Häufige Fragen zur Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen betreffen bestimmte Erkrankungen. In diesem Beitrag gehe ich auf wichtige Fragen ein.
Was ist bei der Einnahme zu beachten?
Mikronährstoffe sind Bestandteile der Nahrung. Komplexe Mikronährstoff-Produkte zur Ergänzung der täglichen Ernährung werden daher am besten zu einer Mahlzeit eingenommen.
Das hat zudem den Vorteil, dass in einer Mahlzeit immer eine gewisse Menge Fett enthalten ist. Dadurch kann die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine über den Darm verbessert werden. Dagegen kann die Resorption bestimmter Mikronährstoffe durch Kaffee und Schwarzen Tee vermindert oder sogar gehemmt werden kann.
Bei Mikronährstoffen, die aufgrund einer bestehenden Erkrankung oder speziellen Mangelsituationen einzeln in höherer Dosierung eingesetzt werden, kann im Gegensatz zu den komplexen Mikronährstoff-Produkten u.U. eine Einnahme vor oder nach den Mahlzeiten vorteilhaft oder notwendig sein, um eine möglichst vollständige Resorption im Darm und optimale Wirkung im Körper zu erzielen.
Ob es wichtig ist, einen bestimmten Mikronährstoff außerhalb der Mahlzeiten anzuwenden, ist in vielen Fällen der dem Produkt beiliegenden Gebrauchsinformation zu entnehmen. Enthält diese hierzu keine näheren Angaben, so sollte der Behandler befragt werden.
Beachten Sie die Einnahmehinweise – dann sind auch bei höherer Dosierung Nebenwirkungen ausgeschlossen.
Mit Vitalstoffen können Sie Krankheiten heilen, aber die natürlichen Stoffe sind keine pharmazeutischen Substanzen, die oft direkt nach der Einnahme wirken. Es dauert meist einige Wochen, bis Ihre Depots aufgefüllt und Mängel ausgeglichen sind. Erst dann kann sich auch Ihr gesundheitlicher Zustand wieder bessern – dann aber meistens dauerhaft.
Kann man Vitamin C bei einem Magengeschwür nehmen?
Vitamin C kann bei Aufnahme im nüchternen Zustand zu Magenbeschwerden führen. Deshalb und wegen seines sauren Charakters wurde mitunter vermutet, dass eine Anwendung beim Magengeschwür ungünstig sei. Untersuchungen haben jedoch wiederholt gezeigt, dass Patienten mit Magengeschwür bzw. Magenkrebs verminderte Vitamin C-Werte im Blut haben. Gleiches gilt für Patienten mit einer Infektion mit Helicobacter pylori, die an der Entstehung von Magengeschwüren beteiligt ist.
Vitamin C ist in der Magenschleimhaut und im Magensaft in hoher Konzentration vorhanden. Die Bedeutung von Vitamin C für Patienten mit Magengeschwür liegt v.a. in seiner Funktion als Gewebeschutz- und Wundheilungsfaktor wie auch als Radikalfänger bzw. Antioxidanz.
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Mikronährstoffe bei Autoimmunerkrankungen und Allergien? Vieles spricht dafür…
Bei Allergien und Autoimmunerkrankungen handelt es sich um krankhaften Immunreaktionen, die sich in einer fehlgeleiteten Antikörperbildung widerspiegeln. Während bei Allergien körperfremde Stoffe die Krankheitserscheinungen auslösen, richtet sich bei den Autoimmunerkrankungen das Immunsystem gegen körpereigene Bestandteile.
Dies führt letztlich zu Entzündungen und zur Zerstörung der betroffenen Zellen und Gewebe. Wichtige Autoimmunerkrankungen sind z.B. die Rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose, Colitis ulcerosa, der Lupus erythematodes und die Sklerodermie.
In der Schulmedizin werden solche Erkrankungen v.a. mit Arzneimitteln behandelt, die das Immunsystem unterdrücken (v.a. Cortison). Hinsichtlich des Einsatzes von Mikronährstoffen bei diesen Krankheitsbildern kann keine pauschale Antwort gegeben werden.
Klinische Studien mit z.T. hoch-dosierten Mikronährstoffen haben bislang sowohl für Autoimmunerkrankungen (z.B. Rheumatoide Arthritis, Colitis ulcerosa) als auch für Allergien positive Ergebnisse erbracht.
Voraussetzung für ein optimal arbeitendes Immunsystem ist eine bedarfsgerechte Versorgung mit kombinierten Mikronährstoffen.
In Untersuchungen mit an Asthma erkrankten Personen konnten nützliche Effekte von Antioxidanzien wie Vitamin E und Vitamin C nachgewiesen werden. Eine ausreichende Versorgung mit diesen Substanzen kann die Ausprägung allergischer Reaktionen vermindern.
Wichtig für Allergiker dürfte in diesem Zusammenhang sein, dass Vitamin C die Spiegel von Histamin senkt. Histamin ist eine Substanz, die bei allergischen Erkrankungen vermehrt ausgeschüttet wird und zu einem großen Teil für die auftretenden Krankheitssymptome mit verantwortlich ist.
