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Lange galt es als ein Randthema der Herzforschung, heute rückt es zunehmend ins Zentrum: Lipoprotein(a), kurz Lp(a), ein Partikel im Blut, das das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich erhöhen kann. Anders als der klassische LDL-Cholesterinwert wird es bislang kaum routinemäßig bestimmt – dabei könnte es vielen Menschen helfen, ihr individuelles Risiko frühzeitig besser einzuschätzen.

Was ist Lipoprotein(a)?

Lipoproteine sind Eiweiß-Fett-Verbindungen, die für den Transport von Fetten – insbesondere Cholesterin – im Blut verantwortlich sind. Lp(a) ist ein besonderes Lipoprotein: Es besteht im Wesentlichen aus LDL-Cholesterin, trägt aber zusätzlich das sogenannte Apolipoprotein(a). Diese Kombination macht Lp(a) besonders gefährlich, denn sie scheint sowohl gefäßverengende als auch entzündungsfördernde Eigenschaften zu besitzen.

Etwa 20 Prozent der Bevölkerung haben genetisch bedingt erhöhte Lp(a)-Werte. Das Tückische: Diese Werte lassen sich durch Lebensstil, Ernährung oder Bewegung kaum beeinflussen. Anders als bei erhöhtem LDL-Cholesterin spielt hier also nicht primär das Verhalten eine Rolle, sondern die genetische Veranlagung.

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Ursache oder Folge von Arteriosklerose?

Lange war unklar, ob hohe Lp(a)-Werte eine Folge von Arteriosklerose sind – oder deren Ursache. Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Prof. Hugh Watkins vom John Radcliffe Hospital in Oxford konnte diese Frage nun erstmals klar beantworten.

Mit Hilfe sogenannter Genchip-Analysen wurden Millionen genetischer Varianten auf ihre Zusammenhänge mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. Dabei fanden die Wissenschaftler zwei sogenannte SNPs – minimale Abweichungen im Erbgut – in unmittelbarer Nähe des Gens, das für Lp(a) verantwortlich ist. Diese Varianten traten bei Menschen mit koronarer Herzkrankheit signifikant häufiger auf. Die Schlussfolgerung: Lipoprotein(a) ist nicht nur ein Marker, sondern ein ursächlicher Risikofaktor für Gefäßkrankheiten. Auch interessant: Arteriosklerose: diese Blutwerte sind Risiko-Faktoren.

Was bedeutet das für die Praxis?

Die Erkenntnis ist von großer Bedeutung. Denn während sich LDL-Cholesterin längst in den Fokus der kardiologischen Vorsorge gerückt ist, fristet Lp(a) in der klinischen Praxis noch immer ein Schattendasein. Das könnte sich nun ändern – auch wenn es bislang kaum Medikamente gibt, die gezielt den Lp(a)-Wert senken.

Derzeit ist Niacin (Vitamin B3) der einzige zugelassene Wirkstoff, der Lp(a) nachweislich reduzieren kann. In der klassischen Cholesterintherapie wird Niacin kaum noch eingesetzt – zu Unrecht, denn seine Wirkung ist gut dokumentiert. Wer einen auffällig hohen Lp(a)-Wert hat, sollte gemeinsam mit einem erfahrenen Therapeuten prüfen, ob eine Behandlung mit Niacin infrage kommt.

Was können Sie selbst tun?

Zunächst ist wichtig zu wissen: Ein einfacher Bluttest kann den Lp(a)-Wert bestimmen. Wer familiär vorbelastet ist (etwa durch Herzinfarkte oder Schlaganfälle in jüngeren Jahren) kann seinen Hausarzt gezielt darauf ansprechen. Die Bestimmung gehört nicht zur Routine und wird oft nur auf ausdrücklichen Wunsch durchgeführt.

Ist der Wert erhöht, empfiehlt sich eine ganzheitliche Vorsorge. Auch wenn sich Lp(a) selbst nur schwer beeinflussen lässt, spielen weitere Faktoren eine Rolle: Entzündungen im Körper, oxidativer Stress und Blutgerinnungsneigung. Hier kann eine naturheilkundliche Begleitung sinnvoll sein – etwa durch Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, Bewegung, Fasten oder gezielte Entgiftung.

Der Blick nach vorn

Große Studien mit neuen Substanzen, die Lp(a) gezielt senken sollen, sind bereits in der klinischen Entwicklung. Ob diese Mittel tatsächlich die Zahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle reduzieren, müssen sie erst noch beweisen. Aber selbst wenn – dann würde ich genau aufpassen! Denn verschreibungspflichtige Substanzen haben Nebenwirkungen. Bis dahin bleibt es umso wichtiger, den Risikofaktor überhaupt zu kennen – und ihn in die persönliche Vorsorge einzubeziehen.

Der Umgang mit Lp(a) zeigt einmal mehr: Gute Prävention braucht Wissen, Zugang zu relevanten Laborwerten und einen kritischen Blick auf den medizinischen Mainstream. Wer immer nur den Cholesterinspiegel senkt, aber andere Risikofaktoren übersieht, verpasst Chancen.

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Dieser Beitrag wurde im Jahr 2010 erstmals erstellt und letztmalig am 21.3.2025 vollständig überarbeitet.

Beitragsbild: fotolis.com

Vitalstoffe wie B-Vitamine, Vitamin C, Vitamin E und Magnesium verhindern den Anstieg gefährlicher Risikofaktoren des Herzinfarktes.

