Herzlichen Glückwunsch! Sie gehören anscheinend zu den wenigen Personen, die zwischen Vitaminen und Vitaminoiden unterscheiden.
Es ist ja auch nicht ganz einfach. Vitaminoide (= „vitaminähnliche Substanzen”) sind Biosubstanzen, die ähnliche Funktionen wie die Vitamine haben – die unser Körper jedoch teilweise selbst herstellen kann. Und streng genommen gehören auch das Vitamine A und das Vitamin D in diese Gruppe.
Unterschied Vitamine und Vitaminoide
Der Unterschied von Vitaminen und Vitaminoiden liegt also nicht in ihrer “Wichtigkeit” für den Organismus.
Beide Wirkstoffklassen sind auch unerlässlich für ein einwandfreies Funktionieren des menschlichen Körpers.
Der wesentliche Unterschied liegt in der Tatsache, dass Vitaminoide vom Organismus selbst hergestellt werden können, was bei den Vitaminen nicht der Fall ist. Vitamine gelten als essentiell (Vitamin D ist hier die Ausnahme) und müssen über die Nahrung dem Körper zugeführt werden.
Dieser kleine, aber wichtige Unterschied wird von der Werbung gerne unterschlagen. Denn ein Produkt, das der eigene Körper selber viel besser, viel kontrollierter und dazu fast kostenlos herstellen kann, wird selten ein Verkaufsschlager.
Welche Vitaminoide gibt es?
Die Regelung ist nicht ganz einheitlich. Aber wir können folgende Substanzen als Vitaminoide betrachten:
- Alpha Liponsäure
- Amygdalin
- Anthocyane
- Astaxanthin
- Cholin
- Coenzym Q10
- Flavonoide
- Kreatin
- L-Carnitin
- Phytoöstrogene
- Inositol
- Vector LipoC
Einige dieser Stoffe könnte man auch in den Bereich der Aminosäuren, der sekundären Pflanzenstoffe oder der Prebiotika einsortieren. Sie sehen: die Klassifizierung (welcher Stoff in welche Gruppe gehört), ist nicht ganz einfach.
Ein “Vitaminoid” halte ich für so komplex, dass ich dazu sogar ein kurzes Buch verfasst habe: Das Kreatin. Fakten für Sportler und Patienten.
Hochdosierung / Überdosierung
Es ist nach derzeitiger Datenlage auch schwierig, eine Hochdosierung oder sogar “Überdosierung” einer dieser Substanzen mit einem therapeutischen Nutzen in Verbindung zu bringen.
Das ist ja genrell eine schwierige Diskussion. Mehr dazu habe ich im Beitrag: Nützen Vitalstoffe wirklich? geschrieben.
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Wirkung von Vitaminoiden
Viele Vitaminoide sind am Energiestoffwechsel beteiligt (z. B. das L-Carnitin oder die Orotsäure).
Andere wirken als Antioxidantien, wie zum Beispiel das Coenzym Q10 oder die Alpha-Liponsäure.
Das “Problem” der Vitaminoide
Das “Problem” hatte ich oben schon kurz erwähnt: Die Vitaminoide stehen in einem engen Zusammenhang mit den Nahrungsergänzungen, bzw. mit Nahrungsergänzungsmitteln.
Neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen stellen sie einen häufigen Bestandteil von Nahrungsergänzungen dar.
Die Marketingexperten von entsprechenden Produkten verweisen immer wieder auf die Wichtigkeit für die Gesundheit und das Wohlbefinden bei einem regelmäßigen Konsum von Vitaminoiden.
Nicht selten werden einzelne Vitaminoide als besonders wertvoll vermarktet. Dies ist umso verwirrender, weil jeder letztendlich behauptet, dass ohne sein Vitaminoid kein gesundes Leben möglich sei.
Was die Werbung aber oft verschweigt, sind andere Zusammenhänge.
Nahrungsergänzungen wirken unspezifisch und zumeist auch individuell unterschiedlich.
Dabei wird immer wieder unterstellt, dass jeder potentiell oder de facto an einer Unterversorgung mit den zu verkaufenden Produkten leidet.
Die Gründe dafür sollen sein:
- Stress,
- Schadstoffe in Luft,
- Nahrung und Wasser,
- UV-Strahlung (Ozon-Loch),
- geringer Nährstoffgehalt in Lebensmitteln etc.
Nahrungsmittelanalysen jedoch zeigen oft ein anderes Bild.
Vitaminoide und andere in Nahrungsergänzungen enthaltene Stoffe sind entweder in Grundnahrungsmitteln ausreichend vorhanden, oder aber können vom Organismus selbst in ausreichender Menge hergestellt werden.
Es ist auch fraglich, ob der Organismus sich mit einem „besonders wertvollen“ Vitaminoid zufrieden gibt, nur weil es das Marketing so beschlossen hat, oder ob nicht doch unser Organismus weitaus anspruchsvoller ist und mehr als 10.000 verschiedene Nährstoffe verlangt, um optimal zu funktionieren.
Ausnahmen bestätigen aber die Regel
Ausnahmen bestätigen auch hier wieder einmal die Regel. Schwangere haben einen erhöhten Folat-Bedarf, der über Folsäure Gabe unterstützt werden kann. Ebenso kann Jod bei Jodmangel eine sinnvolle Maßnahme sein. Ob aber Jod genrell zugesetzt werden muss ist auch eine Frage (zum Beispiel im Jodsalz).
Die isolierten Nährstoffe oder Vitaminoide sind aber nicht in der Lage, eine vollwertige Nahrungsaufnahme zu ersetzen.
Auch hohe Dosierungen einzelner Komponenten wird die Vollwertigkeit nicht zu ersetzen vermögen.
Dazu kommt noch, dass zu hohe Dosierungen einzelner Komponenten immer die Gefahr einer Überdosierung und damit Störung des natürlichen Gleichgewichts beinhalten. So erhöhen zum Beispiel hohe Dosen an Eisen die Infektionsgefahr und anscheinend auch das Risiko für Arteriosklerose.
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