Behandlung von Covid-Patienten mit Vitamin C – FBI (USA) stürmt Klinik
Unlängst bin ich über einen älteren Beitrag der „Daily Mail“[i] gestolpert, der vom 23. April 2020 stammt (auf den Tag genau einjähriges Jubiläum). Einen ähnlichen Beitrag vom 1. Mai 2020 fand ich bei der „Dr. Rath Health Foundation“[ii].
Nur wenig später hatte ich einen Beitrag veröffentlicht, dem zufolge einige Kliniken in New York ihre Covid-19-Patienten bereits mit hochdosiertem Vitamin C behandelten und dabei offensichtlich gute Ergebnisse präsentieren konnten:
Interessant ist hier, dass die hier behandelten Patienten unter schweren Symptomen litten. Und ebenso interessant ist es, dass man zum damaligen Zeitpunkt bereits relativ viele Daten zur Behandlung von Covid-19 mit Vitamin C aus China erhalten hatte:
(Der Originalbeitrag wurde im März 2020 erstellt und dann noch einmal am 6. November 2020 überarbeitet).
Wenn das FBI die Klinik stürmt
In den USA jedoch vertrat das FBI in Michigan die Ansicht, dass es besser wäre, eine Klinik, die ihre Covid-19 Patienten mit intravenösen Gaben von Vitamin C behandelte, zu stürmen und dieser Behandlung ein Ende zu setzen.
Die 12 und mehr FBI-Agenten kamen mit einem Durchsuchungsbeschluss. Der Beschreibung nach muss die Aktion besonders aufwendig gewesen sein und vor allem höchst dramatisch.
Denn die Beamten errichteten 3 provisorische Zelte auf dem Parkplatz der Klinik. Dann stürmten sie die Klinik in ihren Infektionsschutzanzügen und begannen dort, Akten, Unterlagen und anderes Material zu beschlagnahmen.
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Das Vergehen der Klinik bestand darin, dass sie Patienten und Personal aus wichtigen Arbeitsbereichen, inklusive Krankenhauspersonal, Polizeibeamten und Sanitätern, kostenlos eine Behandlung mit intravenösem Vitamin C anbot.
Der Leiter der Klinik wurde angeklagt, „betrügerische Gesundheitsvorsorge“ zu betreiben. Dies schlug sich in der Anklage nieder, dass die Klinik „die Covid-19-Pandemie als Gelegenheit benutzt, den Versicherungen in betrügerischer Absicht Vitamin C Infusionen als Covid-19-Behandlung und präventive Maßnahmen in Rechnung zu stellen“.
Der Klinikleiter, Dr. Mok, hielt dagegen, dass er Vitamin C in der Behandlung einsetzt, um das Immunsystem seiner Patienten zu unterstützen, was bei einer Infektion dabei hilft, schneller zu genesen.
Zu dieser Fragestellung gibt es eine Reihe von Studien bei anderen Infektionserkrankungen, wie zum Beispiel Influenza, Herpes und HIV, die dies haben zeigen können. Dazu wurde noch erwähnt, dass Vitamin C im Zusammenhang mit Sepsis, die nicht selten bei schweren Infektionsverläufen, auch bei Covid-19, auftreten und zum Tode führen kann, eine gute Wirksamkeit gezeigt hatte.
Genau zu diesem Thema hatte ich auch 2 Beiträge veröffentlicht, die diese Ausführungen bestätigen:
- Sepsis: Vitamine C, B1 und Hydrocortison wirken.
- Vitamin C verkürzt den Aufenthalt auf der Intensivstation – Aber es interessiert niemanden….
Interessant bei der Anklage ist, dass die Ankläger nicht direkt die Wirksamkeit von Vitamin C bei Covid-19-Infektionen in Zweifel ziehen und deswegen die Klinik belasten.
Vielmehr klagen sie die Klinik an, betrügerische Abrechnungen bei den Versicherungen eingereicht zu haben. Und der angebliche „Betrug“ bei den Abrechnungen besteht darin, eine angebliche „nicht wirksame Substanz“ (=Vitamin C) als medizinische Leistung abgerechnet zu haben.
Dennoch, wie man es dreht und wendet, liegt der Kern der Anklage in der Aussage, dass Vitamin C für die Behandlung von Infektionen, hier speziell Covid-19, nicht effektiv sein soll.
