Aminosäuren

Kollagenes Eiweiß

Informationen aus der Naturheilpraxis René Gräber

René Gräber
René Gräber

Kollagen ist die Bezeichnung für ein Strukturprotein, welches hauptsächlich im Bindegewebe, der extrazellulären Matrix, vorkommt. Es befindet sich in den unelastischen Fasern von Bändern, Sehnen, Muskeln, Knorpel und sogar Knochen. Einige Schichten der Haut, besonders der Unterhaut, enthalten ebenfalls signifikante Bestandteile von Kollagen.

Die häufigsten Aminosäuren im Kollagen sind Glycin, Prolin und Hydroxyprolin, die spezifische Aufgaben bei der Strukturbildung von Kollagen wahrnehmen und somit die charakteristischen Eigenschaften des Proteins maßgeblich mitbestimmen. Dazu zählt zum Beispiel, die Flexibilität und Dehnungsfähigkeit der Muskulatur zu unterstützen.

Es gibt 28 bekannte Kollagen-Typen, die jeweils verschiedene Aufgaben im Organismus wahrnehmen. Man kann diese in vier Haupttypen zusammenfassen.

Typ 1 macht bis zu 90 Prozent des gesamten Kollagens im Organismus aus und verleiht durch seine Dichte den verschiedenen Körperteilen ihre Struktur, wie zum Beispiel Zähnen, Haut, Knorpel etc.

Typ 2 ist elastischer und dehnbarer und dient in erster Linie dem Schutz der Gelenke.

Typ 3 organisiert und bewahrt die Struktur von Arterien, Organen und Muskulatur. Typ 4 ist essenziell für eine gesunde Haut und schützt den Organismus vor Umwelteinflüssen.

Dazu ist es interessant zu wissen, dass Kollagen das am häufigsten vorkommende Protein im Organismus ist. Aufgrund der Häufigkeit lässt sich leicht vermuten, dass dieses Protein auch einen entsprechend hohen Stellenwert für das Wohlergehen und die Gesundheit des Organismus einnimmt.

Denn ein Mangel an Kollagen würde direkt negative Auswirkungen auf Knochen und Bindegewebe mit sich bringen. Und die Gelenke würden deutlich an “Gelenkigkeit” verlieren, so wie wir das von der Arthrose her kennen.

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Weniger Kollagen durch:

Leider scheint das Alter die Synthese von Kollagen im Organismus zu beeinträchtigen. Im Alter von 40 Jahren ist die Fähigkeit des Organismus, Kollagen zu synthetisieren, bereits um 25 Prozent gesunken.

Mit 60 fängt zwar bei vielen das Leben erst an, aber die Kollagen-Produktion ist dann nur noch 50 Prozent dessen, was der Organismus im jugendlichen Alter hatte produzieren können. Und mit 80 beträgt die Produktion dann gerade einmal 25 Prozent.

Und das ist der Hauptgrund, warum mit zunehmenden Alter “Falten die Stirn haben, sich auf dieser zu zeigen” (Heinz Erhardt). Aber nicht nur das Alter und die damit nachlassende Kollagen-Synthese sind heutzutage dafür verantwortlich. Inzwischen gibt es weitere Faktoren, die ebenfalls die Kollagen-Synthese herabsetzen können.

Und das sind “moderne” Aspekte, wie schlechte Ernährung, Umwelteinflüsse und Lebensstil, deren negativen Auswirkungen sogar bei jungen Menschen ihre entsprechenden Spuren hinterlassen können. Viele davon haben wir bereits in anderen Zusammenhängen besprochen:

Überschüssige freie Radikale durch Luftverschmutzung, Rauchen, EMF etc. zerstören Kollagenfasern.

Zucker und hohe Mengen an Kohlenhydraten führen zu chronischen Entzündungszuständen, die auch zu Hautschäden führen.

Mangelnde körperliche Bewegung und Inaktivität verlangsamt den Aufbau von Kollagen, während körperliche Aktivität den Zufluss von Blut, Sauerstoff und Nährstoffen zur Haut fördert.

Stress verursacht die Bildung von Cortison, welches wiederum den Abbau von Kollagen fördert und gleichzeitig die Knochendichte senkt.

Alkohol schädigt nicht nur die Leber, sondern dehydriert auch die Haut und produziert hautschädliche Substanzen beim Abbau von Alkohol.

Koffein reduziert deutlich die zelluläre Synthese von Kollagen.

Der Mangel an Nährstoffen, wie Aminosäuren, Vitaminen und Mineralien, hat ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Kollagen-Synthese.

Eine gestörte Darmflora und irregulärer Stuhlgang haben einen negativen Einfluss auf die Aufnahme von Nährstoffen und die Eliminierung von Abfallstoffen, was die Wahrscheinlichkeit für die Ausbildung von Entzündungen erhöht, die sich auch auf die Haut auswirken.

Fluoride im Wasser schädigen Kollagen und Knochensubstanz.

Sonne ist gut. Aber zu viel Sonne führt zu UV-Schädigungen der Haut, deren Kollagen-Synthese dann stark eingeschränkt ist.

