Mineralstoffe

Phosphor im Körper & Phosphat in der Ernährung: Warum das richtige Kalzium-Phosphor-Verhältnis entscheidend ist

Informationen aus der Naturheilpraxis René Gräber

René Gräber
René Gräber

Phosphor und Phosphate – ein Problem? Hier in Zusammenfassung worum es geht:

Also: Phosphor ist ein lebenswichtiges Mineral, das in jeder Zelle unseres Körpers vorkommt. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel, bei der Bildung von Knochen und Zähnen und bei der Funktion unserer Zellen. Doch wie viele Nährstoffe braucht auch Phosphor ein gesundes Gleichgewicht – vor allem im Verhältnis zu Kalzium. Ein ideales Verhältnis von Kalzium zu Phosphor in unserer Ernährung ist 1:1. Doch moderne Ernährungsgewohnheiten, geprägt von verarbeiteten Lebensmitteln, bringen dieses Gleichgewicht zunehmend aus dem Lot, was potenziell schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Und genau das ist das Kernproblem.

Phosphor: Der „Lichtträger“

Das Wort „Phosphor“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „lichttragend, leuchtend“. Diesen Namen erhielt das Element aufgrund seiner Eigenschaft, in der Dunkelheit schwach zu leuchten – eine faszinierende Eigenschaft, die besonders für weißen Phosphor gilt. Dieser ist jedoch nicht nur leuchtend, sondern auch hochtoxisch und leicht entzündlich. In anderen Formen ist Phosphor jedoch ungefährlich und in unseren Körpern von unschätzbarem Wert.

Phosphor wurde 1669 von Henning Brand entdeckt, als er bei seiner Suche nach dem „Stein der Weisen“ Urin eindampfte und dabei einen leuchtenden Rückstand fand. Heute wissen wir, dass Phosphor in Form von Phosphat in unserem Körper rund 700 Gramm ausmacht. Es ist als mineralisches Elektrolyt unverzichtbar, und organische Phosphate sind essentiell für den Energiestoffwechsel. So sind Phosphate nicht nur Bausteine unserer DNA, sondern auch Bestandteile der Zellmembranen und wichtige Mineralien in unseren Zähnen und Knochen.

Das Gleichgewicht von Kalzium und Phosphor

Das Verhältnis von Kalzium zu Phosphor in unserer Ernährung ist entscheidend für unsere Gesundheit. Kalzium ist bekanntlich wichtig für starke Knochen und Zähne, während Phosphor dessen Aufnahme und Nutzung im Körper unterstützt. Ein Ungleichgewicht, insbesondere ein Überschuss an Phosphor bei gleichzeitig zu geringer Kalziumzufuhr, kann zu Knochenschwäche, Stoffwechselproblemen und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Das Kalzium ist insofern ein Problem, weil es auch zur Pufferung der Säuren im Körper verwendet wird. Welche Säuren? Das hat mit dem Thema Übersäuerung / Entsäuerung des Körpers zu tun – davon haben Sie sicher schon einmal gehört. Ich habe ausführlich in folgenden Beiträgen dazu geschrieben:

Leider führen die “moderne Ernährungsgewohnheiten” häufig dazu, dass wir deutlich mehr Phosphor zu uns nehmen als gut wäre. In fast allen verarbeiteten “Nahrungsprodukten”, wie Fleischprodukten, Käse, Backwaren und Softdrinks (vor allem Cola!), sind diese Phosphatzusätze weit verbreitet. Diese anorganischen Phosphate werden vom Körper nahezu vollständig aufgenommen, während natürliche Phosphate aus Lebensmitteln nur zu 40% bis 60% verwertet werden. Das bedeutet, dass unser Körper häufig mit einer Phosphatüberlastung konfrontiert ist, die das Kalzium-Phosphor-Gleichgewicht erheblich stört.

Was können Sie tun?

