Die Vitamine im Spiegel des Spiegels

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Irre! Da nimmt sich das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mehrmals letzte Woche des Themas „Vitamine“ an.

Zweimal auf dem Netzportal „SpiegelOnline“ und dann als Haupthema im gedruckten Magazin mit dem Thema „Die Vitaminlüge“. Untertitel: „Das Milliarden-Geschäft mit überflüssigen Pillen“. In der Überschrift zum Artikel springt dem Leser dann das €-Zeichen entgegen: „Vitamin €“.

Untertitel zum Beitrag: „Die Pharmaindustrie redet den Menschen ein, dass die regelmäßige Einnahme von Vitaminpillen ihr Leben gesünder macht. Viele der hochdosierten Mittel aber sind schädlich und helfen nur denen, die sie herstellen.“

Diese undifferenzierte Zusammenfassung lasse ich mal so stehen. Der Artikel in der Ausgabe des Spiegels ist nicht völlig verkehrt. Viele Aussagen stimmen. Aber beim Leser entsteht letztlich der Eindruck, Vitamine seien schädlich und überflüssig.

Dabei kann es die Presse auch anders: In der Fernsehzeitschrift „Funk Uhr“ (Ausgabe Nr. 4, vom 20.1.2012) titelt diese nämlich: „Starke Abwehr: Welche Vitamine Sie jetzt brauchen“. Was soll denn der Leser jetzt glauben? Zwei Zeitschriften kommen nahezu zeitgleich vordergründig zu unterschiedlichen Auffassungen?

Um dieses Verwirrspiel etwas zu lösen: Die „Funk Uhr“ bringt Beispiele mit vitaminreichen Lebensmitteln. Beim „Spiegel“ geht es um Vitaminpräparate. Das Fatale an der Schlussfolgerung der Spiegellüge – Verzeihung: der „Vitaminlüge“- ist: Leser denken jetzt, dass generell auch andere Nahrungsergänzungsmittel (die keine Vitamine sind) überflüssig wären…

In diesem Beitrag will ich aber beim Spiegel bleiben. Damit Sie der Diskussion besser folgen können, will ich mich auf die beiden Onlineartikel des Spiegels beziehen. Man könnte auf den Gedanken kommen, dass der zweite Online-Bericht einige Querschläger des ersten versucht geradezubiegen. Mitnichten: Beide sind in ihren Aussagen eineiige Zwillinge unter verschiedenen Aspekten.

Also ran an den „Speck“ – bzw. die Vitamine:

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Alter Klamauk: Vitaminpräparate sind schädlich

Der erste Artikel (spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,809208,00.html) bemüht die Wissenschaft, damit auch der letzte Spiegelschlucker überzeugt wird, dass „für gesunde Menschen die Pillen eher gefährlich als hilfreich sind“.

Interessant ist hier, dass alte Argumente neu aufgekocht werden. Und diese alten Argumente sind so alt, dass sie schon als längst widerlegt gelten. Da werden uralte Studien zitiert (ohne Quellenangabe, versteht sich), über die ich schon letztes Jahr berichtet habe und die damals schon als äußerst fragwürdig galten.

Es macht wenig Sinn, es dem Spiegel gleichzutun und die alten Argumente gegen diese Studien hier wieder neu aufzutischen. Denn unter https://vitalstoffmedizin.com/blog/multivitamine/ habe ich diese Diskussion mit Belegen versehen, die zeigen sollen, dass die vom Spiegel avisierten Studien vom wissenschaftlichen Standpunkt einfach schlecht durchgeführt und daher wenig aussagekräftig waren.

Und dass es teilweise sogar Studien gibt, die zu einem komplett gegenteiligen Ergebnis kommen. Aber darüber schweigt des Spiegel-Sängers Höflichkeit.

Warum und wie man mit Vitaminen auch Unfug treiben kann, darüber handelt mein Beitrag unter https://www.vitalstoffmedizin.com/nuetzen-vitalstoffe/. Zu hohe Dosen Vitamin A sind toxisch, Studien mit nur einem von 600 verschiedenen Beta-Carotinen sind schon von der Anlage her zum Negativergebnis verurteilt, und eine unausgeglichene Balance zwischen Beta-Carotin und Vitamin E verwandelt Beta-Carotin in ein Radikal, das in sauerstoffreichem Gewebe (siehe Lunge) für die krebserregende Wirkung sorgt, die der Spiegel sich so sehnlichst wünscht. Dies können Sie nachlesen unter https://vitalstoffmedizin.com/blog/juice-plus-kritik-test/.