Erste Zeichen für Kollagen-Mangel

Wie bereits erwähnt, sind 70 Prozent aller Proteine in der Haut Kollagen. Und Kollagen bildet die Grundlage für Haare und Nägel. Die ersten Anzeichen für einen Verlust an Kollagen machen sich in der Regel auf der Haut bemerkbar.

Wenn der Kollagengehalt sinkt, zeigt sich dies in schlaffer Haut, Linien und Falten, aber auch durch dünner werdendes Haar und zunehmend brüchige Nägel.

Die Haut ist das größte Organ des Körpers und besteht aus drei Schichten:

  • Die Epidermis (Oberhaut), die äußerste Schicht der Haut, bildet eine wasserdichte Barriere.
  • Die Dermis, die unter der Epidermis liegt, beherbergt Bindegewebe, Schweißdrüsen und Haarfollikel.
  • Die Unterhaut (Hypodermis) oder das tiefere Unterhautgewebe besteht aus Fett und Bindegewebe.

Die Dermisschicht stützt und schützt die Haut und bildet gleichzeitig ein Bindegewebsgerüst für Festigkeit und Flexibilität.

Wenn die Haut altert, wird das Kollagen in der Dermis schwächer und verliert seine Zugfestigkeit. Mit dem Alter verliert die Haut auch Elastin, Fibroblasten und Hyaluronsäure, alles wesentliche Bestandteile einer jugendlich aussehenden Haut. Ältere Haut wird tatsächlich dünner, weil sie weniger Kollagen und Elastin enthält.

Kollagen sorgt für die Festigkeit und Straffheit der Hautstruktur, während Elastin, der Hauptbestandteil des Bindegewebes, für Geschmeidigkeit und Elastizität sorgt. Mit ausreichend Kollagen können sich die Hautzellen problemlos erneuern und reparieren.

Kollagen-Typen und -Quellen

Ich hatte weiter oben die vier Haupttypen von Kollagen beschrieben. Um diese verschiedenen Kollagen-Typen durch eine Supplementierung zu ersetzen, schlägt Dr. Mercola[1] eine Kombination von verschiedenen Quellen vor, die wie folgt aussehen:

  • Marines Kollagen aus Fischhaut.
  • Kollagen aus Rinderknochen und kollagenhaltigen Teilen des Bindegewebes. Rinderbouillon ist zum Beispiel eine gute Quelle für Kollagen.
  • Hühner-Kollagen. Ähnlich wie Rinderbouillon ist auch eine Hühnersuppe eine gute Quelle für Kollagen.

Das Problem hier besteht darin, dass Fische, Rinder und Hühner häufig aus industriell betriebenen Zuchtbetrieben kommen, wo die Tiere mit genetisch modifiziertem Futter versorgt werden, dazu große Mengen an Antibiotika erhalten und mitunter entsprechende Medikamente, um häufig auftretende Erkrankungen in der Massentierhaltung zu behandeln.

Alle diese unnatürlichen Substanzen wandern natürlich in die entsprechende Form der Kollagen-Zufuhr, was aus einer gesunden Maßnahme eine potenziell ungesunde Tortur werden lässt.

Eine weitere gute Quelle ist Gelatine. Der Unterschied zwischen Kollagen und Gelatine ist, dass Gelatine nichts anderes ist als gekochtes Kollagen. Beide haben die gleiche Aminosäure-Zusammensetzung und unterscheiden sich nur durch den Herstellungsprozess. Gelatine ist etwas besser verdaulich und wird leichter und schneller resorbiert.

Durch die Hitze werden die molekularen Verbindungen im Kollagen aufgebrochen, was dann zur Bildung von Gelatine führt. Dabei erfolgt auch eine Veränderung der molekularen Struktur, was Gelatine wasserlöslich werden lässt und so zu einer gelartigen Masse führt. Einen unterschiedlichen gesundheitlichen Nutzen zwischen Kollagen und Gelatine gibt es nicht.

Mehr zum Kollagen hatte ich in diesem Beitrag geschrieben:

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Was sagt die Wissenschaft?

Es scheint eine relativ beachtliche Anzahl an Arbeiten, gerade aus der jüngeren Vergangenheit, zum Thema Kollagen und Supplementierung zu geben. Hier also einige Forschungsergebnisse:

Eine brasilianische Arbeit[2] (Metaanalyse von Daten aus klinischen Studien) aus dem Jahr 2021 kommt zu dem Schluss, dass hydrolysiertes Kollagen im Vergleich zu Placebo positive Ergebnisse in Bezug auf Hautfeuchtigkeit, Elastizität und Faltenbildung mit sich brachte.

Die Studien umfassten 1125 Teilnehmer im Alter zwischen 20 und 70 Jahren und bestand zu 95 Prozent aus Frauen. Die Studiendauer betrug 90 Tage. Und die Autoren schlossen aus ihren Ergebnissen, dass durch die Gabe von hydrolysiertem Kollagen Hautalterung und Faltenbildung reduziert wurden.