Ein großes Problem dabei: Der Phosphatgehalt muss auf Lebensmittelverpackungen nicht angegeben werden, was es für Verbraucher schwierig macht, ihre Phosphoraufnahme im Auge zu behalten. Um ein gesundes Gleichgewicht zu bewahren, gibt es jedoch einige einfache Strategien:

  • Vermeidung verarbeiteter Lebensmittel: Indem wir verarbeitete Lebensmittel meiden und stattdessen auf unverarbeitete, natürliche Nahrungsmittel setzen, können wir unsere Phosphoraufnahme deutlich reduzieren. Ausführlicher dazu: Tote Nahrung und Totes Essen: Industrielle verarbeitete Lebensmittel und Nahrungsmittel (gesund-heilfasten.de)
  • Mehr Kalziumreiche Lebensmittel: Eine bewusste Erhöhung der Kalziumzufuhr durch Lebensmittel wie Milchprodukte, grünes Blattgemüse und Nüsse hilft, das Gleichgewicht wiederherzustellen.
  • Aufmerksames Lesen der Zutatenliste: Auch wenn der Phosphatgehalt nicht explizit angegeben ist, lohnt es sich, die Zutatenliste sorgfältig zu lesen. Begriffe wie „Phosphate“ oder „Phosphorsäure“ weisen auf die Anwesenheit von Phosphaten hin.

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Das wäre der Artikel zum Phosphor in der Kürze. Für alle die es ausführlicher und etwas “biochemischer” wünschen, geht es jetzt weiter…

Was ist Phosphor eigentlich?

Das griechische Wort „phosphoros“ bedeutet soviel wie „lichttragend, leuchtend“, weil weißer Phosphor in der Dunkelheit schwach leuchtet.

Die weiche Masse ist an der Luft leicht entzündlich und hochtoxisch. In anderen Zuständen ist des Elementes fast ungiftig.

Henning Brand entdeckte Phosphor im Jahre 1669, als er den „Stein der Weisen“ suchte. Dabei dampfte er Urin ein, dessen fester Rückstand leuchtete. Der menschliche Körper enthält rund 700 g Phosphor in Form von Phosphat. Als mineralisches Elektrolyt ist das Element lebenswichtig und auch die organischen Phosphate sind unentbehrlich.

DNA ist eine organische Phosphorsäure und organische Phosphate sind die Grundlage des Energiestoffwechsels. Phosphorylierte Fette sind Bestandteile der Zellmembranen. Daneben enthalten Zähne und Knochen Phosphorminerale.

Phosphor (abgekürzt „P“, Ordnungszahl 15) gehört zur Stickstoff-Gruppe und ist daher “verwandt“ mit dem namensgebendem Nicht-Metall. Arsen, Antimon und Bismut dieser 5. Hauptgruppe sind Halb-Metalle, während Phosphor ein Nichtmetall ist, dass in mehreren molekularen und kristallinen Modifikationen auftritt.

Im weißen Phosphor sind 4 Phosphor-Atome (P4) kubisch angeordnet. Schwarzer und roter Phosphor sind entweder kristallin oder amorph (strukturlos) aufgebaut, während violetter Phosphor in polymerer Form auftritt (Kettenmolekül).

Wir gehen jetzt etwas wissenschaftlicher in die Einzelheiten. Wen das nicht in dem Maße interessiert, kann im Absatz „Vorkommen und Verwendung von Phosphor“ oder „Phosphor-Bedarf“ weiter lesen.

Weißer Phosphor hat ein ungewöhnlich hohes Reduktionspotential und reagiert unmittelbar mit einer ganzen Reihe von chemischen Elementen und Verbindungen. Das Reduktionspotential ist so hoch, dass eine Einnahme eine sofortige Unterbindung nahezu aller Oxidationsvorgänge im Organismus zur Folge haben würde.

Eine solche Blockade der Redox-Vorgänge in den Körperzellen würde deren Funktionsfähigkeit vollkommen zum Erliegen bringen. Deswegen sind nur 50 mg weißen Phosphors schon eine absolut tödliche Dosis für einen erwachsenen Menschen. Aber schon bei weniger als 20 mg werden die ersten schweren Vergiftungserscheinungen sichtbar.

Ein Vergiftungstod tritt allerdings erst nach zwischen fünf und zehn Tagen ein.Neben der Störung von Redox-Prozessen reagiert Phosphor mit Wasser zu einer Reihe von Phosphanen (z.B. PH4). Diese Verbindungen sind ebenso giftig wie der weiße Phosphor und die eine besondere Affinität zum zentralen Nervensystem haben.

Vorkommen und Verwendung von Phosphor

Phosphor kommt, wie viele andere Elemente auch, in der Natur nicht in reiner Form vor. In gebundener Form kommt er vornehmlich als Phosphat (PO43-) in der Erdkruste mit einem Gesamtanteil von 0,11 % vor. 90 % des industriell geförderten Phosphates werden zu Kunstdünger verarbeitet. Technische Bedeutung haben die Minerale als Wasserenthärter in Waschmitteln.