Hier der Beweis

Die erneute Beweisführung des Spiegels geht dagegen neue, alte Wege. Es wird eine große Studie zitiert und herunter erzählt, wie gesagt ganz ohne Quellenangabe. Danach kommen sofort die schlagenden Beweise:

Ein Schweizer Medizinprofessor (also kein einfacher Hausarzt oder Dachdecker), Peter Jüni, haut nämlich in die gleiche Kerbe. Und der muss es ja wissen. Denn er hat auch über eine Metastudie herausgefunden, dass Homöopathie kaum Plazeboniveau hat und überhaupt viel, viel schlechter ist als die Schulmedizin (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16125589).

Dazu hat er alle die Studien genommen die zum Ziel hatten zu zeigen, dass Homöopathie nichts taugt, hat diese Studien ausgewertet und festgestellt: dass Homöopathie nichts taugt. Und dafür hat man Herrn Jüni (angeblich) zum Professor geschlagen. Und laut Spiegel hat Herr Professor Jüni ähnliche Meta-Auswertungen von Vitamin-Studien gemacht und „möglicherweise“ etliche tausend Tote ermitteln können.

Dann kommt im Spiegelartikel der Schwenk von Vitaminen, die per se ungesund sein sollen, auf Vitaminpräparate. Für diese Kategorie fühlt sich ein Sprecher des Bundesinstituts für Risikobewertung zuständig: „Vitamine können kein Krebs verhindern, auch wenn sie noch so anti-oxidativ wirksam sind“, lautet die verspiegelte Botschaft vom BfR.

Dass diese vernichtende Einschätzung auch noch von der Leiterin der Abteilung „Ernährungsrisiken“, Diana Rubin, kommt, zeigt welch ein Edelstein eine solche Aussage für Schulmedizin und Pharmaindustrie sein muss. Nomen est omen.

Aber auch die Politik will nicht hintenan stehen: Der Homöopathieabschaffer der SPD, Karl Lauterbach, „hält die Risiken für die Bevölkerung mittlerweile für erheblich“. „Pandemie!“, sag ich da nur. So viele Vitamine sind eine Pandemie! Da ist der Politiker gefragt, der das Zeugs verbieten muss, damit andere, noch schädlichere Produkte keinen Schaden leiden.

Auch seine Einschätzung (laut Spiegel), dass die Ergebnisse der Wissenschaft bei den unwissenden Ärzten und Apothekern immer erst mit jahrelanger Verspätung eintrudeln, ist einfach nur lächerlich. Denn es gibt keine Wissenschaft, die behauptet, dass Vitamine ungesund sind. Nur die Interessenswissenschaft von Industrie und Politik erfindet solche Schauermärchen.

Da will der Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Jürgen Windeler, nicht hintenan stehen. Er schlägt nicht nur in die gleichen Kerben, sondern fordert sofort Zulassungsverfahren und Warnhinweise. Die Pharmaindustrie wird solchen Eifer wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Dem notorischen Querulanten Peter Sawicki wären dazu ein paar andere Sachen eingefallen. Aber der ist ja auf Eis gelegt worden.

Der braune Terror der Vitamine

Die zweite Ausgabe der Vitaminverbrennung des Spiegels (spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,809998,00.html) kam nur 4 Tage später. Hier dürfen wir erfahren, dass Vitamine und überhaupt natürliche Medizin bei den (Achtung!) Nazis äußerst beliebt waren. Na da schau her!

Die Firma Roche aus der Schweiz (schon wieder was Eidgenössisches) belieferte dann auch im großen Stil Nazi-Deutschland mit Vitamin-C-Pillen. Dann erfahren wir, dass es den Vitaminen zu verdanken ist, dass es in den KZs Forschungsprojekte gab, bei denen z.B. der genaue Vitaminbedarf eines Menschen ermittelt werden sollte. Kann es etwas Grausameres geben?

Man bekommt langsam den Verdacht, dass es ohne die Vitamine keine Nazis und keine Gräuel gegeben hätte. Und dass die Dosisfindung von Vitaminen gleichzusetzen ist mit Folter und menschlichen Versuchen der übelsten Art. Aber glücklicherweise wussten (laut Spiegel) schon damals die Spezialisten, dass das mit den Vitaminen nur braune Ideologie war und keine wissenschaftliche Basis hatte (und bis heute hat).

Fazit

Nach Lektüre dieser beiden Artikel bleibt eigentlich nur eine Schlußfolgerung: Wer meint, Vitamine seien gesund und unverzichtbar, der spinnt, denkt ideologisch und hat gute Aussichten, mit rechtsgerichteten Ideologien und deren Terror in eine Ecke gestellt zu werden.

Seltsam nur, dass ausgerechnet diese Form der Argumentation (Argumente ohne Argumente), in der künstlich Szenarien erzeugt werden, die den Gegner in die gewünschte Ecke drängen, genau die Praxis totalitär denkender Zeitgenossen ist, die eigentlich angeprangert werden soll.

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