Serin ist eine nicht essenzielle Aminosäure, die in zahlreichen biochemischen Prozessen eine Schlüsselrolle spielt. Sie unterstützt den Energiestoffwechsel, den Muskelaufbau und die neuronale Reizweiterleitung. Zudem ist sie ein Vorläufer für verschiedene Neurotransmitter und wichtige Bausteine der DNA-Synthese.
Was ist Serin?
L-Serin (Ser oder S, Summenformel C3H7NO3) gehört zu den nicht essenziellen Aminosäuren, da der Körper sie selbst aus Threonin, Glycin oder Glukose herstellen kann. Dennoch spielt sie eine wichtige Rolle für zahlreiche Stoffwechselfunktionen.
Serin ist Bestandteil von Enzymen, Antikörpern, Membranproteinen und Muskelstrukturen. Besonders hoch konzentriert ist die Aminosäure in den Zellmembranen des Gehirns, wo sie die neuronale Signalübertragung beeinflusst.
Ein weiteres wichtiges Serin-Derivat ist Phosphatidylserin, ein essentieller Bestandteil von Zellmembranen, insbesondere in den Nervenzellen.
Bedarf und Quellen von Serin
Eine ausreichende Versorgung mit Serin wird durch eine Proteinaufnahme von 0,8 g pro kg Körpergewicht sichergestellt. Der Bedarf steigt bei Stress, körperlicher Belastung und schweren Erkrankungen.
Serinreiche Lebensmittel (pro 100 g):
- Hülsenfrüchte (Sojabohnen, Linsen): 1.600–1.700 mg
- Erdnüsse: 1.800 mg
- Schnittkäse (Emmentaler, Gouda, Edamer): 1.500–1.700 mg
- Schweinefleisch: 1.100 mg
- Rindfleisch: 1.000 mg
- Hühnereier: 1.100 mg
- Fisch (Rotbarsch, Seelachs): 1.000 mg
- Hirse: 1.700 mg
- Weizenmehl: 700 mg (Bestandteil von Gluten)
Die normgerechte Blutkonzentration von Serin beträgt 200–500 µmol/l.
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Serin-Mangel – Wann kann er auftreten?
Ein Serin-Mangel ist selten, kann jedoch durch Proteinmangel oder genetische Stoffwechselstörungen auftreten.
Risikofaktoren für Serin-Mangel:
- Eiweißarme Ernährung
- Chronische Erkrankungen wie Leber– oder Nierenschwäche
- Erhöhter Bedarf durch Stress, Krankheit oder Verletzungen
- Serin-Mangel-Syndrom: Enzymdefekte im Serin-Stoffwechsel
Symptome eines Serin-Mangels:
- Konzentrationsstörungen und mentale Erschöpfung
- Müdigkeit und Immunschwäche
- Verminderte Muskelkraft
- Langsame Wundheilung
Studie zur Serin-Supplementation:
Eine Untersuchung zeigte, dass eine Serin-Zufuhr bei Enzymdefekten im Serin-Stoffwechsel die kognitive Entwicklung verbessern kann.
(Baer & Maurukas, 1955, Journal of Biological Chemistry).
Ein ernährungsbedingter Mangel lässt sich durch eine eiweißreiche Ernährung oder durch Serin-Supplemente beheben.
Serin-Überschuss – Gibt es Risiken?
Eine Überdosierung durch Nahrung ist kaum möglich. Missbrauch von Serin-Supplementen kann jedoch zu Nebenwirkungen führen:
Mögliche Symptome bei Überdosierung (>1,5 g täglich):
- Magen-Darm-Probleme (Übelkeit, Durchfall)
- Bluthochdruck
- Psychische Beschwerden wie Angstzustände oder Halluzinationen
Spezielle Funktionen von Serin im Stoffwechsel
- Serin als Bestandteil der Zellmembranen
Serin kommt in Phosphatidylserin vor, einem zentralen Bestandteil von Zellmembranen. Besonders im Gehirn ist Phosphatidylserin wichtig für die Signalweiterleitung der Neuronen.
Studie zu Phosphatidylserin:
Eine Studie zeigte, dass die Einnahme von Phosphatidylserin die kognitive Leistungsfähigkeit älterer Menschen verbessern kann.
(Fahey & Pearl, 1998, American College of Sports Medicine).
- Neurotransmitter-Synthese und Nervenfunktion
Serin ist eine Vorstufe für die Neurotransmitter Acetylcholin, Glycin und Glutamat.
- Acetylcholin: Reguliert Muskelkontraktionen, Lernen und Gedächtnis
- Glycin: Hemmt übermäßige Nervenaktivität und wirkt beruhigend
- Glutamat: Fördert die Signalübertragung zwischen Neuronen
Studie zu Serin und Nervenfunktion:
Untersuchungen zeigen, dass Serin den NMDA-Rezeptor aktiviert, was die Gedächtnisleistung und neuronale Plastizität beeinflusst.
(Linnemann & Kühl, 2004, Springer Verlag).
- Energieproduktion und DNA-Synthese
Serin kann in Glucose umgewandelt werden, wenn der Körper Energie benötigt. Zudem ist Serin an der Biosynthese von DNA- und RNA-Basen (Adenin, Guanin) beteiligt, was für die Zellteilung und Regeneration essenziell ist.
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Medizinische Anwendungen von Serin
Serin wird in der parenteralen Ernährung (Infusionen) für schwerkranke Patienten verwendet.
Mögliche medizinische Einsatzgebiete:
- Unterstützung bei Schizophrenie und Depressionen
- Neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Alzheimer, Parkinson)
- Regeneration nach schweren Erkrankungen und Verletzungen
Eine Studie deutet darauf hin, dass Serin neuroprotektiv wirken könnte, indem es Entzündungen im Gehirn reduziert.
(Baer & Maurukas, 1955, Journal of Biological Chemistry).
Serin im Sport und Muskelaufbau
Serin wird in Nahrungsergänzungsmitteln für Sportler als Muskelaufbau-Präparat beworben.
Potenzielle Vorteile:
- Unterstützt den Proteinaufbau in den Muskeln
- Fördert die Regeneration nach intensivem Training
- Verbessert die Energieversorgung durch Glucose-Synthese
Serin als Phosphatidylserin gegen Stress:
Studien zeigen, dass Phosphatidylserin die Cortisol-Ausschüttung senken kann, was zur schnelleren Regeneration beiträgt.
Serin einnehmen – Ist eine Supplementation sinnvoll?
Serin ist als Pulver oder Kapseln (500 mg pro Kapsel) erhältlich. Die empfohlene Dosierung beträgt bis zu 1 g pro Tag.
Beim Kauf sollte man auf hochwertige EU-Produkte achten, die in Apotheken oder bei seriösen Online-Händlern erhältlich sind.
Fazit – Welche Bedeutung hat Serin?
- Wichtiger Bestandteil von Zellmembranen und Neurotransmittern
- Spielt eine Rolle bei Muskelaufbau und Regeneration
- Unterstützt das Immunsystem und die Wundheilung
- Wirkt sich positiv auf Gedächtnis und Nervensystem aus
- Supplementierung kann in speziellen Fällen sinnvoll sein
Die meisten Menschen erhalten durch eine eiweißreiche Ernährung bereits genügend Serin. Eine zusätzliche Einnahme sollte gezielt und in Absprache mit einem Fachmann erfolgen.
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Beitragsbild: 123rf.com – Alexander-Raths
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 23.03.2022 aktualisiert.