Hydroxyprolin ist eine Aminosäure, die für die Stabilität und Elastizität von Kollagen und Elastin sorgt. Diese beiden Strukturproteine sind essenziell für Bindegewebe, Haut, Sehnen, Knochen und Knorpel.
Viele Hautcremes und Nahrungsergänzungsmittel enthalten Hydroxyprolin, um das Gewebe zu kräftigen und Falten zu reduzieren. Doch ist es tatsächlich sinnvoll, Hydroxyprolin direkt zuzuführen – oder wäre die Einnahme seiner Vorstufe Prolin effektiver?
Was ist Hydroxyprolin?
Hydroxyprolin ist eine nicht-essenzielle Aminosäure, die nicht direkt über die DNA in Proteine eingebaut wird. Stattdessen entsteht sie aus Prolin, das nachträglich enzymatisch verändert wird. Dieser Prozess nennt sich posttranslationale Modifikation und ist für die Stabilität der dreifachen Helixstruktur des Kollagens entscheidend.
Gute natürliche Quellen für Prolin (Vorstufe von Hydroxyprolin) sind:
- Rindfleisch, Geflügel, Fisch
- Milchprodukte und Eier
- Hülsenfrüchte (besonders Erdnüsse und Sojabohnen)
Gut zu wissen: Für die Umwandlung von Prolin in Hydroxyprolin benötigt der Körper Vitamin C. Ein Vitamin-C-Mangel kann daher indirekt zu schwachem Bindegewebe, Zahnfleischproblemen und brüchigen Haaren führen – ein klassisches Symptom von Skorbut.
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Wie wirkt Hydroxyprolin im Körper?
Hydroxyprolin ist einer der wichtigsten Bausteine von Kollagen und Elastin. Besonders hoch ist sein Anteil im Bindegewebe, Knorpel und der Haut.
Gut zu wissen: Kollagen besteht zu etwa 14 % aus Hydroxyprolin. Diese Aminosäure sorgt für die mechanische Stabilität des Gewebes, indem sie die dreifache Helixstruktur von Kollagen stabilisiert.
Zusätzlich hat Hydroxyprolin folgende Wirkungen:
Studie: Wichtiger Baustein für Haut, Gelenke und Sehnen
Hydroxyprolin verbessert die Festigkeit des Bindegewebes und ist unerlässlich für die Heilung von Knorpelschäden, Gelenkentzündungen und Hautverletzungen (Nelson et al., 2005).
Studie: Indikator für den Kollagenabbau
Ein erhöhter Hydroxyprolin-Gehalt im Urin deutet auf eine verstärkte Kollagenzersetzung hin, wie sie bei Arthrose, Osteoporose oder entzündlichen Knochenerkrankungen vorkommt (Benger et al., 1969).
Studie: Verhindert Gewebeschwäche bei Vitamin-C-Mangel
Vitamin C ist ein Co-Faktor für die Bildung von Hydroxyprolin. Ein Mangel führt dazu, dass Kollagen instabil wird, was sich in Zahnfleischbluten, Wundheilungsstörungen und Gefäßbrüchigkeit äußert (Gould & Woessner, 1957).
Wie wird Hydroxyprolin am besten eingenommen?
Hydroxyprolin wird meist in Hautpflegeprodukten, Trinklösungen und Nahrungsergänzungsmitteln angeboten. Doch ist eine direkte Einnahme wirklich sinnvoll?
- Für die Gelenkgesundheit: Prolin und Vitamin C sind wichtiger als Hydroxyprolin
- Für die Hautelastizität: Kollagen-Peptide mit Glycin, Prolin und Vitamin C sind effektiver
- Bei hohem Kollagenabbau (z. B. Arthrose): 5–10 g Kollagen-Hydrolysat täglich
Wichtig für die Praxis: Wer Kollagen aufbauen möchte, sollte eher Prolin, Glycin und Vitamin C zuführen. Hydroxyprolin kann nicht direkt in neues Kollagen eingebaut werden.
Hydroxyprolin und seine Rolle in der Diagnostik
Ein erhöhter Hydroxyprolin-Gehalt im Urin kann auf verschiedene Erkrankungen hinweisen:
- Arthrose und Osteoporose: Erhöhte Werte deuten auf einen verstärkten Knochenabbau hin
- Entzündliche Knochenerkrankungen (z. B. Morbus Paget): Hohe Hydroxyprolin-Werte zeigen akute Schübe an
- Nebenschilddrüsenüberfunktion: Durch verstärkten Kalziumabbau im Knochen wird mehr Hydroxyprolin freigesetzt
Bei unklaren Gelenk- oder Knochenschmerzen kann eine Messung der Hydroxyprolin-Ausscheidung im Urin diagnostische Hinweise liefern.
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Hydroxyprolin in der Kosmetik – sinnvoll oder überbewertet?
Viele Hautcremes enthalten Hydroxyprolin, das die Haut straffen und regenerieren soll. Wissenschaftlich ist jedoch fraglich, ob die Aminosäure tatsächlich in tiefere Hautschichten gelangt.
Untersuchungen zeigen:
- Hydroxyprolin kann die Kollagenbildung nicht direkt stimulieren
- Liposomale oder chemisch veränderte Formen wie Dipalmitoyl-Hydroxyprolin könnten jedoch wirksam sein
- Eine ausreichende Versorgung mit Prolin, Glycin und Vitamin C ist für die Haut wichtiger
Gut zu wissen: Acetyl-Hydroxyprolin wird in Cremes zur Reduktion von Narben und Hautentzündungen eingesetzt. Hier gibt es erste Hinweise auf eine positive Wirkung.
Sind Nebenwirkungen oder Risiken bekannt?
Hydroxyprolin ist grundsätzlich harmlos, doch erhöhte Werte im Körper können auf eine verstärkte Kollagenzersetzung hinweisen.
Mögliche Probleme bei stark erhöhten Hydroxyprolin-Werten sind:
- Verstärkter Kollagenabbau durch entzündliche oder degenerative Prozesse
- Hinweise auf Nebenschilddrüsenstörungen oder Knochenerkrankungen
- Sehr seltene genetische Stoffwechselstörungen mit verzögertem Hydroxyprolin-Abbau
Fazit – ist Hydroxyprolin sinnvoll?
Hydroxyprolin ist ein wichtiger Baustein von Kollagen und Elastin und trägt zur Stabilität von Haut, Gelenken und Bindegewebe bei. Besonders profitieren könnten:
- Menschen mit Bindegewebsschwäche oder Arthrose
- Personen mit schlechter Wundheilung oder Hautproblemen
- Sportler oder ältere Menschen mit erhöhtem Kollagenbedarf
Für eine gezielte Unterstützung von Gelenken, Haut und Bindegewebe ist jedoch die Einnahme von Prolin in Kombination mit Vitamin C effektiver als Hydroxyprolin selbst.
Wer Kollagen aufbauen möchte, sollte eher auf eine Kombination aus Prolin, Glycin, Kollagen-Hydrolysat und Vitamin C setzen. Hydroxyprolin kann sinnvoll in Kosmetikprodukten sein, doch seine Wirksamkeit als Nahrungsergänzungsmittel ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.
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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 17.03.2022 aktualisiert.