Reizdarm und Vitamin-D-Defizite

bauch darm

Das Reizdarm-Syndrom (RDS) ist für die Patienten belastend und mit erheblichen Einschränkungen des täglichen Lebens verbunden. Gekennzeichnet ist das RDS durch Bauchschmerzen und Dickdarmkrämpfe, Blähungen sowie Durchfall oder Verstopfung. Hinzu kommt ein ständiges Unbehagen im Unterleib. Schätzungen zufolge leiden rund 10 – 20 % der Bevölkerung unter der Darmstörung.

Bisher sind keine eindeutigen körperlichen Ursachen für das RDS gefunden worden. Deswegen erkennen Ärzte die Erkrankung nur durch eine Ausschluss-Diagnose, wenn also keine weiteren Darmstörungen zu finden sind.

Die Schulmedizin bleibt auf die Behandlung der Symptome beschränkt. So sind Antidepressiva und krampflösende Medikamente in die am häufigsten verwendeten Mittel. Eine gewisse Erleichterung verschafft auch der Verzicht auf das Eiweiß Gluten, das in vielen Getreidearten vorkommt. Besonders nachteilig ist beim RDS der Verzehr von Weizen-Produkten.

An dieser Stelle ein Hinweis: Zum Problem „Reizdarmsyndrom“ habe ich auch ein Buch verfasst: Die biologische Reizdarmtherapie. Ich kann betroffenen Patienten nur raten, sich mit „Alternativen“ Therapien zu beschäftigen, denn was seitens der Schulmedizin angeboten wird, würde ich keinesfalls nehmen oder mit mir machen lassen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Jetzt aber wieder zurück zur Studie von Dr. Tazzyman, die im Fach-Journal „BMJ Open Gastroenterology“ im Dezember 2015 veröffentlicht wurde.

Dr. Tazzyman und sein Team zeigten, was ich auch schon seit einigen Jahren vermutet habe, nämlich, dass ein Vitamin-D-Mangel bei der Entstehung des Reizdarmsyndroms eine Rolle zu spielen scheint.

Deutliche Anhaltspunkte dafür liefert eine explorative Studie der Universität Sheffield. An der Forschungsarbeit nahmen 51 RDS-Patienten teil, die die Wissenschaftler auf deren Vitamin-D-Status untersuchten. Tatsächlich wiesen die Forscher nach, dass bei 81 % ihrer RDS-Patienten der Vitamin-D-Spiegel viel zu niedrig war.

Zudem fanden sie einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Level und dem Schweregrad der Symptome. Die Mediziner sprechen nun die Empfehlung aus, bei Menschen mit Reizdarm Vitamin-D zu supplementieren (ergänzen). Dies könne auch gegen andere gesundheitliche Störungen der Betroffenen helfen.

Denn RDS ist oft verbunden mit weiteren Krankheiten, die ebenfalls auf der Hypovitaminose beruhen könnten, so die Wissenschaftler. Viele dieser Erkenntnisse sind an Studien mit hochbetagten Teilnehmern gewonnen worden. Eine interessante Studie von Dr. Brian Rebolledo und seinem Team stellt jedoch besonders fitte und top-gesunde Menschen in den Mittelpunkt.

Die kalifornischen Wissenschaftler ermittelten den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegel und Verletzungsrisiko bei Leistungssportlern der National Football League. Dabei stellte sich heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, während eines Spiels eine Kniesehnenzerrung, Muskelzerrung oder einen Muskelriss zu erleiden, bei niedrigen Vitamin-D-Spiegeln höher ist als bei normaler und optimaler Konzentration.

Nach den Forschungsergebnissen, empfehlen die Studienautoren eine optimale Vitamin-D-Serum-Konzentration von 60 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml ). Der bisherige Normwert von 20 bis 30 ng/ml erscheint Rebolledo als viel zu niedrig angesetzt.

Zur endgültigen Klärung der Frage, wie RDS und Vitamin-D-Spiegel zusammenhängen, planen Tazzyman und sein Team noch größer angelegte Studien. Dabei können auch andere Wirkungen des Vitalstoffs bei weiteren Erkrankungen herausgearbeitet werden.

