Cholesterin-Medikamente: Statine verursachen Muskelschmerzen

Frau nimmt Medikament - Statine - Muskelschmerzen

Statine sind Medikamente zur Cholesterin-Senkung. Die medizinisch „CSE-Hemmer“ genannten Wirkstoffe blockieren die körpereigene Synthese des Cholesterins und steigern die Aufnahme der LDL-Fraktion in die Zellen.

LDL ist eine Transport-Form des Cholesterins im Blut-Serum und bekannt als „schlechtes“ Cholesterin. Damit wäre eigentlich alles gut, wenn es nicht gravierende Probleme mit genau dieser Medikamentengruppe gäbe.

Ich erinnere mich noch sehr gut: vor etwas mehr als 10 Jahren hatte ich einen Patienten, der wegen Schmerzen in den Beinen zu mir in die Praxis kam.

„Normalerweise“ lassen sich „weichteilabhängige“ Schmerzen (Muskeln, Faszien usw.) bereits in der ersten Behandlung deutlich reduzieren oder auch auflösen. Bei diesem Patienten war es allerdings ganz anders: die Schmerzen ließen sich durch meine Therapie überhaupt nicht beeinflussen.

Als ich anfing weiter nachzuforschen, blieb nur eine Ursache übrig: Nebenwirkung durch die Statine.

medikamente fotolia 6276645 David Watkins

Medikamente: Diese haben nicht nur Wirkungen, sondern auch Nebenwirkungen. Im Bereich der Gruppe der Statine können diese besonders fatal sein. Bild: fotolia – David Watkins

Rhabdomyolyse – Wenn der Muskel sich auflöst

Mittlerweile spricht es sich langsam herum, was da für Nebenwirkungen auftreten: Eine häufig vorkommende Nebenwirkung der Statine sind eben diese Muskelschmerzen.

Von einer „symptomfreien Form“ sprechen die Ärzte dann, wenn diese Myopathien (= Fachchinesisch für Muskelschmerzen) nicht im Blut-Labor nachweisbar sind.

Bei einigen Patienten ist jedoch der Creatinkinase-Wert erhöht. Das Enzym kommt im Muskel vor und ist dort ein bedeutender Faktor im Energiestoffwechsel. Ist die Konzentration des Proteins im Blut über dem Norm-Wert, indiziert das den Abbau des Muskels durch Zelltod.

Diese „Rhabdomyolyse“ ist die gravierendste Form der Nebenwirkung von Cholesterin-Senkern.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

40 % der Statin-Patienten mit Muskelschmerzen

Nach Meinung einiger Wissenschaftler geht dem Absterben des Muskels eine verstärkte Produktion der Creatinkinase in den Zellen voraus. Zum Beispiel vermutet dies der Apotheker Jeremy Reuben aus Hertfordshire in England.

Der Londoner Physiotherapeut Sammy Margo äußerte sich in einem Artikel für MailOnline am 13.04.2016 ebenfalls zu dem Thema. Nach seiner Beobachtung leiden 40 % aller Patienten mit Statin-Medikation unter Muskelschmerzen.

Diese Zahl liegt noch höher als von mir vermutet! Ich schätze die Nebenwirkunsgrate auf ca. 25 % der Patienten, die Statine nehmen…

Dr. Andrew L. Mammen von der Johns Hopkins University in Baltimore fand Hinweise darauf, dass CSE-Hemmer den Muskel durch eine Autoimmun-Reaktion schädigen. Dabei greift das Immun-System körpereigene Zellen an.

Dr. Mammen veröffentlichte seine Studienergebnisse im Februar 2016 im Fach-Journal „The NEW ENGLAND JOURNAL of MEDICINE“.

Ärzte verkennen das Problem und sprechen von „idiopathischen Myopathien“ (=keine Ahnung)

Eine australische Studie belegt ebenfalls, dass diese entzündliche Myopathie durch Statine ausgelöst wird. Die muskelzerstörenden Autoimmun-Reaktionen, die die Statine verursachen, zählen viele Mediziner (trotz bekannter Ursache) immer noch zu den „idiopathischen“ entzündlichen Myopathien.

Die Forscher um Dr. Golomb veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie im September 2018. Bei den untersuchten Patienten war die Wahrscheinlichkeit einer „idiopathischen“ entzündlichen Myopathie im Vergleich zur Kontrollgruppe um 79 % erhöht, wenn diese Menschen Statine eingenommen hatten.

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die Statin-assoziierte Autoimmun-Myopathie bereits als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt ist.

Selbst nach Absetzen der Statine BLEIBT das Problem!

Diese Beschwerden, die mit Rabdomyolose einhergehen, bestehen nach Absetzen der Präparate weiter. Nur im Frühstadium verschwinden die Muskel-assoziierten Nebenwirkungen der Statine vollständig.

Schon mittelgradige Muskelschmerzen sind für die Patienten höchst problematisch. Denn die Patienten reduzieren ihre Bewegungsprogramme noch weiter und nehmen gegen die Nebenwirkungen der Statine weitere Medikamente, meist Schmerzmittel.

Und über deren Nebenwirkungen habe ich bereits ebenfalls hinlänglich berichtet. Noch schwerwiegender ist der irreversible Muskelschwund, der nach längerer Einnahme der Medikamente auftritt.

Die Muskelschäden sind nicht die einzige Nebenwirkung der Statine. Die Präparate hemmen die Biosynthese des Vitamins Ubichinon (Coenzym Q10). Wahrscheinlich darauf beruhen die vielen weiteren Beeinträchtigungen, die Statin-Konsumenten erleiden.

Dazu gehören neurodegenerative Erkrankungen, Krebs, Schlaganfall, Einschränkungen der Potenz und Schlaf-Probleme sowie Verhaltensveränderungen.

Daneben fördern Statine Krankheiten der Schilddrüse, Leber, Nieren, Augen, Bauchspeicheldrüse und des Herzens. Auch den akuten Glucose-Wert sowie den sogenannten „Langzeitzucker“ lassen die Präparate in die Höhe schnellen.

Deswegen können Statine sogar Diabetes verursachen. Raucher riskieren mit der Einnahme der Cholesterin-Senker eine zusätzliche Lungenschädigung. Sie erkranken noch häufiger an der interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD), die unter der Medikation schneller fortschreitet.

Wirklich dramatisch wird die Sache, wenn man überlegt, ob die Statine, bzw. Cholesterinsenker überhaupt Sinn machen. Und genau das ist für mich in Anbetracht der langen Liste der Nebenwirkungen der Kernpunkt des Problems. Das Ganze ist dermaßen absurd, dass ich dazu ein eigenes kleines Buch verfasst habe: Das Märchen vom bösen Cholesterin.

cholesterin maerchen

Der Beitrag wurde im Mai 2016 veröffentlicht und am 8.8.2019 ergänzt. Beitragsbild: 123rf.com – Aleksandr Davydov

renegraeberkreisblueRene Gräber:

Ihre Hilfe für die Naturheilkunde und eine menschliche Medizin! Dieser Blog ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Ich (René Gräber) investiere allerdings viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des „Medizin-Mainstreams“ anbieten zu können. Ich freue mich daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Setzen Sie zum Beispiel einen Link zu diesem Beitrag oder unterstützen Sie diese Arbeit mit Geld. Für mehr Informationen klicken Sie bitte HIER.