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Monolaurin und Laurinsäure: Die Alternativen zu synthetischen Antibiotika?

Informationen aus der Naturheilpraxis René Gräber

René Gräber
René Gräber

Monolaurin und Laurinsäure entstehen im Darm aus Fetten des Kokosöls. Studien zeigen, dass die organischen Verbindungen gegen Infektionen mit Viren, Bakterien und Pilzen helfen.

Monolaurin ist ein Monoglycerid der Laurinsäure

Glyceride bestehen aus dem dreiwertigen Alkohol Glycerin und Fettsäuren. Die Verknüpfung beider Substanzen entsteht durch eine Reaktion, die der Chemiker „Veresterung“ nennt. Dabei verliert der Alkohol seine Alkohol-Eigenschaft und die organische Säure ihre Säure-Eigenschaft.

Glyceride sind also sogenannte „Ester“. Glycerin kann mit seinen 3 Kohlenstoff-Atomen 3 Fettsäuren verestern. Dann sprechen wir von „Triglyceriden“, sind es nur 2 Fettsäuren von „Diglyceriden“ und schließlich von „Monoglyceriden“, wenn nur eine Fettsäure am Glycerin „hängt“.

Monolaurin ist so ein Monoglycerid, das die Fettsäure Laurinsäure (Dodecansäure) trägt. Diese gesättigte Fettsäure gehört mit ihrer Kohlenstoffkette aus 12 C-Atomen zu den mittelkettigen Varianten der Stoffklasse. Im Kokosöl beträgt der Anteil der in Triglyceriden gebundenen Laurinsäure 45 % bis 50 %.

Übrigens beinhaltet das Fett der Kokosnuss größtenteils viele andere mittelkettige Fettsäuren und ist daher bekömmlicher als die tierischen Fette, die längerkettige, ungesättigte Fettsäuren in sich tragen. Aber das nur am Rande.

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So wird Trilaurin zu Monolaurin

Monolaurin ist für uns der interessanteste Inhaltsstoff, der aus den Fetten der Kokosnuss entsteht. Wenn wir Trilaurin verzehren, passiert damit das gleiche wie mit anderen Triglyceriden: Sie werden mithilfe der Gallensäure emulgiert, also in kleinste Tröpfchen zerschlagen. Jetzt können die Lipasen optimal „angreifen“. Diese Verdauungs-Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse spalten die Fettsäuren vom Glycerin-Molekül ab. So entstehen Di- und schließlich Monoglyceride wie auch 1 Teil Glycerin und 3 Teile Fettsäure – diese „Lipolyse“ durch Lipasen des Magens und der Zungenschleimhaut ist von untergeordneter Bedeutung. Der Dünndarm kann Glycerin, freie Fettsäuren und auch Monoglyceride resorbieren und in die Lymph-Bahnen leiten.

Die Verdauung von Kokosöl liefert also Monolaurin und Laurinsäure. Beide Verbindungen können sowohl im Darm als auch nach der Resorption im Körper ihre Wirkungen entfalten. Die antibakteriellen, antiviralen und antimykotischen Eigenschaften sind wissenschaftlich belegt. Dabei kommt es  nicht wie bei anderen Antibiotika zur Bildung resistenter Krankheitserreger, wodurch die Medikamente wirkungslos werden.

Monolaurin in Lebensmitteln

Monolaurin kommt in zweierlei Molekül-Gestalten („Isomere“) vor: 2-Monolaurin und 1-Monolaurin, das die uns hier interessierenden Wirkungen entfaltet. Die Summenformel der fast identischen Verbindungen ist dieselbe: C15H30O4. Im Schrifttum begegnen uns weitere Begriffe wie Glycerin-Monolaurat, Glyceryl-Laurat und Lauroyl-Glycerin, die alle Monolaurin meinen, ebenso wie natürlich der offizielle Name „2,3-Dihydroxypropyl-Dodecanoat“.

Das Triglycerid Trilaurin, aus dem Monolaurin entsteht, kommt in einigen Pflanzenfetten vor. In der Bezeichnung „Laurin“ steckt der lateinische Name für Lorbeer, „Laurus“, dessen Samenöl bis zu 60 % Laurinsäure enthalten kann, wovon in 20 % des Öles Laurin als freie Fettsäure vorliegt. Daneben kommt Laurinsäure in den Fetten und Ölen einiger weiterer Pflanzen vor. Für den Menschen ist die Haupt-Quelle des Triglycerids allerdings die Kokospalme.

Im Fruchtfleisch der Palmennuss und besonders im Öl und auch der Kokosmilch ist der Wirkstoff enthalten. Ziegenmilch liefert ebenfalls Trilaurin und auch die Milch von Kühen, allerdings etwas weniger. Dass Monolaurin auch in der menschlichen Muttermilch vorkommt, weist auf die gesundheitliche Bedeutung des Wirkstoffs hin.