Ein möglicher Wirkmechanismus

Auf welchem Wege Vitamin D im Stoffwechsel Krankheiten entgegenwirken könnte, entdeckten ebenfalls Forscher der Universität Sheffield. Dr. Bernard Corfe und seine Mitarbeiter suchten nach einer verbesserten Diagnostik für das RDS. Dabei fahndeten sie bei Patienten nach spezifischen Biomarkern, die auf eine besondere Genexpression der Betroffenen hinwiesen.

Dabei entdeckten sie 858 Gene, die bei den Erkrankten in anderem Maße aktiv waren als bei gesunden Studienteilnehmern. Die meisten dieser DNA-Abschnitte waren für den Stoffwechsel des Neurotransmitters Serotonin bedeutsam. Serotonin spielt im enteralen (darmeigenen) Nervensystem eine wichtige Rolle.

Die Aktivität von Genen für ein Schlüsselenzym der Serotoninsynthese war bei RDS-Patienten relativ niedrig. Diese Serotoninproduktion wird durch Vitamin D (25[OH]D) reguliert. Entsprechend war auch der Vitamin-D-Spiegel der Kranken niedriger als in der Kontrollgruppe. Die Forscher sehen einen direkten Zusammenhang zwischen dem Vitalstoff und der Darmerkrankung.

Zu dieser Ernährung rät die Naturheilkunde

Die Naturheilkunde rät bei RDS dazu, neben Gluten auch auf Zucker zu verzichten.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter dazu an:

Alles, was die Darmflora unterstützt sollte hingegen reichlich verzehrt werden. Dazu zählen vor allem Ballaststoffe wie Flohsamschalen (Psyllium) und viele Gemüsesorten. Helfen können auch fermentierte Lebensmittel (Sauerkraut, Joghurt) und probiotische Präparate. Sinnvoll sind auch Nahrungsmittel mit hohem Vitamin-D-Gehalt wie Fettfische (Wildlachs, Makrele), Lebertran, Pilze, Rinderleber und Eier. Diese Lebensmittel sollten natürlich in Bio-Qualität haben, um die Darmflora nicht durch Pestizide wie Glyphosat zu schädigen.

Besonders kritisch sind GVO-Lebensmittel. Die genetischen Manipulationen können auf vielfältige Weise ihre destruktive Wirkung entfalten. Gerade sogenannte “Bt-Pflanzen“ könnten sich bei RDS als überaus schädlich erweisen. Biotechnologen haben diesen Kulturpflanzen Gene aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis eingepflanzt.

Daraufhin produzieren die Feldfrüchte Bakterien-Toxine, die den Verdauungstrakt von Schadinsekten angreifen. Möglicherweise ist die Wirkung auch für den menschlichen Darm verheerend. Das Bt-Toxin reichert sich im menschlichen Körper nachweislich an. Es gibt auch Hinweise darauf, dass das Bakterien-Gift zu entzündlichen Reaktionen führt. Wahrscheinlich ist das die Ursache für erhöhte IgE- und IgG-Antikörper sowie Zytokinen, wodurch Allergien angefacht werden.

Eine Ernährungsumstellung sollte bei RDS immer mit einer Darmsanierung und Entgiftung einhergehen. Ratsam ist auch eine Untersuchung auf Darmparasiten wie beispielsweise die einzelligen Giardien.

Fazit

Vitamin D spielt eine größere Rolle bei vielen Erkrankungen, als bisher angenommen. Dennoch setzt sich diese Erkenntnis in den allermeisten Praxen überhaupt nicht durch. Auch nicht bei den Krankenkassen, die sich ja teilweise auch „Gesundheitskasse“ nennen, worüber ich mich schon fast kaputtlachen könnte…

Wie dem auch sei: Die Sache mit dem Vitamin D ist jedenfalls wesentlich komplexer, als „nur ein paar Tabletten“ einzunehmen. In meinem „kleinen“ Ratgeber „Die Vitamin D Therapie„, versuche ich auf alle Fragen zum Vitamin D einzugehen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

renegraeberkreisblueRene Gräber:

Ihre Hilfe für die Naturheilkunde und eine menschliche Medizin! Dieser Blog ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Ich (René Gräber) investiere allerdings viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des „Medizin-Mainstreams“ anbieten zu können. Ich freue mich daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Setzen Sie zum Beispiel einen Link zu diesem Beitrag oder unterstützen Sie diese Arbeit mit Geld. Für mehr Informationen klicken Sie bitte HIER.