In diesem Grundsatzbeitrag zu Probiotika will ich die wichtigsten Fragen dazu beantworten und am Ende auch Tipps geben, wie man gute Probiotika erkennt. Ich gehe diesen Beitrag durchaus “wissenschaftlich” an; darüberhinaus verfüge ich über 25 Jahre Erfahrung im Einsatz von Probiotika bei Patienten mit unterschiedlichsten Beschwerden. Also los geht´s…
Was sind Probiotika
Zuerst einmal der Begriff selbst: Der Begriff „Probiotika“ leitet sich vom Griechischen „pro bios“ ab, und das bedeutet „für das Leben“. (Der begriffliche Gegensatz ist übrigens „Antibiotika“, also „gegen das Leben“, aber das nur nebenbei.)
Probiotika sind bestimmte Bakterien, die in ausreichender Menge lebend in den Darm gelangen und sich hierbei positiv auf die menschliche Gesundheit auswirken.
- Bakterien im Darm?
- Und das soll gut sein?
Aber ja sicher!
Was einigen (auch manchen Ärzten) überhaupt nicht bewusst ist: Der menschliche Darm beinhaltet etwa zehnmal mehr Bakterien, als unser gesamter Körper Zellen besitzt.
Präbiotika sind Stoffe, die positive Keime beim Wachstum unterstützen. Zu diesen, fast ausschließlich organischen Verbindungen, zählen viele Ballaststoffe.
Ein Erwachsener trägt etwa ein Kilogramm „gesunder“ Bakterien in seinem Darm herum.
Diese Kleinstlebewesen bilden die sogenannte Darmflora, die uns vor Krankheiten schützt und einen ganz zentralen Teil des Immunsystems darstellt. Ist die Darmflora durch schlechte Ernährung, „Schlacken“ und Umweltgifte (Pestizide, Schwermetalle) beschädigt, droht eine ganze Reihe von teils schweren Krankheiten. Umgekehrt können solche Gesundheitsschäden ihrerseits zu Veränderungen der Darmflora führen. Denn es besteht nach neueren Erkenntnissen ein Zusammenhang zwischen dem Zustand der Darmflora und Organ-Schäden.
Medikamente können die Darmflora schädigen
Zu den Medikamenten, die das Darm-Mikrobiom auf diesem Wege erheblich beeinträchtigen, zählen beispielsweise Antibiotika (wir erinnern uns an die Wortbedeutung…), Chemotherapeutika und Schmerzmittel wie Paracetamol. Im Falle einer Leberfibrose können sogar Darm-Bakterien in die Leber einwandern und dort Entzündungen hervorrufen.
Die Wirkstoffe fast aller Medikamente zeitigen nicht nur toxische Nebenwirkungen, sondern auch deren Abbau-Produkte sind schädlich. Diese Umwandlungs-Prozesse laufen in der Leber ab, die von den toxischen Verbindungen am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wird. Kurzzeitige oder niedrige Belastungen kann das Stoffwechsel-Organ verkraften, aber im Extrem-Fall können bleibende Schäden entstehen.
Auch die Nieren werden von vielen Medikamenten angegriffen. Bis zu einem Viertel der stationär behandelten Patienten mit Nierenstörungen hat sich die Erkrankung durch die Einnahme von Pharmaka zugezogen. Eine Medikamenten-Gruppe, die hier besonders hervorsticht, sind Chemotherapeutika. So beobachteten Ärzte nach der Anwendung von Cisplatin sowohl Nierenschäden als auch eine gestörte Darmflora. Reduziert war die Population von Oscillibacter, Blautia und Keimen aus der Gruppe der Firmicutes. Ungewöhnlich hoch war hingegen die Besiedlung von Alloprevotella und Bilophila sowie Zellen aus den Gruppen von Sutterellaceae, Bacteroides und Bacteroidetes sowie Deferribacteres.
Nachgewiesen ist auch eine Veränderung der Darmflora durch das Chemotherapeutikum Irinotecan. Das Mittel erhöht die Besiedlung mit Arten der Gattungen Clostridium und Staphylococcus sowie das Vorkommen von Escherichia coli.
Die Verbesserung der Darmflora kann nicht nur die Nebenwirkungen von Medikamenten lindern, sondern auch dafür sorgen, dass sie besser wirken.