Zu diesen Risikofaktoren gehören etwa das Homocystein (dessen erhöhte Blutwerte eine Schädigung der Blutgefäße zur Folge haben können) oder auch das Lipoprotein a, das zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen kann, wenn eine hohe Plasmakonzentration vorliegt.

Auch heute noch sind in Deutschland Herz-Kreislauf-Erkrankungen für das Sterben jedes zweiten Menschen verantwortlich. Herzinfarkte oder Schlaganfälle sind meist die Folgen von Ablagerungen in den Blutgefäßen, so genannten Arteriosklerose, welche den Blutfluss erschweren und letztendlich vollständig erliegen lassen.

Die Risiken für Arteriosklerose müssen vollständig verhindert werden, um die Gefäße im Körper gesund zu halten. Die wohl bekanntesten Risiken sind zu hoher Blutdruck und ein zu hoher Cholesterinspiegel, die anderen sind zwar unbekannter aber nicht minder entscheidend, wie etwa die bereits erwähnte zu hohe Homocystein und Lipoprotein-a-Spiegel im Blut.

Die schwefelhaltige Aminosäure Homocystein ist ein kurzlebiges Zwischenprodukt in unserem Stoffwechsel, das mithilfe von B-Vitaminen rasch umgewandelt wird. Bleibt Homocystein aber über einen längeren Zeitraum erhalten, so können sich Fette in den Gefäßwänden ablagern (Arteriosklerose).

Die Elastizität der Blutgefäße nimmt ab. Außerdem hemmt Homocystein die körpereigene Auflösung von Blutgerinnseln und erhöht gleichzeitig die Viskosität des Blutes, wodurch das Thromboserisiko steigt.

Obwohl wissenschaftliche Studien teilweise zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, scheint eine ausreichende Zufuhr an B-Vitaminen den Homocysteinspiegel zu senken und das Risiko für Herzerkrankungen zu verringern (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12553746www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24571382).

Vitamin C wirkt als natürliches Antioxidans, es stabilisiert und erweitert die Gefäßwände und schützt sie auf diese Weise vor Arteriosklerose (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19489786).

Wissenschaftler konnten zeigen, dass Vitamin C oxidative Schäden verhindern kann, die beispielsweise durch Homocystein im Blutkreislauf ausgelöst werden (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12654477).

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Eine Ernährung, die reich an natürlichem Vitamin E ist, kann ebenfalls tödlich verlaufende Herzerkrankungen verhindern, wie eine mehrjährige Beobachtungsstudie zeigt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8209876).

Denn das Vitamin E schützt unsere Zellen vor freien Radikalen, die unter anderem an der Entstehung von Arteriosklerose beteiligt sind.
Lipoprotein a, als Baustein der Blutfette, ist strukturell dem Cholesterin sehr ähnlich. Erhöhte Serumspiegel haben nicht selten Herzinfarkte oder Schlaganfälle zur Folge (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10973834).

Ein Magnesiummangel kann außerdem zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen, weil er das sogenannte Membranpotential der Herzzellen negativ verändert. Neben vereinzelten, recht harmlosen Extraschlägen kann ein lebensbedrohliches Kammerflimmern die Folge des Mangels sein.

Doch eine prophylaktische Einnahme von Magnesium kann ebenfalls kontraproduktiv sein, wenn gar kein Mangel vorliegt. Daher sollten Betroffene bei Verdacht die Blutwerte regelmäßig kontrollieren lassen, besonders dann, wenn bei ihnen Nierenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche diagnostiziert wurden.

Orthomolekular-Mediziner haben vor allen hier, bei der Behandlung der weniger populären Risikofaktoren des Herzinfarktes Pionierarbeit geleistet. Bereits vor 20 Jahren erkannten sie die gefährlichen Risiken und therapierten diese erfolgreich mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Erst jetzt haben auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse dazu beigetragen, dass die Behandlung dieser Risikofaktoren auch in der Allgemeinmedizin Zugang findet.

Doch kommt es, wie so oft, auf das richtige Maß an. So konnten Wissenschaftler feststellen, dass bei Diabetespatienten, die über einen langen Zeitraum hochdosiertes synthetisches Vitamin C einnahmen, die Anzahl der Todesfälle durch Herzerkrankungen  im Vergleich zur Kontrollgruppe sogar drastisch anstieg (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15531665).

Ähnliche Beobachtungen gibt es für zahlreiche andere Präparate.

Fazit

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an den oben genannten Vitalstoffen ist, bietet in vielen Fällen einen guten Schutz vor Herzinfarkten. Sind Vorerkrankungen oder Mangelzustände bekannt, die das Risiko für schwerwiegende Herzprobleme erhöhen, kann – in Absprache mit dem behandelnden Arzt – eine zusätzliche Einnahme bestimmter Vitalstoffe sinnvoll sein.

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Bildquellen:

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Statine sind Medikamente zur Cholesterin-Senkung. Die medizinisch „CSE-Hemmer“ genannten Wirkstoffe blockieren die körpereigene Synthese des Cholesterins und steigern die Aufnahme der LDL-Fraktion in die Zellen.

LDL ist eine Transport-Form des Cholesterins im Blut-Serum und bekannt als „schlechtes“ Cholesterin. Damit wäre eigentlich alles gut, wenn es nicht gravierende Probleme mit genau dieser Medikamentengruppe gäbe.

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Was aber ist an dieser Studie so besonders? Oder gar falsch?

Besonders ist hier erst einmal das Studiendesign[1]. Und besonders unüberraschend ist das von der Schulmedizin umfangreich bejubelte Ergebnis.

Aber eins nach dem anderen…

medikamente fotolia 6276645 David Watkins

Bild: fotolia – David Watkins

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