Selbstverständlich brauchen die Gesetzeshüter keine Evidenz für ihre Annahmen/Unterstellungen beizubringen. Und deshalb müsste man sich eigentlich fragen, ob Anthony Fauci nicht vielleicht ebenfalls einen Besuch vom FBI bekommen hat? Warum gerade der?
Mitte September 2020 veröffentlichte ich einen kurzen Beitrag. Und der beschäftigte sich mit einem Interview, wo Fauci zugab, dass er genau das tat, was Dr. Mok auch mit seinen Patienten getan hatte: Fauci nimmt Vitamin C und Vitamin D, um sein Immunsystem zu stärken:
Ich habe bislang nicht gehört, dass er wegen dieser Aussagen eine Hausdurchsuchung über sich ergehen lassen musste und dass er sich von seinem Posten als „Chief Medical Advisor to the President“ hat verabschieden müssen.
Die einzige Konsequenz seiner Aussagen lag darin, dass die „Qualitätsmedien“ ihrem Namen alle Ehre machten und diese Aussagen durch die entsprechend notwendige Informationslücke gar nicht erst publik werden ließen.
Heute, ein Jahr später:
Bei meiner Suche nach neueren Veröffentlichungen zu Vitamin C und Covid-19 wurde ich wieder ins Jahr 2000 zurückversetzt. Denn bemerkenswerterweise gibt es eine „offizielle Antwort“ bei Drugs.com[iii] zu der Frage:
Kann Vitamin C Covid-19 verhüten oder behandeln?
Die Antwort ist mehr als erstaunlich.
Die wichtigsten Punkte besagen Folgendes:
- Menschen mit einem Vitamin-C-Mangel könnten ein höheres Risiko für eine Covid-19-Infektion haben, beziehungsweise einen schweren Verlauf entwickeln, all die weil ihr Immunsystem geschwächt ist.
- Ein Vitamin-C-Mangel ist mit einer höheren Anfälligkeit für Infektionen verbunden, einer nicht ausreichenden Immunantwort, schlechter Wundheilung und einem erhöhten Risiko für Lungenentzündungen.
- Wissenschaftliche Untersuchungen gehen davon aus, dass bis zu 7 % der US-Bevölkerung einen Vitamin-C-Mangel hat. Menschen mit bestimmten Erkrankungen, wie Krebs, Diabetes, Entzündungsvorgänge, Immunsuppression oder Raucher haben ein größeres Risiko für einen Mangel.
- Obst und Gemüse sind die besten Quellen für Vitamin C. Eine Supplementierung ist nur dann sinnvoll, wenn die Deckung des Vitamin-C-Bedarfs nicht durch die Ernährung der Betroffenen abgesichert werden kann.
- Vitamin C ist ein Antioxidans, welches wichtige Aufgaben bei der Produktion von Kollagen und Carnitin besitzt. Außerdem spielt es eine zentrale Rolle im Immunsystem.
Auf die Frage der Wirksamkeit bei Covid-19 beruft sich Drugs.com auf zum damaligen Zeitpunkt noch laufende Studien in New York und China. Der Tenor der Aussagen von Drugs.com sieht hier jedoch positive Zusammenhänge, die man bereits von älteren Studien bei anderen Atemwegsinfektionen hat sehen können. Inzwischen sind diese Studien veröffentlicht (siehe oben), und die positive Einschätzung von Drugs.com hat sich bestätigt.
Ob Drugs.com auch vom FBI Besuch bekommen hatte?
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Gibt es neuere Arbeiten im Jahr 2021?
Es war ziemlich erstaunlich, dass es zu den Vitaminen und anderen Vitalstoffen wissenschaftliche Studien gegeben hatte, die den Einfluss auf Therapie und Prophylaxe gegenüber Covid-19 untersucht hatten. Weniger erstaunlich jedoch ist, dass diese Studien entweder ignoriert werden oder aber, wie im Falle von Michigan, die praktische Anwendung der Studienergebnisse kriminalisiert wird.
Interessanterweise gibt es für die ersten 4 Monate im Jahr 2021 eine relativ beachtliche Anzahl an Studien zum Thema Vitamin C und Covid-19.