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Die Darmflora ist lebenswichtig
Diese Erkenntnis ist noch relativ jung. Als im Jahr 1885 die ersten Bakterien im menschlichen Darm entdeckt wurden, war das zunächst ein Schock. Schließlich kannte man nur gefährliche, krankmachende und todbringende Bakterien. Dass es auch andere, „gesunde“ Bakterien gibt, die uns vor den krankmachenden Erregern schützen, das stellte sich erst Jahrzehnte später heraus.
Und so sind die „guten“ Bakterien, die in uns leben, erst relativ spät in den Blickpunkt der Schulmedizin gerückt. Erstaunlich ist dabei: In der Tierhaltung der Landwirtschaft sind Probiotika längst etabliert und als effektive Mikroorganismen bekannt. Mit der Übertragung dieser Erkenntnisse auf die menschliche Gesundheit tut sich die Schulmedizin jedoch weiterhin sehr schwer.
Die wichtigsten Probiotika
Probiotika sind vor allem durch die Zugabe in sogenannten “probiotische Lebensmittel” bekannt geworden. Die meisten derartiger Produkte enthalten die Milchsäurebakterien Lactobacillus acidophilus und Lactobacillus casei. Diese beiden Bakterienstämme sind weniger säureempfindlich als zum Beispiel Lactobacillus delbrueckii subsp. bulgaricus und Streptococcus oder Streptococcus thermophilus, die normalerweise zur Herstellung von Joghurt verwendet werden. Bevor ein Mikroorganismus jedoch das “Gütesiegel” Probiotikum erhält, muss dieser verschiedene Kriterien erfüllen. Prof. Peter Koflach, Vorstand des AKH Wels in Österreich, erklärt:
“So muss er ein nichtpathogener, lebender, exakt beschriebener Keim humanen Ursprungs sein und sich resistent gegen Magensäure und Galle zeigen. Sind dann klinische Studien vorhanden, die dessen Wirkung belegen, sind alle Anforderungen erfüllt.”
Die Besonderheit all dieser Stämme ist, dass diese nicht an ihrer selbst hergestellten Milchsäure sterben. Lactobacillus acidophilus und Lactobacillus casei haben die Eigenschaft, dass diese auch die sehr saure Umgebung im menschlichen Magen überleben können.
Voraussetzung für die probiotische Wirkung von Lebensmitteln ist, dass die Bakterien den Dickdarm lebend erreichen. Mittlerweile gibt es ausreichend Studien, die belegen, dass die Bakterien dies auch können, wenigstens zum Teil.
Das Problem besteht eher in der dauerhaften Ansiedlung in der Darmmukosa (Darmschleimhaut). Interessanterweise werden diese Bakterien von der sensiblen Immunabwehr des Darms nicht angegriffen, sondern wie körpereigene Zellen behandelt. Zurzeit wird weiter erforscht (zum Beispiel an der Technischen Universität Berlin), wie man möglichst viele der Bakterien bis in den Darm bekommt und diese die starke Säure des Magens überleben.
Probiotische Lebensmittel können zur allgemeinen Gesundheitsförderung eingesetzt werden, vor allem wenn Sie das Gefühl haben, sie tun Ihnen gut. Zur gezielten Krankheitsbekämpfung müssen jedoch andere Probiotika, in komplexerer Zusammensetzung und meist als säureresistente Kapseln, gegeben werden.
Ein Milchsäurebakterium, das in vielen fermentierten Lebensmitteln, vorkommt ist Lactobacillus reuteri. Dazu habe ich hier bereits einen Artikel veröffentlicht:
Lactobacillus reuteri (vitalstoffmedizin.com)
Neben dieser Spezies haben sich die Schwesterarten Lactobacillus brevis und Lactobacillus fermentum als besonders positiv erwiesen.
Wirkung von Probiotika
Studien zeigen, dass Schulkinder bei regelmäßiger Einnahme von Probiotika seltener krank sind. In ausreichender Menge tragen Probiotika zu einer stabilen Darmflora und einer gesunden Darmschleimhaut bei und unterstützen das darmeigene Immunsystem. Ein Tierversuch an Mäusen ergab, dass die Nager besser gedeihen, wenn sie einen probiotischen Joghurt erhalten.
