlung des Cholesterinspiegels ist für die Pharma-Industrie eine willkommene Einnahmequelle, auf die sie nicht gern verzichten möchte. Diese sogenannten Statine werden wegen ihrer Unverträglichkeit in den USA nicht mehr empfohlen.
Trommeln gehört zum Geschäft, und die Angst vor erhöhten Blutfettwerten bindet die Patienten an die Pharmaindustrie. Die “richtige” Tablette verlängere das Leben wird behauptet und sollen dem verunsicherten Patienten ein beruhigendes Gefühl vermitteln.
Fazit
Lassen Sie sich von Märchen über Cholesterin nicht ängstigen, werden Sie lieber selbst aktiv und gehen Sie einen vielleicht unbequemen, aber gesunden Weg, indem Sie Übergewicht abbauen, nicht mehr rauchen, sich viel bewegen, um Ihren Blutdruck und Puls zu senken.
Noch mehr Informationen (mit Tipps und Tricks) finden Sie in meinem Buch: Das Märchen vom bösen Cholesterin:
1. Februar 2011 um 17:05
Wegen schlechten Cholesterinwerten habe ich die Ernährung umgestellt und meide auch alles auf was ich unverträglich reagiere (wurde durch einen Bluttest bestimmt). Habe mein Gewicht reduziert. Leider meine Cholesterinwerte sind weiterhin schlecht (wenn ich die vom Arzt verordnete Statine nicht nehme).
Ich achte auf Ernährung und bewege mich täglich.
Habe leider Hashimoto und musste L-Thyroxin wegen Uunverträglichkeit absetzen. Kann das der Grund sein für meine hohen Cholesterinwerte?
Habe kein Diabetes und eher niedrigen Blutdruck.
Letzte Werte: Gesamtcholesterin 327, LDL 231, HDL 66, Triglyceride 151.
In meinem Fall reicht eine gesunde Ernährung und Bewegung nicht aus oder?
Gruß Doris
23. März 2011 um 11:07
Liebe Doris,
Eiegntlich ist der Fall klar. Wenn Du mehr Fakten und meine “Letztmeinung” lesen möchtest, empfehle ich Die meinen Report zum Thema:
http://renegraeber.de/Cholesterin-Report.html
20. September 2013 um 13:19
Eigentlich fehlt mir hier die Erwähnung der Rolle des Vitamin C und anderer Nährstoffe für die Aufrechterhaltung der Festigkeit der Gefäßbindegewebe. Bei mangelhafter Festigkeit der Gefäßgewebe werden die Gefäße rissig. Diese Blessuren werden dann mit Cholesterin repariert. Es ist schon richtig, dass dem Cholesterin zuviel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Aber dies zu sagen genügt nicht. Man muss auch die wirkliche Ursache für die Arteriosklerose kennen. Der Umstand, dass Rauchen Arteriosklerose verursachend ist, beruht darauf, dass bei Rauchern das Vitamin C zur Beseitigung der hierbei entstehenden freien Radikalen verschwendet wird. Umgekehrt beruht die Gefäß schützende Wirkung des Rotweins darauf, dass die mit dem Rotwein konumierten Antioxidantien den Kollagenfaktoer Vitamin C einsparen helfen.
9. Dezember 2019 um 10:50
Anmerkungen zu dem Begriff „Risikofaktor“: In der Medizin gilt etwas als »Risikofaktor«, wenn es zusammen mit einer Krankheit zu beobachten ist, unbeschadet der Tatsache, ob dieses als Risikofaktor bezeichnete Etwas jene Krankheit verursacht, für die es als Risikofaktor gilt oder dieses Etwas mit der betreffenden Krankheit häufig gemeinsam zu beobachten ist, etwa infolge derselben Ursache.
Was bedeutet das nun? Ganz einfach das hier: Der Gebrauch des Wortes Risikofaktor hat Verwirrung stiftende Eigenschaft. Möglicherweise ist das beabsichtigt. Denn unter Ausnutzung dieser Verwirrung ist es leicht, Patienten mit hohem Cholesterin von der Notwendigkeit der Anwendung Cholesterin senkender Produkte zu überzeugen. Ein anderer Nutzen des Gebrauches des Wortes Risikofaktor liegt darin, weil hierbei unenthüllt bleibt, dass in der Medizin in vielerlei Hinsicht weit weniger Gewissheit existiert, als man gern zuzugeben bereit ist.