Aminosäuren

Taurin – wichtiger Baustein für Nervensystem, Herzgesundheit und Stoffwechsel

Informationen aus der Naturheilpraxis René Gräber

René Gräber
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Taurin ist eine organische Schwefelverbindung, die der Körper in gewissem Umfang selbst herstellen kann. Es übernimmt eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen und ist essenziell für das Nervensystem, das Immunsystem, die Augen, die Leber, die Nieren und das Herz. Zudem unterstützt Taurin den Stoffwechsel von Mineralstoffen und hilft bei der Entgiftung.

Besonders in der frühen Kindheit ist eine ausreichende Taurin-Zufuhr entscheidend, da Säuglinge die Verbindung noch nicht selbst synthetisieren können. Auch Erwachsene können von einer gezielten Ergänzung profitieren, insbesondere bei erhöhtem Bedarf durch Stress, intensive körperliche Belastung oder bestimmte Erkrankungen.

Was ist Taurin?

Taurin ist chemisch gesehen eine Aminosäure, wird aber nicht für die Eiweißsynthese genutzt. Es kommt vor allem in tierischen Lebensmitteln vor, kann aber auch aus den Aminosäuren Methionin und Cystein im Körper gebildet werden.

Gute natürliche Quellen sind:

  • Fleisch, insbesondere Rind und Geflügel
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Eier und Milchprodukte
  • Muttermilch (wichtig für Säuglinge)

Für die körpereigene Synthese benötigt der Körper Vitamin B6. Bei einer ausgewogenen Ernährung ist ein Taurin-Mangel selten, doch Veganer oder Menschen mit bestimmten Stoffwechselerkrankungen können möglicherweise zu wenig aufnehmen oder produzieren.

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Wie wirkt Taurin im Körper?

Taurin erfüllt zahlreiche Aufgaben im Organismus. Besonders wichtig ist seine Funktion als zellulärer Osmoregulator. Es hilft dabei, das Zellvolumen zu stabilisieren und sorgt dafür, dass Zellen nicht schrumpfen oder platzen.

Gut zu wissen: Taurin ist ein natürlicher Regulator des Kalziumhaushalts in der Zelle. Es verhindert eine Überladung mit Kalzium, was für die Funktion von Nerven- und Muskelzellen entscheidend ist.

Zusätzlich hat Taurin viele weitere positive Effekte:

Studie: Unterstützung des Nervensystems und der Netzhaut
Taurin ist für die Entwicklung des Gehirns und der Augen essenziell. Studien zeigen, dass ein Taurin-Mangel während der Fetalentwicklung zu Fehlbildungen des Kleinhirns und der Netzhaut führen kann (Huxtable et al., 1992).

Studie: Antioxidativer Zellschutz und Entgiftung
Freie Radikale können Zellen schädigen und Alterungsprozesse beschleunigen. Taurin schützt Zellen vor oxidativem Stress und kann vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden und Entzündungen schützen. Besonders in den Mitochondrien, den Energiekraftwerken der Zellen, entfaltet Taurin eine schützende Wirkung (Schaffer et al., 2010).

Studie: Förderung der Herzgesundheit
Taurin spielt eine Rolle bei der Regulation des Blutdrucks, der Herzfrequenz und der Kontraktionskraft des Herzmuskels. Eine Meta-Analyse zeigt, dass Taurin eine blutdrucksenkende Wirkung haben kann und möglicherweise das Risiko für Arteriosklerose reduziert (Militante et al., 2000).

Wie wird Taurin am besten eingenommen?

Taurin kann über die Nahrung aufgenommen oder als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulver zugeführt werden. Die optimale Dosierung hängt vom individuellen Bedarf ab.

  • Zur allgemeinen Unterstützung des Stoffwechsels: 500–1.000 mg täglich
  • Zur Förderung der Herzgesundheit: 1.000–3.000 mg täglich
  • Bei starker körperlicher Belastung oder Stress: 1.500–3.000 mg täglich

Wichtig für die Praxis: Taurin kann zu jeder Tageszeit eingenommen werden, zeigt aber besonders in Kombination mit Magnesium oder B-Vitaminen eine verstärkte Wirkung.

Taurin als Neurotransmitter?

Ob Taurin direkt als Neurotransmitter wirkt, ist umstritten. Studien zeigen, dass Taurin an dieselben Rezeptoren wie Glycin und GABA binden kann. Dadurch könnte es eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem haben. In Tierversuchen wurde eine hemmende Wirkung auf überaktive Neuronen beobachtet, die möglicherweise bei Angststörungen oder Epilepsie therapeutisch genutzt werden könnte (Oja et al., 2007).

Taurin und das Immunsystem

Taurin spielt eine Rolle bei der Immunabwehr. Es fördert die Produktion von Glutathion, einem der stärksten körpereigenen Antioxidantien. Studien zeigen, dass eine Taurin-Supplementierung die Immunfunktion stärken und das Risiko für Virusinfektionen senken könnte (Takagi et al., 2010).

Sind Nebenwirkungen oder Risiken bekannt?

Taurin gilt als sicher und wird gut vertragen. In wissenschaftlichen Studien wurden selbst bei hohen Dosierungen von bis zu 6.000 mg täglich keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet.

Mögliche leichte Nebenwirkungen können sein:

Gut zu wissen: Taurin kann möglicherweise die Wirkung von Medikamenten beeinflussen, die den Blutdruck oder die Nervenaktivität regulieren. Wer blutdrucksenkende Mittel oder Beruhigungsmittel einnimmt, sollte die Einnahme mit einem Arzt besprechen.

Fazit – wer sollte Taurin einnehmen?

Taurin ist eine vielseitige Substanz mit wichtigen Funktionen im Nervensystem, im Stoffwechsel und bei der Herzgesundheit. Besonders profitieren könnten:

  • Menschen mit hoher körperlicher Belastung, etwa Sportler
  • Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck
  • Menschen mit erhöhtem oxidativem Stress oder chronischen Entzündungen
  • Personen mit Angstzuständen oder Stress, da Taurin das Nervensystem beruhigen kann

Wer Taurin gezielt einnehmen möchte, kann mit 500–3.000 mg täglich beginnen. Besonders in Kombination mit Magnesium oder B-Vitaminen zeigt es eine verstärkte Wirkung.

Taurin ist ein gut erforschter, sicherer und effektiver Wirkstoff, der eine Vielzahl positiver Effekte auf den Stoffwechsel, das Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System haben kann.

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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde am 01.03.2022 erstellt.

René Gräber

René Gräber

Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Dabei spielen zahlreiche Vitalstoffe in der Behandlung eine Rolle, die in zahlreichen Fällen enorm helfen können.

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