Bereits im Januar 2021 erschien ein Review[iv] von 2 Autoren aus Finnland und den Niederlanden. Hier wird eine Metaanalyse mit 12 Studien beschrieben, bei der bei insgesamt 1766 Patienten gezeigt wurde, dass die durchschnittliche Verweildauer auf Intensivstationen um 8 % gekürzt wurde, wenn Vitamin C in Gramm-Dosierungen verabreicht wird.
Eine andere Metaanalyse wird von den Autoren erwähnt, die gezeigt hatte, dass Vitamin C die Dauer der künstlichen Beatmung bei Intensivpatienten verkürzt. Weiter, 2 randomisierte, placebokontrollierte Studien zeigten eine statistisch signifikante Reduktion der Mortalität bei Sepsis-Patienten. Zudem sehen die Autoren Vitamin C als sicher und einen preiswerten, essenziellen Nährstoff an.
Im Februar 2021 erschien eine Studie[v] aus China, die den Einfluss von hohen Dosierungen von Vitamin C auf Covid-19 untersuchte. Die Verumgruppe erhielt eine Dosis von 6 Gramm intravenös in einem Zeitraum von 12 Stunden. Daneben gab es eine Kontrollgruppe, die eine Standardtherapie ohne Vitamin C erhielt.
Es zeigte sich, dass die 28 Tage-Mortalität in der Vitamin-C-Gruppe gegenüber der Standardtherapie etwas verringert war.
Die Sauerstoffversorgung im Blut dagegen war unter Vitamin C signifikant verbessert (fast doppelt so hoch). Außerdem sahen die Autoren keine Nebenwirkungen unter der hohen Dosierung von Vitamin C.
Eine chinesische Studie[vi] vom März 2021 unterstreicht die absolute Notwendigkeit einer ausreichenden Gabe von Vitamin B bei einer Covid-19-Infektion.
Autoren zeigten, dass Patienten mit Covid-19 einen Vitamin-C-Spiegel von nur 2 mg/L aufwiesen, während der von nicht infizierten Person in der Kontrollgruppe einen Wert von 9,23 mg/L zeigte, also bei den Gesunden rund 5 mal höher ausfiel.
Eine Behandlung mit Vitamin C erhöhte dann den Spiegel auf 13,46 mg/L, der sogar noch deutlich über dem Spiegel lag, den die Gesunden aufwiesen, aber noch im Normbereich von 6-20 mg/L lag. Die Autoren schlossen daraus das Covid-19-Patienten in der Regel einen viel zu niedrigen Vitamin-C-Spiegel aufweisen, der dringend mit 100 mg/kg/Tag angehoben werden sollte.
Eigenartige Einwände
Ganz frisch kommen die Empfehlungen des NIH[vii] aus den USA in Bezug auf Vitamin C und Covid-19 auf den Tisch. Letztes Update: 21. April 2021.
Hier heißt es, dass die Empfehlungen für die nicht kritisch kranken Covid-19 Patienten folgendermaßen aussehen: Angeblich gibt es keine ausreichenden Daten für die Covid-19-Behandlungsleitlinien, die gegen oder für einen Einsatz von Vitamin C bei der Behandlung von Covid-19 sprechen würden. Begründung:
Die leichten Fälle von Covid-19 würden weniger wahrscheinlich oxidativen Stress erfahren oder von Entzündungsreaktionen geplagt werden, sodass die Rolle von Vitamin C hier unbekannt sei.
Heißt das, dass die Behandlungsleitlinie gerne mit prophylaktischen Maßnahmen wartet, bis dass der Gesundheitszustand sich so verschlechtert hat, dass dann prophylaktische Maßnahmen zu spät kommen und damit sinnlos werden?
Bei den Empfehlungen für schwer erkrankte Covid-19 Patienten heißt es dann ebenfalls, dass es ungenügende Daten gäbe, um eine Empfehlung für oder gegen Vitamin C bei diesen Patienten auszusprechen.
Ich halte das für etwas seltsam, da diese Patienten sehr wohl oxidativen Stress und Entzündungsreaktionen entwickelt haben, deren Fehlen bei den Empfehlungen für die leichten Fälle zuvor noch Grund gewesen war, Vitamin C nicht mit zu berücksichtigen.
Warum empfiehlt das NIH jetzt nicht das Vitamin C, wo oxidativer Stress und Entzündungsreaktionen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vorliegen, wogegen Vitamin C wirksam wäre?