Monolaurin als Reinstoff in Präparaten

1-Monolaurin kann auch in der technischen Synthese aus Glycerin und Laurinsäure hergestellt werden. Im Handel angebotene Präparate bewerben die Verkäufer oft mit der Information, die Laurinsäure stamme aus Kokosfett und werde zu Monolaurin weiterverarbeitet.

Der genaue Herstellungs-Prozess ist nicht so recht nachvollziehbar. Es ist kaum vorstellbar, dass die Fette aus der Kokospalme in Fettsäuren und Glycerin gespalten (hydrolysiert) werden, um dann Laurinsäure daraus zu isolieren, die dann wieder mit Glycerin zu Monolaurin zusammengeführt wird. Wahrscheinlicher ist es, dass Laurinsäure und Glycerin aus anderen Quellen stammen. Aber so genau kann man das, wie gesagt, nicht herausfinden.

Möglich ist natürlich auch, dass Trilaurin aus Kokosöl chemisch in Monolaurin umgewandelt wird. Das geschieht mithilfe der Zentrifugation und Fermentation sowie der enzymatischen Extraktion.

Die Präparate beinhalten Monlaurin als Pulver in verkapselter oder loser Form. Das Monoglycerid ist aufgrund seiner antimikrobiellen Wirkung manchmal auch als Konservierungsstoff in Lebensmitteln enthalten.

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Dosierungs-Empfehlungen

Monolaurin-Präparate sollen zu Beginn einer Kur mit 750 Milligramm zwei- oder dreimal am  Tag eingenommen werden. Eine schrittweise Erhöhung  auf 3000 Milligramm  zwei- oder dreimal pro Tag ist sinnvoll.

Gegen Infektionen im Vaginal-Bereich helfen laut Untersuchungen 0,5%- bis 5%-ige Lösungen mit Monolaurin, die zweimal pro Tag. Die Anwendungsdauer beträgt mindestens 2 Tage.

Kokosfett statt Präparat

Wer 1-Monolaurin zur äußerlichen Anwendung nutzen möchte, ist auf die unzureichend deklarierten Präparate angewiesen. Zur inneren Anwendung kann ohne Weiteres Kokosfett verwendet werden, weil daraus im Körper 1-Monolaurin und auch Laurinsäure entstehen. So können auch alle sekundären Pflanzenstoffe der Kokosnuss aufgenommen und genutzt werden.

Monolaurin und Laurinsäure in der wissenschaftlichen Literatur

Zahlreiche Studien zeigen die Wirkungen von Monolaurin und auch der Laurinsäure bei Infektionen sowie beim Fatigue-Syndrom (chronische Müdigkeit). Einige dieser Arbeiten sollen hier kurz vorgestellt werden:

Die Arbeit zeigt, dass Laurinsäure und Monolaurin die Zellmembranen von Krankheitserregern angreifen und sie so unschädlich machen. Die Wirkstoffe hemmen so Infektionen mit  gram-positiven Bakterien wie Staphylococcus aureus, dem Pilz Candida albicans, und Viren wie dem Vesikulären Stomatitis-Virus (VSV), dem Herpes-Virus (HSV) sowie dem Visna-Virus (VV).

Die Labor-Studie bestätigt die Wirkung gegen Candida albicans. Insbesondere die Biofilme, die der Pilz bilden kann, können mit Monolaurin bekämpft werden.

Diese Labor-Studie belegt die antibiotische Wirkung von Monolaurin gegen Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes und Haemophilus influenzae, indem die Bildung eines Biofilms durch die Erreger gehemmt wird.

In der Studie testeten Wissenschaftler die Wirkung von Monolaurin an Kulturen von Hautproben von Patienten mit Dermatosen. Das Monoglycerid erwies sich als effektives Mittel gegen verschiedene Keime (Staphylococcus, Streptococcus, Enterobacter, Enterococcus). Im Vergleich zu den getesteten Antibiotika (Penicillin, Oxacillin, Fusidinsäure, Mupirocin, Erythromycin, Vancomycin) traten keine Resistenzen auf.

Die Studie an Mäusen belegt die Wirkung von Monolaurin gegen Staphylococcus aureus, zeigte hingegen keinen Effekt von Kokosöl auf die Bakterien. Naturbelassenes Kokosöl ist daher nicht zur äußerlichen Behandlung geeignet, wohl aber Monolaurin.

Die Labor-Studie an Schweinefleisch-Proben betätigt, dass Monolaurin und Laurinsäure die Zellmembran von Staphylococcus aureus angreifen. Mit nativem Kokosöl konnte der Effekt nicht erzielt werden. Die Wirkstoffe wurden in Kombination mit Milchsäure getestet.

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