Zu sehr ähnlichen Ergebnissen kam eine Metaanalyse[3] aus dem Jahr 2019. Hier wurden Kurzzeit- und Langzeitgebrauch untersucht. Die Autoren sahen eine verbesserte Wundheilung und ein Nachlassen der Hautalterung. Verbessert wurden Hautelastizität, Hautfeuchtigkeit und die Kollagendichte in der Haut.

Im Jahr 2022 erschien eine Arbeit “der besonderen Art”[4] aus der Universität von Chicago, die die Aussagen der Hersteller zu Kollagen-Produkten auf Instagram und YouTube mit den Aussagen in der wissenschaftlichen Literatur verglichen.

Die Autoren stellten fest, dass die Werbeaussagen bei weitem positiver ausfielen als die wissenschaftlichen Ergebnisse vermuten lassen, woraus man folgenden Schluss zog:

“Es bedarf weiterer Forschung, um die Wirkungen und physiologischen Mechanismen der Kollagenergänzung zu erforschen.

Dermatologen sollten sich der unbegründeten Anpreisungen von Kollagen durch Unternehmen und in den sozialen Medien bewusst sein und wissen, welche Beweise bisher vorliegen, damit sie in der Lage sind, mit ihren Patienten über Kollagensupplemente zu sprechen.”

Aus Iran kommt eine Metaanalyse[5] aus dem Jahr 2020, die zehn Arbeiten umschloss. Auch hier stellten die Autoren eine Verbesserung der Gesundheit der Haut fest. Hier gab es keine Unterschiede zwischen natürlichem oder hydrolysiertem Kollagen.

Weiter sahen die Autoren einen direkten Effekt des Kollagens auf die Fibroblasten, Makrophagen, sowie toleranzbezogene Mechanismen, auf denen der nützliche Effekt der Kollagen-Supplementierung beruht.

Eine Metaanalyse[6] aus Mexiko aus dem Jahr 2019 stellte einen positiven Effekt von Kollagen-Supplementierungen bei Arthrose fest.

Die brasilianische Studie[7] von 2023 untersuchte ebenfalls die Literatur auf mögliche positive Effekte einer Kollagen-Supplementierung bei Hauterkrankungen und orthopädischen Problemen.

Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass die Supplementierung mit hydrolysiertem Kollagen Hautveränderungen wie eine geringere Faltenbildung, eine höhere Elastizität der Haut, eine bessere Feuchtigkeit der Haut, einen höheren Kollagengehalt, eine höhere Dichte und eine höhere Synthese von Kollagen fördert, deren Fehlen eng mit altersbedingten Hautschäden verbunden ist.

Was die orthopädischen Veränderungen betrifft, so erhöht eine Kollagenergänzung die Knochenstärke, -dichte und -masse, verbessert die Steifheit/Beweglichkeit und Funktionalität der Gelenke und verringert die Schmerzen.

Was bei dieser Diskussion oft untergeht, ist die Bedeutung von Vitamin C für das Bindegewebe. Diese Arbeit[8] aus dem Jahr 2022 aus den USA untersuchte die Kollagen-Synthese und die damit verbundene Verbesserung der Belastbarkeit der unteren Extremitäten.

Hierzu erhielten 50 männliche Athleten 20 Gramm hydrolysiertes Kollagen zusammen mit 50 Milligramm Vitamin C oder Placebo. Die Studiendauer betrug drei Wochen.

Die Gabe der entsprechenden Präparate erfolgte 60 Minuten vor einem Training. Es zeigte sich, dass die Verumgruppe eine deutliche Verbesserung der Kraftentwicklung in den Extremitäten aufzeigen konnte.

Eine britische Arbeit[9] von 2023 untersuchte den Einfluss von Kollagen-Supplementierung auf Veränderungen der Patellasehnen von weiblichen Fußballspielerinnen.

Nach zehn Wochen Training und Spielbetrieb zeigte sich eine deutlichere Verbesserung der mechanischen und substantiellen Eigenschaften der Patellasehnen der Spielerinnen im Vergleich zum Training und Spielbetrieb ohne die Supplementierung mit Kollagen.

Ein kleiner Tipp zur Mengenangaben in Supplementen

Es gibt keine Labormethode, die in der Lage ist, den Kollagengehalt zu bestimmen. Damit sind die Mengenangaben auf den Produktcontainern mit Vorsicht zu genießen. Aber es gibt dennoch eine Methode, den Kollagengehalt einigermaßen zuverlässig zu bestimmen. Dazu muss allerdings der Gehalt an Hydroxyprolin ausgewiesen sein.

Dazu multipliziert man die Menge des ausgewiesenen Hydroxyprolins mit 7,8. Wenn das Ergebnis in etwa der ausgewiesenen Menge an Kollagen entspricht, dann kann man relativ sicher sein, dass die Mengenangaben auf dem Etikett zuverlässig sind.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 04.01.2024 erstellt.

René Gräber

René Gräber

Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Dabei spielen zahlreiche Vitalstoffe in der Behandlung eine Rolle, die in zahlreichen Fällen enorm helfen können.

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