Begründet wurde diese Empfehlung mit einer Studie[viii] vom Februar 2021 aus den USA. Neben Vitamin C wurde auch die Effektivität von Zink und die Kombination von Vitamin C plus Zink geprüft. Die Dosierung von Vitamin C lag bei 8 Gramm pro Tag.
Dazu wurden die 214 Patienten in 4 Gruppen aufgeteilt (1. Zink, 2. Vitamin C, 3. Zink plus Vitamin C, 4. Kontrollgruppe). Die Kontrollgruppe erreichte eine 50-prozentige Reduktion der Symptome nach 6,7 Tagen; die Vitamin C-Gruppe nach 5,5 Tagen; die Zink-Gruppe nach 5,9 Tagen; die Kombinationstherapie nach 5,5 Tagen. Diese Ergebnisse waren für die Autoren statistisch nicht signifikant.
Mein Fazit: Laut Angaben des NIH-Beitrags waren für die Durchführung dieser Studie ursprünglich 520 Teilnehmer eingeplant. Ein Sicherheitskomitee hatte mitten in der Rekrutierungsphase einen Stopp wegen „Nutzlosigkeit“ anberaumt, sodass die Studie nur mit 40 % der geplanten Teilnehmer fortgesetzt wurde. Schon allein dieser Eingriff macht den Aussagewert der Arbeit zunichte.
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Wenn man dann noch bei den Angaben zu „Interessenskonflikten“ erfährt, dass einige der beteiligten Autoren finanzielle Zuwendungen von der Pharmaindustrie erhalten, dann kann man es als sicher ansehen, dass hier keine glaubwürdige wissenschaftliche Untersuchung vorliegen kann.
Dennoch ließ sich das NIH nicht davon abhalten, gerade diese und nur diese eine Studie als Begründung gegen den Einsatz von Vitamin C zu präsentieren.
Es werden noch einige klinische Studien besprochen, die vom NIH relativ widersprüchlich kommentiert werden. Von daher fehlt hier eine Empfehlung für den Einsatz in der Klinik (meine Interpretation, warum es hier keine gibt).
Die Empfehlungen des NIH zu Vitamin C und dessen Einsatz bei Covid-19 zeigen mit schöner Deutlichkeit, dass hier bewusst Studien herangezogen werden, die den eigenen Standpunkt von der Nutzlosigkeit der Vitamine widerspiegeln und damit entsprechende Empfehlungen gegeben werden können.
Man scheut sich auch nicht, von der Industrie durchgeführte oder aber zumindest gesponserte Arbeiten als das Maß aller Dinge heranzuziehen, obwohl jeder weiß, dass diese Studien ähnlich wissenschaftlich sind wie Kartenlesen („John Ioannidis: Why most biomedical research is flawed, and how to improve it“).
Fazit
Die neuen Arbeiten zu Vitamin C aus dem neuen Jahr bestätigen das, was die Wissenschaftler bereits im Jahr 2020 haben entdecken können. Vitamin C ist ein potentes Heilmittel bei Covid-19, sowohl in der Therapie als auch in der Prophylaxe.
Aber, gerade für die Therapie, und hier besonders bei den schweren Fällen, darf man davon ausgehen, dass Vitamin C nicht alleine Wunder vollbringen kann, sondern Teil eines weitergehenden Therapiekonzeptes zu sein hat.
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Quellen:
- [i] FBI raids Detroit-area spa accused of offering fraudulent COVID-19 treatments | Daily Mail Online
- [ii] FBI Raids Medical Clinic Offering Vitamin C Treatment For Coronavirus – Dr. Rath Health Foundation
- [iii] Can vitamin C prevent or treat COVID-19 (coronavirus)?
- [iv] Vitamin C and COVID-19 – PubMed
- [v] The efficiency and safety of high-dose vitamin C in patients with COVID-19: a retrospective cohort study – PubMed
- [vi] Vitamin C supplementation is necessary for patients with coronavirus disease: An ultra-high-performance liquid chromatography-tandem mass spectrometry finding – PubMed
- [vii] Vitamin C | COVID-19 Treatment Guidelines
- [viii] Effect of High-Dose Zinc and Ascorbic Acid Supplementation vs Usual Care on Symptom Length and Reduction Among Ambulatory Patients With SARS-CoV-2 Infection: The COVID A to Z Randomized Clinical Trial – PubMed
Beitragsbild: 123rf.com – Weerayut-Ranmai
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