Daneben sind Phosphate Ausgangs-Material zur Herstellung von Herbiziden und Weichmachern in Kunsstoffen sowie verschiedene weitere Chemikalien. Die Ausbringung großer Mengen Phosphat durch die Landwitschaft und über das Abwasser ist mit erheblichen ökologischen Problemen verbunden.

In Lebensmitteln dürfen diverse Phosphate (z.B Natrium- und Kaliumphosphat, E 339 und E 340) als Hilfsstoffe zugesetzt werden. Dort dienen die Minerale zur Konservierung und Säure-Regulation. Eine zu hohe Phosphat-Aufnahme gilt als schädlich und wird im Zusammenhang mit ADHS diskutiert.

So giftig und doch so nützlich

Aber nicht alle Phosphorverbindungen einschließlich der Phosphate sind problematisch oder giftig, sondern in zuträglichen Mengen sogar essenziell für Mensch und Tier (und Pflanzen). Für den Organismus sind sie notwendig, um zelluläre Funktionen aufrecht zu erhalten. Ohne Phosphor wäre ein Leben auf diesem Planeten nicht denkbar.
Phosphor-Verbindungen kommen im gesamten Organismus vor.

In Wasser gelöstes Phosphat (PO43-) ist Bestandteil der Phosphorsäure (H3PO4) und mineralischer Salze (z. B. Calciumphosphat: Ca3[PO4]2). Als solche werden diese Nährstoffe von Pflanzen aus dem Bodenwasser aufgenommen und gelangen so in die Nahrungskette. Deswegen enthalten alle Lebensmittel die lebenswichtigen Phosphor-Mineralien.

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Phosphat als Elektrolyt

Phosphat-Ionen sind als elektrisch negativ geladene Teilchen (Anionen) Elektrolyte, die in Lösung stets zusammen mit positiv geladenen Ionen (Kationen) auftreten, die im festen Mineral mit ihnen gepaart sind (Natrium, Kalium, Calcium etc). Die Konzentration von Phosphat beträgt in den Zellen (intrazellulär) 60 mmol/l, während in den anderen Kompartimenten (Interstitium, Blut-Plasma) nur 1 mmol/l vorliegt.

Dieses Gleichgewicht zwischen den verschiedenen wässrigen Anteilen steuert der Körper Transport-Proteinen in den Zellmembranen. Diese Kanäle ermöglichen den Übertritt von Anionen und Kationen über die Membran hinweg. Wasser durchdringt die Membran ohne spezifische Transporter und folgt den Ionen gemäß ihrer Konzentration. So wird der Wasserhaushalt zwischen den Kompartimenten gesteuert.

Der aktive, energiefordernde Transport von Ionen wie Phosphat führt zu einer “unausgeglichenen“ Ladungsverteilung und so zu einer elektrischen Spannung über der Membran. Dieses Membranpotenzial ist für die Zell-Funktion erforderlich. Bei Nervenzellen ist diese Spannung Voraussetzung für die Ausbildung des Aktionspotenzials, während dessen eine Ladungsumkehr (Depolarisation) stattfindet. Mit diesem Prozess leiten Nervenzellen Signale zur Folgezelle oder zum Erfolgsorgan (z.B. Muskel).
Phosphate schützen auch das Blut vor einer Übersäuerung und sind somit ein Bestandteil des Puffersystems, das den pH-Wert des Bluts kontrolliert.

Die biochemische Bedeutung von Phosphat

Phosphat ist Bestandteil der DNA und RNA. Diese Moleküle des genetischen Stoffwechsels bestehen aus den Nukleotiden, die aus einer Nukleinbase bestehen, die mit einem Fünfachzucker (Pentose) und Phosphat verknüpft ist. Die Phosphat-Gruppen verbinden die Nukleotide zu einem riesigen Kettenmolekül.

Eines dieser Nukleotide ist auch für die Energie-Übertragung in Stoffwechsel-Reaktionen beteiligt: Adenosintriphosphat (ATP) entsteht aus Adenosindiphosphat (ADP) und Phosphat (P). Das Anhängen einer dritten Phosphat-Gruppe an ADP bedarf einer Energie, die der Oxidation (“Verbrennung“) von Nährstoffen (Zucker, Fette, Eiweiße) entstammt. Diese chemische Energie wird wieder abgegeben, wenn sich ATP in ADP und Phosphat spaltet.

Dadurch ist ATP sozusagen die “Energie-Währung“ des Körpers.    ATP ermöglicht so eine Vielzahl von Stoffwechselvorgängen. Das Nukleotid ist der “Brennstoff“, sozusagen das “Benzin“ der Zellen, das sie am Leben erhält. ATP ist weiterhin wichtig für die Phosphorylierung, die eine Schlüsselrolle in der Regulation von Zellvorgängen hat.

Phosphorylierung ist ein biochemischer Vorgang, bei dem eine Phosphat-Gruppe reversibel an organische Moleküle angehängt wird, z.B. Proteine. Die dadurch veränderte Struktur dieser Proteine verändert dann auch deren Funktion. So lassen sich Proteine mit Enzymfunktion ein- und ausschalten. Enzyme, die Proteine und andere Verbindungen phosphorylieren, heißen “Proteinkinasen“.

Auch viele metabolische Prozesse erfordern die Anhängung einer Phosphat-Gruppe. So entsteht aus der Spaltung der Leberstärke (Glykogen) Glucose, die anschließend zu Glucose-6-Phosphat umgewandelt wird. Dies ist der erste Schritt der Glykolyse, mit der Abbau des Traubenzuckers beginnt. Das Coenzymen NADPH (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotidphosphat: Hauptbestandteil ist Niacin: Vitamin B3) ist ein biochemisches Redox-Mittel, das unter anderem für die ATP-Bereitstellung fungiert.

Phosphor ist auch struktureller Bestandteil des Körpers. Das Element kommt als Phosphat in den Phospholipiden der Zellmembran vor.

Ein weiteres großes Reservoir bilden die Knochen. Hier ist Phosphor eingebunden in im Calcium-Mineral Hydroxylapatit (Ca5(PO4)3OH). Dieses Hydroxylapatit stellt das Gerüst für Knochen dar. In der Zahn-Substanz kommt das Phosphat auch als Fluorapatit vor (Ca5(F)(PO4)3 vor.  Der Körper eines 80 kg schweren Erwachsenen enthält etwa 800 Gramm Phosphor. Rund 85 Prozent davon befinden sich in den Knochen.

Phosphor-Bedarf des Menschen

Ein erwachsener Mensch benötigt täglich rund 0,8 Gramm Phosphor. Durch die Nahrung werden aber tatsächlich täglich bis zu 3 Gramm aufgenommen. Dies sind dann anorganische Phosphate und phosphorhaltige Biomoleküle, wie Nukleinsäuren und Phospholipide. Die Ausscheidung von Phosphor und seinen Derivaten erfolgt ausschließlich in Form von Phosphat-Ionen mit dem Urin.

Die Phosphat-Filtrier-Leistung der Niere ist allerdings beschränkt, sodass bei ständiger Über-Dosierung gesundheitliche Schäden auftreten können.

Ein Überschuss an Phosphaten in der Nahrung ist dann kein Problem, wenn sie als naturgegebene Inhaltsstoffe aufgenommen werden. Denn in dieser Form resorbiert der Darm die Mineralien nur zu einem Anteil von 50 %, weil sie in einer komplexen Konformation vorliegen. Die meisten lebensmittelchemischen Zusatzstoffe allerdings gelangen zu 100 % in den Stoffwechsel. Das ist der Grund, warum heute eine Überversorgung mit Phosphaten auftritt.

Nur 0,1 Prozent der gesamten Phosphormenge im Organismus zirkuliert im Blut. Dieser Betrag reflektiert gleichzeitig die dem Gewebe zur Verfügung stehende Menge an Phosphor. Der Tagesbedarf lässt sich problemlos über den Konsum von Fleisch, Brot, Fisch und Milchprodukten decken.

Aber mit diesen Dingen ist das ja heute auch nicht unproblematisch:

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Die Regulation des Phosphat-Haushaltes

Die Hormone, die den Phosphat-Haushalt regulieren, sind teils dieselben, die auch den Calcium-Spiegel, beziehungsweise die Calcium-Freisetzung aus den Knochen, steuern. Das Parathormon der Nebenschilddrüse fördert die Ausscheidung des Minerals und gleichzeitig die Rückresorption von Calcium.

Umgekehrt hemmt das Nebenschilddrüsen-Hormon Calcitonin die Rückresorption von Calcium (erhöht die Ausscheidung). Calcitonin  reduziert allerdings (wie das Parathormon auch) die Rückresorption von Phosphat.