Ebenfalls in Studien wurde der positive Effekt von Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E bei Rheumatoider Arthritis nachgewiesen. Beide Substanzen greifen in das Entzündungsgeschehen ein und vermögen dieses abzuschwächen.
Mikronährstoffe bei Niereninsuffizienz? Es kommt auf den Einzelfall an…
Die Niere ist das zentrale für die Aufrechterhaltung der Blutzusammensetzung verantwortliche Ausscheidungsorgan. Sie ist für die Regulation des Wasser- und Mineralstoffhaushaltes sowie für die Elimination von Pharmaka und Abbauprodukten aus dem Stoffwechsel (Stoffwechselstörungen) zuständig. Darüber hinaus ist die Niere aber auch ein stoffwechselaktives Organ, indem sie in der Haut gebildetes Vitamin D in seine aktive Form überführt.
Sind die Nieren chronisch erkrankt, so lassen die Ausscheidungs- und Synthesefunktionen nach: In Abhängigkeit vom Stadium der Erkrankung kommt es entweder zu einer Erhöhung oder Erniedrigung des Kaliums im Blut und aufgrund der eingeschränkten Vitamin D-Aktivierung zu einer verminderten Calcium-Resorption.
Ferner besteht die Gefahr, da chronisch Nierenkranke häufig eine eiweißarme Diät einhalten müssen, dass durch einseitige Ernährung z.B. ein Mangel an wasserlöslichen Vitaminen, Eisen und Zink entsteht. Ähnliches gilt für dialysepflichtige Patienten, deren Zahl in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat.
Während des Dialysevorgangs gehen viele Mikronährstoffe verloren. All diese speziellen Gegebenheiten, die bei Nierenpatienten und bei Dialyse-Patienten zu beachten sind, machen v.a. im fortgeschrittenen Stadium individuelle, dem Krankheitsbild angepasste Mikronährstoff-Gaben notwendig. Vor der Anwendung eines Mikronährstoff-Produkts sollten chronisch Nierenkranke und Dialyse-Patienten auf jeden Fall ihren Behandler zu Rate ziehen.
Jod bei Schilddrüsenüberfunktion – hier ist Zurückhaltung angesagt
Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das zur Synthese der Schilddrüsenhormone benötigt wird. Deutschland gilt nach WHO-Einschätzung als mittelschweres Jodmangel-Gebiet, weshalb die Aufnahme von Jod-angereicherten Lebensmitteln in der Bevölkerung gefördert wird.
Der tägliche Bedarf wird in den D-A-CH-Referenzwerten mit 180 -200 gg Jod angegeben, was jedoch im Rahmen einer normalen Ernährung nicht er-reicht wird. In Deutschland beträgt die tägliche Menge des aufgenommenen Jods durchschnittlich 60-80 µg, was nicht einmal der Hälfte der empfohlenen Menge entspricht!
Ca. 40% der Bevölkerung in Deutschland leiden an einer Schilddüsenvergrößerung (Kropf). Die Erkennung und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen kommt unser stark angeschlagenes Gesundheitssystem teuer zu stehen:
Jährlich entstehen Kosten in einer Höhe von etwa 1,1 Milliarden Euro. Besonders zu beachten ist ein erhöhter Jodbedarf für schwangere Frauen und stillende Mütter wie auch für Kinder und Jugendliche. Bereits 50% der 13-jährigen Schulkinder leiden an einem Kropf. Eine regelmäßige Jodzufuhr ist daher zu empfehlen.
Bei Patienten, die an einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) leiden, sollte hingegen der Therapeut gefragt werden, ob zusätzliche Jodmengen aufgenommen werden dürfen. Hier bestehen häufig Aufnahmebeschränkungen für Jod, was sich z.B. in speziellen Ernährungsempfehlungen (kein oder nur eingeschränkter Verzehr von Seefisch) widerspiegelt.
Vitamin B12 und Folsäure bei Krebs – Dosierung und Zeitpunkt sind ausschlaggebend
Vitamin B12 und Folsäure sind an Zellteilungsprozessen beteiligt und wer-den v.a. von Zellen mit hoher Teilungsrate, wie den Blutzellen, in besonderem Maße benötigt. Da Krebszellen ebenfalls rasch wachsen und damit durch Vitamin B12 und Folsäure in ihrer Vermehrung gefördert werden könnten, wurde die Anwendung dieser Vitamine bei Krebs in der Vergangenheit oft kontrovers diskutiert bzw. von vielen Ärzten als gefährlich abgelehnt.
Eine bedarfsgerechte Zufuhr von Vitamin B12 und Folsäure ist allerdings bei Krebspatienten wichtig, damit der Körper nicht zusätzlich durch einen Mangel an Mikronährstoffen geschwächt wird. Bezüglich des Einsatzes von Mikronährstoffen im Rahmen der Chemotherapie oder Strahlentherapie sollte eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
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Beitragsbild: 123rf.com – Dmitrii Ivanov