Im Vergleich zu Artgenossen, die das Probiotikum nicht bekamen, war das Fell glänzender und auch die Haut dicker. Mikroskopische Untersuchungen zeigten auch eine bessere Ausprägung der Haar-Follikel. Zudem war der pH-Wert auf den Schleimhäuten der Mundhöhle, des Darmes und der Vagina niedriger als bei den Kontroll-Tieren. Das stärker saure Milieu macht die Schleimhäute widerstandsfähiger. Studien am Menschen belegen, dass ein niedriger pH im Vaginal-Raum die Fruchtbarkeit erhöht.
Auf welchem Wege solche Wirkungen eintreten, wird erst bei gezielten Untersuchungen klar. Die Wissenschaftler entdeckten, dass Lactobacillus reuteri die Ausschüttung von Oxytocin fördert. Damit verbunden ist eine verbesserte Immun- und Nerven-Funktion sowie stärkere Knochen und Muskeln. Daneben beschleunigt Oxytocin die Wundheilung.
Des Weiteren können Probiotika auch die Ansiedlung von pathogenen Erregern (Bakterien und Pilze) im Darm unterdrücken (sie konkurrieren um Anheftungsstellen an der Darmschleimhaut). Darüberhinaus besitzen Probiotika auch die Eigenschaft, bestimmte Giftstoffe zu neutralisieren.
Lactobacillus reuteri produziert das biogene Antibiotikum Reuterin, das gramnegative Bakterien abtötet. Wenn diese Mikroben zugrundegehen, gelangen Endotoxine wie Lipopolysaccharide ins Darmlumen. Endotoxine greifen die Darmschleimhaut an, wodurch ein Leaky-Gut-Syndrom entstehen kann. Daneben hemmen Lipopolysaccharide die Elektronen-Transport-Kette in den Mitochondrien und verschieben die physiologischen Verhältnisse in Richtung auf einen „Krebsstoffwechsel“. Dieser Effekt nimmt seinen Ausgang in einer Erhöhung des Serotonin-Spiegels. Endotoxine fördern die Synthese von Serotonin aus Tryptophan. Wissenschaftler haben die Gene für die Reuterin-Synthese nicht nur in der DNA aus Lactobacillus reuteri nachgewiesen, sondern auch die Freisetzung der Verbindung im Darm von Mäusen. Lactobacillus reuteri ist außerdem in der Lage, Vitamin B12 (Cobalamin) zu produzieren.
Doch die Probiotika zerstören nicht nur körperfremde Giftstoffe, sie machen auch bestimmte menschliche Zytokine unschädlich, die chronische Entzündungsreaktionen hervorrufen können.
Durch die positiven Eigenschaften der Probiotika können zum Beispiel Allergien oder Milchzuckerunverträglichkeit, Histamin-Intoleranz, aber auch Nebenwirkungen von Antibiotika, Chemotherapie oder Strahlentherapie günstig beeinflusst werden. Und auch bei Depressionen wirken Probiotika erstaunlich gut. Dabei gibt es offensichtlich einen Zusammenhang zwischen entzündlichen Darmerkrankungen und psychischen Syndromen. Wenn eine sanierte Darmflora die Darm-Hirn-Achse des Nervensystems wieder ausbalanciert, bessern sich oft auch psychische Beschwerden.
Eine Rolle in der positiven Wirkung der probiotischen Bakterien spielt sicher auch die Produktion von Kohlendioxid (CO2) im Darm. CO2 bewahrt Lipide davor, durch Oxidation zerstört zu werden und erhöht auch die Stoffwechselrate. Das ist beispielsweise auch der Grund für die heilende Wirkung des Gases bei vielen medizinischen Anwendungen. Schon in der Antike wurden CO2-reiche Quellen für Heilbäder genutzt.
Zur Prophylaxe von Leberschäden durch Medikamente hat sich die Anhebung der Besiedlung von Bifidobacterium und Lactobacillus sowie Keimen aus der Gruppe der Clostridiales erwiesen. Grund dafür ist wohl, dass diese Mikroben kurzkettige Fettsäuren (SCFA) produzieren.
