Das Internet ist inzwischen für viele Menschen die erste und oft einzige Informationsquelle bei der Suche nach Wissen. Die Qualität der gebotenen Informationen schwankt dabei zwischen präzisen Angaben mit hohem Informationsgehalt bis zu sehr „merkwürdigen“ Veröffentlichungen.
Daher halte ich es gerade bei Informationen aus dem Netz für wichtig, darauf zu achten, wie und mit welchen Quellen Aussagen belegt werden. Oft fehlen Belege vollständig (ich bin da übrigens keine Ausnahme) und die Information könnte nicht mehr sein als die persönliche Meinung des Autors oder, schlimmer noch, eine absichtliche Falschinformation.
Meine Beiträge spiegeln übrigens auch immer meine Meinung wieder. Insofern glauben Sie mir bitte auch nicht. Prüfen Sie es selbst. Ich beschreibe immer das, was ich auch selbst in vergleichbaren Situationen nehmen würde und machen lassen würde.
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Im folgenden einige „Ungereimtheiten“ auf die ich bei einer Recherche gestoßen bin.
Sind Quellen angegeben, darf man sich jedoch noch lange nicht auf die daraus zitierten Angaben verlassen. Es gilt, die Quellen zu überprüfen. Oft wird falsch oder unvollständig zitiert. Mit oder ohne Absicht aus dem Zusammenhang gelöste Informationen können zudem leicht falsch interpretiert werden.
Deutlich wird das Quellenproblem zum Beispiel bei Internet-Artikeln zum Carotinoid und Nahrungsergänzungsmittel Astaxanthin. Immerhin gibt es dazu bereits einen eigenen Wikipedia-Eintrag auf Deutsch, doch umfasst der entsprechende Eintrag auf dem populären Online-Nachschlagewerk grade mal 214 Wörter. Wenigstens werden hier Belege angegeben, doch viel Wissenswertes über Astaxanthin wird im Artikel bislang noch nicht erwähnt.
Andere Artikel zu diesem Carotinoid treffen Aussagen, ohne sie zu belegen. Kurios ist dabei, dass als vermeintlicher Beleg oft eine Versuchsnotiz aus Schweden herangezogen wird, die keinerlei wissenschaftliche Aussagekraft über die Wirkung von Astaxanthin hat und nie veröffentlich wurde.
Nachzulesen ist die Notiz solange es Cyanotech, einem Anbieter von Astaxanthin-Kapseln, der die 2 DIN-A-4-Seiten als pdf auf seiner Homepage zum Lesen anbietet, gefällt. Ohne Rahmenbedingungen festzulegen, wie es für eine wissenschaftliche Studie zwingend notwendig wäre, wurden Astaxanthin-Kapseln im Auftrag eines dänischen Herstellers am schwedischen Karolinska-Institut einem Anwendungstest unterzogen, der zu keinem gesicherten Ergebnis führte, wie die Wissenschaftler in der Diskussion einräumen.
Systematische Studien zur Wirkung von Astaxanthin existieren jedoch. So verzeichnet PubMed 796 Treffer für den Suchbegriff „Astaxanthin“. Dennoch wird die schwedische Versuchsnotiz von vielen als Beleg herangezogen, zu dem der ungesicherte Test meiner Meinung nach nicht dienen darf. Dies weiß man jedoch nur, wenn man sich die Mühe macht, die englischsprachige Quelle selbst zu lesen.
Lese-Fehler, Interpretationsfehler oder einfach Desinteresse an den Fakten?
Die Autorin eines Astaxanthin-Artikels auf Suite101 (einem Internet-Artikel-Portal) zitiert begeistert, die Kraftausdauer der Astaxanthin-Anwender im Test hätte sich um 62% gesteigert, während die Kontrollgruppe nur eine Steigerung von 22% verzeichnete.
Dabei steht in der Test-Notiz, dass die Astaxanthin-Gruppe durchschnittlich 62 Kniebeugen schaffte, die Kontrollgruppe 22. Von Kraftzuwachs in Prozent ist keine Rede. Mehr noch: Dies sind Werte, die erstens aufgrund des statistischen Fehlers gar nicht so unterschiedlich sind – im statistischen Mittel der Versuchsdaten überschneiden sich die Werte – und die zweitens unter fehlenden Rahmenbedingungen und Kontrollen ermittelt wurden.
In wieder einem anderen Online-Magazin will der Autor aus eben diesem Anwendungstest herausgelesen haben, dass die Astaxanthin-Anwender nur halb so viele Muskelverletzungen beim Training erleiden. Die angegebenen Zahlen entsprechen denen der Gewichtszunahme, die in der Notiz erwähnt werden.
Sie sind – wissenschaftlich unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers – fast identisch: ein, bzw. zwei Kilo. Diese leere Information wird als farbige Grafik abgebildet, um ihr ein wissenschaftliches Erscheinungsbild zu geben. Dabei heißt es in der Versuchsnotiz: „The difference was not statistically significant.“
An diesen Beispielen wird klar, dass man sehr gut beraten ist, Informationen aus dem Netz oder von anderswo stets kritisch zu hinterfragen. Und ja: Ich meine damit auch Informationen, die ich selbst veröffentliche.
Über dieses Dilemma der „Studien“ habe ich ausführlicher in meinem kostenlosen Report: „Unsere Schulmedizin – Die einzig wahre Wissenschaft?“ berichtet.
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