Intensiv beworben, aber bringt es wirklich was?
Quercetin ist ein im Pflanzenreich recht weit verbreiteter gelber Farbstoff, der bereits 1857 erstmals beschrieben wurde.
Auch in Obst und Gemüse – etwa in Zwiebeln, Äpfeln, Brokkoli und Weintrauben – kommt das Flavonoid in recht großen Mengen vor.
Bei einer Reihe von Heilpflanzen lässt sich die gesunde Wirkung unter anderem auf einen hohen Quercetin-Anteil zurückführen (Liebstöckel, Teepflanze Camellia sinensis, Heidelbeere, Schwarze Johannisbeere, Sanddorn, Eberesche, Ginkgo, Hibiskus, Kapern)
Dabei schützt der hochwirksame Naturstoff die Pflanzen und ihre Früchte vor gefährlichen freien Radikalen.
Hierfür wird Quercetin vornehmlich in den äußeren Pflanzenschichten gebildet, sodass beispielsweise beim Schälen eines Apfels der weitaus größte Teil der gesunden Substanz verloren geht.
Beim Kochen von Zwiebeln wird wesentlich mehr Quercetin zerstört als beim kurzen Anbraten. Eine Studie zeigt, dass der Anteil an Quercetin in Tomaten bei organischem Landbau um 79 Prozent höher liegt als bei konventioneller Landwirtschaft (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17590007).
Bildquelle: 123rf.com – Baiba Opule
Und was soll nun das Besondere an diesem Quercetin sein?
Entzündungen
Zum einen entfaltet das Flavonoid beim Menschen deutliche anti-entzündliche Aktivitäten, weil es zur direkten Hemmung bei mehreren Prozessen der Entzündung beiträgt. Zum Beispiel schränkt es die Herstellung und die Freisetzung von Histamin und anderen allergischen Entzündungs-Mediatoren, etwa Prostaglandinen und Leukotrienen, ein (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2900316).
Quercetin hemmt beispielsweise die Ausschüttung der inflammatorischen Botenstoffe Cyclooxygenase-2 (COX-2) und Prostaglandin E2 (PGE2). Das konnten Wissenschaftler in Versuchen mit Krebszell-Kulturen zeigen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3152552/). Daher wird nicht nur die Wirkung von Quercetin bei unterschiedlichsten Entzündungen und allergischen Reaktionen untersucht, sondern auch die unterstützende Behandlung bei Krebs in Erwägung gezogen.
Zum anderen schützt Quercetin, dank seines hervorragenden antioxidativen Potenzials, außerdem vor der Entstehung verschiedener Krebserkrankungen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24377461). Die zellschädigende Wirkung der Oxidantien fördert auch andere Erkrankungen wie Osteoarhritis.
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Knorpel-Regeneration
Bei Labor-Ratten kann Quercetin den Zelltod von Knorpelzellen hinauszögern und so die Erkrankung lindern. Geschädigtes Knorpelgewebe regenerierte sich bei den Nagern, die mit dem Naturstoff behandelt wurden (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/jcp.28452).
Prostatitis
Andere Studien legen die Vermutung nahe, dass Quercetin dabei helfen kann, Männer mit chronischer Prostatitis zu unterstützen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21798389). Dies wäre eine bessere Alternativ-Methode als die bisher bekannten Verfahren bei Prostata-Problemen.
Diabetes
Quercetin hemmt die Aldosereduktase, die im Stoffwechsel nötig ist, um aus Glukose Sorbit herzustellen, das im weiteren Verlauf zu Fruktose umgewandelt wird. Bei Diabetikern sammelt sich dieses Sorbit in unterschiedlichen Organen an und kann sie hierdurch dauerhaft schädigen. Daher eignet sich der Naturstoff möglicherweise, um Folgeschäden einer Diabetes-Erkrankung zu verhindern (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23674239).
Grauer Star
So kann Quercetin beispielsweise der Entstehung eines Katarakts (Grauer Star) entgegenwirken. Dies lässt sich allerdings nicht ausschließlich auf die Hemmung der Aldosereduktase, sondern sogar auf mehrere Mechanismen zurückführen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21978083). Aus diesem Grund scheint Quercetin nicht ausschließlich Diabetiker vor der Bildung des Grauen Stars zu schützen, sondern ebenso einer altersbedingten Linsentrübung vorbeugen.