Das Gleichgewicht von Calcium und Phosphat ist dabei von Rückkopplungs-Mechanismen gekennzeichnet. Dazu gehört die Aktivität von Calcitriol (Vitamin D3), dessen Ausschüttung von einer niedrigen Calcium- und Phosphat-Konzentration gefördert wird. Die Wirkung des Hormons ist dann eine erhöhte Aufnahme von Calcium im Dünndarm und eine erhöhte Rückresorption von Calcium in den Nieren. Gleichzeitig hemmt es die Synthese des Parathormons.

Ist die Phosphat-Konzentration im Blut erhöht, setzen die Knochen (dort die Osteozyten) verstärkt den Fibroblast Growth Factor 23 (FGF-23) frei. Dieses Peptid senkt die Rückresorptoin von Phosphat (erhöht die Ausscheidung).

Das Phosphatmangelsyndrom

Ein Phosphatmangelsyndrom entsteht durch Mangelernährung oder Resorptionsschwierigkeiten für Phosphate. Auch genetische Stoffwechselkrankheiten können die “Hypophosphatämie“ verursachen. Bei dieser “Hypophosphatasie“ liegt ein Mangel an Phosphatasen vor. Die Enzyme stellen Phosphat bereit, indem es von Proteinen abgespalten wird. Infolgedessen kommt es zum verminderten Phosphat-Einbau in den Knochen und so zu Skelett-Fehlbildungen. Eine Supplementierung des Enzyms kann den Krankheitsverlauf erheblich lindern.

Auch eine Überfunktion der Nebenschilddrüse und ein Vitamin-D-Mangel können den Phosphat-Mangel verursachen. Daneben kommen eine Blutvergiftung, Alkoholabusus oder der sogenannte “ Phosphat-Diabetes“ infrage, bei dem eine erbliche Nierenstörung vorliegt. Auch Medikamente wie Antazida können eine Hypophosphatämie auslösen.

Die Symptome einer Hypophosphatämie sind Störungen der Knochenentwicklung und Fehlfunktionen der Muskulatur und des Nervensystems. Grund ist die verminderte Produktion von ATP. In gravierenden Fällen kommt es zur Zersetzung der Muskel- und Blutzellen (Erythrozyten). Hypophosphatämie wird mit einer Supplementation mit Phosphat behandelt. Dabei helfen kann der reichliche Verzehr von Milch und deren Produkten.

Zu hoher Phosphat-Spiegel: die Hyperphosphatämie

Ein zu hoher Phosphatspiegel im Blut kann verursacht werden durch zu geringe Ausscheidung über die Nieren oder eine zu hohe Aufnahme des Minerals – auch Therapie-bedingt durch die überdosierte Supplementation mit Biphsosphonaten bei Osteoporose.

Wenn die Nieren geschwächt sind und nur ungenügend arbeiten, steigt auch die Phosphat-Konzentration im Serum. Dasselbe droht auch bei einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen, wenn die Produktion der Phosphat-regulierenden Hormone aus dem Gleichgewicht gerät.  Manchmal ist auch eine Phosphat-Freisetzung aus dem Gewebe durch verschiedene Krankheits-Prozesse die Ursache.

Dann liegen eine Muskelfaserzersetzung (Rhabdomyolose) oder Krebserkrankungen vor. Doch auch durch eine Chemotherapie können Phosphate aus Gewebe freigesetzt werden. Manchmal induziert auch eine diabetische Ketoazidose infolge Insulin-Mangel die Herauslösung des Minerals aus Organen.

Die Hyperphosphatämie führt zu einer Reihe von Symptomen wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Muskelkrämpfe sowie Epilepsie-ähnlichen Krampfanfälle. Auch Herzrhythmus-Störungen bis zum Kreislaufversagen können auftreten. Ablagerungen von Calciumphosphat schädigen Gelenke, Bindegewebe und Blutgefäße, die verstopfen können.

Nach der Ermittlung der Blut- und Urinwerte wird der Arzt zunächst Phosphat-Binder verordnen. Dazu gehören Calciumcarbonat, Calciumacetat und Lanthancarbonat. Auch Supplementionen mit Vitamin D können die Freisetzung von Phosphat aus dem Gewebe reduzieren. Schließlich muss nach der Ursache geforscht und die Grunderkrankung behandelt werden.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 13.8.2024 überarbeitet und ergänzt.

René Gräber

René Gräber

Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Dabei spielen zahlreiche Vitalstoffe in der Behandlung eine Rolle, die in zahlreichen Fällen enorm helfen können.

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