Zu den häufigsten Vertretern der Darmflora gehört das oben genannte Bifidobakterium. Falls es Sie interessiert, wie das B. infantis vor Allergien und Darmentzündungen schützt, lesen Sie hier gerne weiter:
Bifidobacterium infantis (vitalstoffmedizin.com)
Die Verschiebungen innerhalb der Darmflora durch Cisplatin resultieren offenbar aus dem Zusammenhang, der sich aus der Darm-Nieren-Achse ergibt. Nach einer Cisplatin-Medikation konnte gezeigt werden, dass die Gabe des Keims Ligilactobacillus salivarius einer Fehlbesiedlung entgegenwirkt und auch den Bestand der Lactobacillus-Arten erhöhte. Infolgedessen stieg die Konzentration der kurzkettigen Fettsäuren im Darmlumen an. Die Behandlung konnte die Nebenwirkungen von Cisplatin in Grenzen halten. Eine entzündungshemmende Wirkung hatte auch ein Probiotikum mit Lacticaseibacillus rhamnosus, das Nierenstörungen weitestgehend verhindern konnte.
Ein effektiver Nierenschutz nach der Gabe des Antibiotikums Gentamicin erzielte in einer Studie auch ein Probiotikum mit Bifidobacterium bifidum und Lactobacillus delbrueckii subsp. bulgaricus und Lactobacillus acidophilus sowie ein Präbiotikum mit Fructooligosacchariden.
Nierenschäden durch Paracetamol konnten in einer Untersuchung durch ein Präparat mit Lactiplantibacillus plantarum gelindert werden.
Ermutigend sind ebenfalls erste Studienergebnisse zum Einsatz probiotischer Kulturen bei Durchfallerkrankungen auf Reisen (Reisediarrhoe oder auch “Montezumas Rache” genannt), sowie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Hierzu sagt unter anderem Prof. Michael Blaut vom Institut für menschliche Ernährung in Potsdam, dass bei bestimmten Formen des Durchfalls eine Verbesserung mit Probiotika erreicht werden kann.
Auch interessant: Doping mit den „richtigen“ Bakterien
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Verschiedene Ansätze werden erprobt
In jüngster Zeit versuchen einige Wissenschaftler, die Behandlung weiterer Erkrankungen durch Pro- und Präbiotika zu unterstützen. Dazu zählen chronische Darmentzündungen, Arteriosklerose und Herz-Kreislauf- und Autoimmun-Krankheiten. Dabei erwägen die Forscher auch, pathogene Keime in der Darmflora durch Antimykotika und Antibiotika zurückzudrängen.
Erfolgversprechender scheint mir allerdings das Vorhaben, neue Pro- und Präbiotika zu entwickeln. Interessant ist auch der Mikrobiom-Transfer, bei dem eine Stuhlprobe von einem gesunden zu einem kranken Menschen übertragen wird. Inwieweit dies erfolgreich verläuft, hängt wahrscheinlich auch davon ab, auf welche Keimbesiedlung die transplantierte Probe trifft. Einer Studie zufolge soll die Methode bei Colitis ulcerosa bereits geholfen zu haben, nicht aber bei Morbus Crohn. Die Technik konnte in mehreren Untersuchungen auch den Blutzucker bei Diabetes Typ II leicht senken.
Nach meinem Kenntnisstand gibt es allerdings noch zu wenig Studien, um all diese Studienergebnisse für harte Fakten zu halten. Allerdings sind meine Erfahrungen mit Probiotika sehr gut und auch andere Therapeuten berichten sehr viel Vorteilhaftes.
Problem einer Behandlung mit Probiotika
Wenn Sie diesen Artikel bis hierher verfolgt haben, könnten Sie jetzt zur Überzeugung kommen, dass die Einnahme von Probiotika wie das Aussäen von Samen in Ihrem Garten ist. Sie wachsen, vermehren sich, und alles, was Sie tun müssen, ist “säen und füttern”. Aber so funktioniert das leider nicht. Ihr Darmtrakt enthält Tausende von verschiedenen Bakterientypen, ganz zu schweigen von Pilzen und Viren. Es ist ein sehr großes Umfeld – mit viel Konkurrenz.
Ein gar nicht seltenes Problem ist nämlich: Wenn man die Einnahme der Probiotika abbricht, zeigt sich, dass die Keimzahl der Darm-Bakterien immer geringer wird. Es sinkt auf ein Ausgangsniveau, das dem vor der Einnahme des probiotischen Präparats entspricht. Die Wirkung hält demnach nämlich nur so lange an, wie das Probiotikum genommen wurde. Ein Effekt, den ich im Laufe der Jahre bei zahlreichen Patienten beobachten konnte.
Was das Immunsystem betrifft, so gibt es Studien, die zeigen, dass der Nutzen für das Immunsystem innerhalb weniger Tage nach dem Absetzen der Probiotika abnimmt. Es ist also bedeutsam, eine kontinuierliche Zufuhr dieser gesunden Bakterien aufrechtzuerhalten.
Wie man gute Probiotika findet
Bei der Auswahl eines hochwertigen probiotischen Nahrungsergänzungsmittels rate ich auf folgende Punkte zu achten:
- Achten Sie auf eine Potenzzahl (koloniebildende Einheiten, KBE oder CFUs) von 50 Milliarden oder mehr. Das ist die Anzahl der Bakterien, die pro Dosis abgegeben werden.
- Angabe der Haltbarkeitsdauer, d. h. der Haltbarkeit der KBEs. Vermeiden Sie Kapseln, bei denen nur die KBE zum Zeitpunkt der Herstellung deklariert sind. Lebensmittelprodukte sollten in wiederverschließbaren Verpackungen verpackt und vorschriftsmäßig gelagert werden.
- Achten Sie auf ein Produkt, das mehrere Bakterienarten enthält, da eine große Vielfalt in der Regel mit einer besseren Gesundheit in Verbindung gebracht wird. Im Allgemeinen rate ich zu Produkten, die wenigstens Lactobacillus- und Bifidobakterien enthalten. Beispiele hierfür sind Lactobacillus acidophilus und Lactobacillus plantarum. Diese Organismen sind vor allem im Dünndarm oder im oberen Magen-Darm-Trakt (GI) zu finden, wo sich die meisten Immunzellen befinden. Die Bifidobakterien hingegen befinden sich im Dickdarm oder im unteren Teil des Darms, einem weiteren für die Gesundheit wichtigen Bereich. Bifidobacterium lactis, Bifidobacterium longum und Bifidobacterium bifidum sind wichtige Bakterien.
- Achten Sie darauf, dass die Probiotika ohne Einsatz von Gentechnik hergestellt wurden.
Präbiotika verbessern die Darmflora ebenfalls
Das beste Präbiotikum ist eine Ernährung mit vielen Sorten von Obst und Gemüse. Besonders reichhaltig an den unverdaulichen Nahrungsbestandteilen sind Äpfel, Weizenkleie, Konjac, Walnüsse, Gerste, Buchweizen, Artischocken und Aronia-Beeren. Eine solche Kost beinhaltet eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen, die eine zuträgliche Darmflora fördern. Besonders die Ballaststoffe sind ein gutes Substrat für positive Keime. Die unverdaulichen Bestandteile der pflanzlichen Nahrungsmittel verbessern die Situation bei Menschen mit Diabetes Typ 2.
Eine wissenschaftliche Untersuchung an hunderten Menschen zeigte eine deutliche Optimierung des Darm-Mikrobioms durch die sogenannte „Mittelmehrdiät“. Die mediterrane Kost soll nach Schätzungen der Forscher einen Anteil von rund einem Zehntel aller Einfluss-Faktoren haben.
Menschen, die wenig Ballaststoffe zu sich nehmen wollen oder können, sollten wenigstens gezielte Supplementationen vornehmen. In einer Studie wiesen Forscher nach, dass 20 Gramm Inulin oder ein halbes Gramm Omega-3-Fettsäuren täglich die Darmflora verbessern kann. Die Maßnahme reduzierte die Besiedlung mit Collinsella, erhöhte dafür die Zellzahl der Arten aus der Gattung Bifidobacterium. Auch die Menge der kurzkettigen Fettsäuren stieg im Darm an, während der Spiegel des „schlechten Cholesterins“ (VLDL) im Blut sinkt. Entzündungs-Mediatoren wie Interleukin 4 gehen ebenfalls zurück.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.02.2024 aktualisiert und ergänzt.