Antidepressivum
Ferner gehen einige Therapeuten von einer Anwendung als Alternative zu Antidepressiva aus (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23642183). Dies beruht auf Eigenschaften von Quercetin als Maßnahmen gegen neurologische Krankheiten.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck
Wissenschaftler konnten außerdem mehrfach zeigen, dass Quercetin vor Herzkreislauferkrankungen und vor Bluthochdruck schützt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22332099). Auch hierbei können die positiven Effekte auf mehrere unterschiedliche Wirkmechanismen zurückgeführt werden.
Krebs
Versuche mit Labor-Ratten deuten darauf hin, dass Quercetin das Hormon Angiotensin hemmt, das eine Kontraktion der Blutgefäße bewirkt. Zudem steigerte der sekundäre Pflanzenstoff bei den Tieren die Natrium-Ausscheidung ( https://journals.lww.com/cardiovascularpharm/
Fulltext/2008/03000/The_Antihypertensive_Effects_of_Quercetin
_in_a.4.aspx).
Doch Quercetin senkt nicht nur den Blutdruck, sondern hemmt auch die Zusammenballung der Thrombozyten und damit die Blutgerinnung. Deswegen kann das Polyphenol auch zum Schutz vor Thrombosen beitragen ( https://www.researchgate.net/publication/306111571_
Effect_of_the_Flavonol_Quercetin_on_Human_
Platelet_Function_A_Review).
Bei Labor-Ratten trägt Quercetin dazu bei, die Zahl von Brustkrebs-Tumoren zu verringern. Wissenschaftler behandelten die Tiere mit einem Grüntee-Extrakt, der Quercetin enthält. Andere Gruppen der Nager erhielten zusätzlich weitere Supplemente mit Nährstoffen und auch isoliertem Quercetin. Je länger die einzelnen Präparate den Tieren verabreicht wurden (bis zu 60 Tagen), umso effektiver erwies sich die zusätzliche Gabe von Quercetin.
Die Schlussfolgerung der Forscher war, dass Quercetin im Zusammenwirken mit dem Epigallocatechingallat (EGCG) des Grünen Tees und weiteren Nährstoffen das Fortschreiten des Brustkrebses bei den Tieren hemmt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3436414/).
Eine andere Studie zeigt, dass Quercetin die Bioverfügbarkeit von EGCG deutlich erhöht (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ptr.2899).
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Quercetin scheint also ein wahres Wundermittel zu sein
Doch trotz all dieser hervorragenden Resultate ist es teilweise schwierig, allgemeine Rückschlüsse über Quercetin zu ziehen.
So kann der Naturstoff in der Zwiebel – aufgrund zahlreicher anderer gesunder Wirkstoff – seine positiven Eigenschaften möglicherweise viel besser entfalten als in hochkonzentrierter, aber isolierter Form.
Auch ist zwar bekannt, dass Quercetin gesundheitsfördernd wirkt. Aber es fehlen die Erkenntnisse darüber, wie dieser Wirkmechanismus ganz genau funktioniert und wo der Naturstoff ansetzt.
Hier ist sicherlich noch viel Forschungsarbeit nötig, um geeignete Quercetin-basierende Medikamente zu entwickeln. Gerade auch, weil Untersuchungen zeigen, dass eine langfristige Gabe toxisch sein könnte (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18756631).
Außerdem weisen Tests nach, dass Quercetin mutagen, also erbgutverändernd wirken kann (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19326464). Dennoch scheinen die positiven Eigenschaften bei Weitem zu überwiegen.
Reines Quercetin wird auch oft in Kombination mit Vitamin C als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Zahlreiche Heilkräuterextrakte werden ebenfalls aufgrund ihres hohen Quercetin-Gehalts geschätzt.
Fazit
Quercetin werden positive Effekte bei der Bekämpfung oder zur Verhinderung von Krebs, Allergien, Prostatitis, Katarakte, Herzerkrankungen, Entzündungen und Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis und Asthma nachgesagt, die in zahlreichen Studien bestätigt werden.
Der rohe Verzehr oder eine schonende Zubereitung quercetinreicher Lebensmittel sorgen dafür, dass der gesundheitsfördernde Naturstoff seine positiven Eigenschaften entfalten kann.
Bei quercetinhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln wäre ich allerdings aufgrund der oben beschriebenen toxischen und mutagenen Wirkung hingegen vorsichtig.
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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno