Kieselgur ist eine spezielle Form von Kieselerde.

Während man unter Kieselerde allgemein Mineralien und Sedimente mit einem hohen Siliziumgehalt versteht, besteht Kieselgur aus fossilen Kieselalgen, die siliziumhaltige Zellwände aufweisen, die nach dem Absterben erhalten blieben und auf diese Weise heute Kieselerde in Form von Kieselgur bilden.

Ein anderer Begriff für Kieselgur, dem man auch häufig begegnen wird, ist „Diatomeenerde“.Kieselgur besteht aus Siliziumdioxid mit amorpher Struktur. Das Mineral ist daher eines der wenigen, die nicht kristallin aufgebaut sind.

Zur Kieselerde hatte ich bereits diesen Beitrag verfasst: Kieselsäure – Kieselerde. Bei den Schüssler Salzen trägt es als „Stabilisierungsmittel“ die Nr. 11: Silicea (Kieselsäure oder auch Kieselerde) Schüssler Salz Nr. 11.

Siehe auch: Heilerde | Wirkung – Anwendung und Nutzen

Naturprodukt Kieselgur

Die Skelette der fossilen Kieselalgen besitzen viele Eigenschaften, die sie für eine Reihe von Anwendungen geeignet erscheinen lassen. Da ist zum Einen eine sehr kleine Teilchengröße und eine hohe Porosität, die eine große Reaktionsoberfläche bereitstellt. Zum Anderen ist Kieselgur chemisch reaktionsträge, was Interaktionen mit biologischen Strukturen und Molekülen weitestgehend ausschließt.

Das heißt in den schulmedizinischen Jargon übersetzt, dass Kieselgur mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Nebenwirkungen mit sich bringt und daher als sicher gilt.

Aufgrund seiner Eigenschaften wird Kieselgur vielseitig eingesetzt, zum Beispiel als Filtrationsmittel, Dämmstoff, Reinigungsmittel (Zahnpasta, Scheuermittel etc.), Trocknungsmittel, Fließmittel und ehemals zur Herstellung von Dynamit.

Aufgrund seiner Fähigkeit, Flüssigkeit zu absorbieren, trocknet Kieselgur seine Umgebung aus und entzieht damit vielen Keimen die Grundlage zur Existenz. Darum wird Kieselgur auch als Einstreu in Kuh- und Schweineställe eingebracht, was die Verbreitung von Infektionen limitiert und außerdem die Geruchsentwicklung im Stall einschränkt.

Die wissenschaftliche Erörterung von Kieselgur

Kieselgur wird offensichtlich in den Staaten ähnlich verwendet wie Kieselerde, also zur Unterstützung von Aufbau von Haut, Haaren und Nägeln und zur Entgiftung im Darmtrakt. Dr. Mercola zum Beispiel spricht von Kieselgur als Nahrungsergänzungsmittel und seiner Fähigkeit, Schwermetalle und andere Toxine im Gastrointestinaltrakt zu binden und dann über den Stuhl aus dem Organismus zu entfernen.

Als Quelle hierfür gibt er die Weston A. Price Foundation an, eine Non-Profit-Organisation, die sich der Verbesserung der Ernährung in den USA widmet. Der entsprechende Beitrag, auf den sich Dr. Mercola bezieht, enthält allerdings keine wissenschaftlichen Arbeiten, die die hier gemachten Behauptungen unterstützen oder widerlegen.

Es ist auch unklar, ob eine einfache Gleichsetzung von Kieselgur und Kieselerde in Bezug auf die oben genannten Eigenschaften zulässig ist. Man könnte dies vermuten, da Kieselgur als eine besondere Form der Kieselerde „gehandelt“ wird.

Ernstzunehmende wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit Kieselgur beschäftigen, sind extrem rar.

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Lungenschäden durch Kieselgur?

Eine frühe Arbeit aus dem Jahr 1978 beschäftigt sich mit einer möglichen Silikose bei Arbeitern in Schweden, die in einer Kieselgur-Fabrik arbeiten (Silicosis in diatomaceous earth factory workers in Sweden. – PubMed – NCBI).

Der Autor stellt fest, dass die Arbeit mit Kieselgur eine Silikose auslösen kann. Die Expositionszeit ist dabei relativ kurz. Mit dem steigenden Bedarf an Kieselgur für die verschiedenen industriellen und landwirtschaftlichen Nutzungen befürchtet der Autor auch eine Zunahme von Silikose bei den Industriearbeitern.

Nach diesem wenig vielversprechenden Auftakt geht es weiter mit noch schlechteren Nachrichten: Lung cancer incidence among an Icelandic cohort exposed to diatomaceous earth and cristobalite. – PubMed – NCBI

Diese Arbeit aus dem Jahr 1997 sieht einen Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und Kieselgur bei Arbeitern in einer Kieselgur-Fabrik in Island. Auch wenn dieser Zusammenhang statistisch nicht signifikant war, befürchten die Autoren eine Zunahme der Fälle von Lungenkrebs mit steigender Expositionszeit von Kieselgur.

Im Jahr 2015 erschien eine ähnliche Arbeit, diesmal mit Kieselgur-Arbeitern aus Kalifornien: Extended follow-up of lung cancer and non-malignant respiratory disease mortality among California diatomaceous earth workers. – PubMed – NCBI

Auch hier sahen die Autoren einen Zusammenhang zwischen Kieselgur-Exposition und einem gesteigerten Risiko für Lungenkrebs und nicht malignen Lungenerkrankungen. Aber auch hier ergab sich keine statistische Signifikanz für diesen Zusammenhang.

Dies ist umso bemerkenswerter, da die vorher zitierte Arbeit mit über 900 Probanden durchgeführt wurde, die jetzt diskutierte Arbeit mit über 2300 Probanden. Trotz der erhöhten Probandenzahlen scheint sich die Befürchtung, die die Autoren der vorigen Arbeit geäußert hatten, dass sich nämlich mit steigender Exposition auch die Fallzahlen erhöhen könnten, nicht zu bewahrheiten.

In diesem Zusammenhang wird zwischen verschiedenen Formen von Kieselerde unterschieden, worunter offensichtlich auch Kieselgur subsumiert wird. Kristalline Kieselerde gilt als lungenschädigend und Auslöser einer Silikose. Amorphe Kieselerde dagegen scheint eine geringe Toxizität zu haben.

Eine langfristige Exposition und Inhalation dieser Kieselerde führt jedoch auch zu Lungenschädigungen. Kieselgur enthält zum größten Teil amorphe Kieselerde und einen kleinen Teil kristalliner Kieselerde. Die heutigen Formulierungen sind in der Regel so gestaltet, dass sie aus amorpher Kieselerde bestehen und nur wenig beziehungsweise überhaupt keine kristalline Form mehr aufweisen.

Nach diesen wenig ermutigenden Erörterungen gibt es einige wenige Arbeiten, die sich nicht nur mit den Schattenseiten von Kieselgur auseinandersetzen (wollen).

An dieser Stelle muss ich einflechten, dass die Inhalation von Kieselgur keine adäquate Form der Einnahme dieser Substanz darstellt. Das heißt mit anderen Worten, dass der Vorwurf eines möglichen Zusammenhangs mit Lungenkrebs nichts mit der oralen Einnahme zu tun hat. Und daraus abzuleiten, dass besondere Vorsicht bei der Verwendung von Kieselgur anzuwenden ist, ist mit nichts zu rechtfertigen. Denn dann müssten wir auch den Gebrauch von Wasser einschränken oder ganz verbieten, da die Inhalation von Wasser in der Regel mit Ertrinken und Tod endet. Aber weder Wasser noch Kieselgur sind für die inhalative Einnahme gedacht.

Kieselgur und Cholesterin-Spiegel

Diatomaceous earth lowers blood cholesterol concentrations. – PubMed – NCBI

Diese österreichische Arbeit stammt aus dem Jahr 1998. Die Probandenzahl betrug 19 gesunde Erwachsene mit leicht erhöhten Cholesterinwerten. Die Teilnehmer erhielten dreimal täglich 250 Milligramm Kieselgur über den Zeitraum von 8 Wochen. Gemessen wurden Cholesterin, HDL, LDL und Triglyceride zu Beginn der Studie, danach alle 2 Wochen bis zum Ende der Studie und noch einmal 4 Wochen nach dem Ende der Studie.

Resultate: Im Vergleich zu den Werten bei Studienbeginn bewirkte Kieselgur eine signifikante Senkung von Cholesterin mit einem Maximum bei Woche 6 (13,2 Prozent Senkung im Vergleich zum Ausgangswert). LDL und Triglyceride sanken ebenfalls statistisch signifikant. Bei der letzten Messung, 4 Wochen nach Studienende, sahen die Autoren, dass die verringerten Werte auch zu diesem Zeitpunkt noch zu beobachten waren. Zu diesem Zeitpunkt war auch eine deutliche Erhöhung von HDL zu vermerken.

Die Autoren schließen aus ihren Beobachtungen, dass Kieselgur als Bio-Produkt in der Lage ist, Cholesterin und Lipidprofil positiv zu verändern.
Mein Fazit: Die Studie mit nur 19 Probanden hat kaum statistisch relevanten Aussagewert. Dazu kommt noch, dass es sich hier nicht um eine placebokontrollierte Studie handelt, was eine Beurteilung zusätzlich erschwert.

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Steigert Kieselgur die Wirkung von Schimmelgiften?

Eine etwas neuere Studie aus dem Jahr 2015, südafrikanischer Herkunft, beschäftigt sich mit der Effektivität von Betonit, Kieselgur und Kurkuma und der Fähigkeit, die toxischen Effekte von Aflatoxin bei Küken zu limitieren: Efficacy of adsorbents (bentonite and diatomaceous earth) and turmeric (Curcuma longa) in alleviating the toxic effects of aflatoxin in chicks. – PubMed – NCBI.

In der Studie erhielten die Tiere die übliche Diät plus Aflatoxin B1 plus einer der 3 erwähnten Substanzen zusammen oder in verschiedenen Kombinationen. Bei den 250 Küken zeigten sich verschiedene Effekte unter den verschiedenen Kombinationen. Das Hauptaugenmerk der Autoren lag auf der Verhinderung von Leberschädigungen, für die Aflatoxin bekannt und gefürchtet ist.

Hier zeigte sich, das keine der Kombinationen in der Lage war, die lebertoxische Potenz von Aflatoxin B1 zu bremsen. Die Gabe von Kieselgur und Aflatoxin führte zu einer verringerten Futteraufnahme und zu einer geringeren Gewichtszunahme im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Küken, die auf Aflatoxin, Kieselgur und Kurkuma eingestellt waren, zeigten ein geringeres Wachstum als die Küken, die nur mit dem Toxin versorgt worden waren.

Mein Fazit: Diese Arbeit und deren Ergebnisse ist noch schwerer einzuordnen als die bislang diskutierten Arbeiten. Wenn man die Küken als Grundlage für eine Beurteilung nehmen würde, dann sieht es so aus, dass weder Kurkuma, noch Betonit, noch Kieselgur eine entgiftende Wirksamkeit besitzen.

Interessant ist hier, dass Aflatoxin alleine, trotz seines leberschädigenden und kanzerogenen Potenzials, kaum Einfluss auf das Wachstum der Tiere hat, in Kombination mit Kieselgur und Kurkuma dagegen ein signifikantes Wachstumsdefizit bewirkt. Erklärungen für dieses Phänomen liefern die Autoren nicht.

Fazit

Kieselgur als eine spezielle Form von Kieselerde scheint für die Wissenschaft nicht sonderlich interessant zu sein. Die Zahl der wissenschaftlichen Arbeiten ist extrem überschaubar und zudem noch sehr unspezifisch. Behauptungen, beziehungsweise Annahmen, dass Kieselgur eine entgiftende Funktion ausübt, kommt in den bislang durchgeführten Studien fast gar nicht zur Sprache.

Die meisten Studien beschäftigen sich damit nachzuweisen, dass Kieselgur Lungenkrebs beziehungsweise eine Silikose auslösen kann. Das allerdings bezieht sich nur auf die Exposition von Kieselgur-Staub/Mehl, für die niemals jemand eine therapeutische Potenz behauptet hat.

Entgiften von Toxinen wie Aflatoxin B1 scheint weder mit Kieselgur, noch mit Kurkuma, noch mit Betonit zu funktionieren, zumindest bei Küken. Allerdings sind Aflatoxin nicht unbedingt tagtägliche Wegbegleiter, wenn es um die Frage geht, welche Toxine täglich über unsere Nahrung in unseren Organismus gelangen und somit neutralisiert werden müssen.

Hier sind andere Toxine häufiger und konzentrierter und damit signifikanter in den gängigen Lebensmitteln vorhanden. Arbeiten zu diesen Toxinen und Kieselgur scheint es (noch) nicht zu geben.

Fazit vom Fazit: Die Werbeversprechen von Kieselgur-Anbietern als Mittel zur Entgiftung scheinen bislang auf Vermutungen oder selbst gemachten praktischen Erfahrungen zu beruhen. Wissenschaftliche Beobachtungen dazu kenne ich nicht. Dies heißt aber nicht, dass Kieselgur somit keine entgiftende Potenz besitzt. Bislang können wir dazu einfach nichts sagen.

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Seit einigen Jahren hat sich die Sache mit dem Schwefel und dessen Heilwirkungen herumgesprochen. Es ist also an der Zeit mehr dazu zu erfahren…

Los geht es mit etwas Chemie. Sie können diesen Teil natürlich überspringen, wenn Ihnen das zu „chemisch“ wird und weiter unten fortfahren.

Grundlagen

Schwefel ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 16 und dem Symbol „S“.

Es gehört wie Sauerstoff zu den Chalkogenen und ist ein weit verbreitetes, multivalentes Nicht-Metall. Aufgrund der hohen Elektronegativität verhält sich Schwefel gegenüber vielen Reaktanden als Oxidationsmittel.

Unter normalen Bedingungen bilden die Schwefelatome ein zyklisches, achteckiges Molekül mit der chemischen Formel: S8. Elementarer Schwefel zeigt sich als hell-gelber, fester Kristall. Obwohl Schwefel tendenziell ein Oxidationsmittel ist, kann er sowohl oxidieren als auch reduzieren. Schwefel oxidiert die meisten Metalle und einige nichtmetallische Elemente.

Er reduziert verschiedene starke Oxidantien wie Sauerstoff. In der Natur kann Schwefel in reiner Form und gebunden in den mineralischen Sulfaten, Sulfiten und Sulfiden gefunden werden. Sulfate sind Salze der Schwefelsäure (H2SO4), Sulfite Salze der schwefligen Säure (H2SO3) und Sulfide sind Salze von Schwefelwasserstoff (H2S).

Da Schwefel relativ häufig in seiner elementaren Form zu finden ist, war er schon im Altertum bekannt und wurde für verschiedene Anwendungen genutzt. Griechen, Chinesen, Ägypter usw. benutzen Schwefel als medizinische Mixturen und zur Parasitenbekämpfung. Im Mittelalter glaubte man, dass aufgrund der ähnlichen Färbung mit Gold, Schwefel zu Gold umwandelbar wäre.

Erst 1777 war es Antoine Lavoisier, der Schwefel als ein eigenständiges Element war und keine Zusammensetzung verschiedener Komponenten. Das mittelalterliche Christentum verband Schwefel, bzw. dessen Geruch mit dem Teufel und der Hölle.

Dies lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit auf die Tatsache zurückführen, dass viele Vulkane, die „Eintrittspforten zur Hölle“, große Mengen an Schwefelverbindungen ausstoßen. Viele natürlich vorkommende und nicht so wohlriechende Düfte beruhen auf Schwefelverbindungen, wie Stinktiersekret, und Knoblauch etc. Die typische Stinkbombe, die zum Standardrepertoire eines Pennälers in Chemie zählte, besteht aus Schwefelwasserstoff, der nach faulen Eiern riecht.

Schwefel kommt in vielen Produkten vor. Die weitaus größte Menge des industriell gewonnenen Schwefels wird zu Schwefelsäure (H2SO4) verarbeitet, die für viele technische Zwecke verwendet wird. Das Element ist enthalten in Dünger, Medikamenten, Farbstoffen, Streichhölzern und Pestiziden.

Für das Leben ist Schwefel eine wichtige Voraussetzung. Es ist in Proteinen enthalten und nimmt teil an einer Reihe von biochemischen Prozessen. Bei metabolischen Reaktionen dienen bioorganische Schwefelverbindungen als Co-Faktoren, die auch Stoffwechsel-Energie übertragen können. Einige Mikroorganismen können Schwefel wie Sauerstoff als Oxidationsmittel verwenden.

Bedeutung von Schwefel in Elektrolyten

Schwefel kommt als Sulfat (SO42-) und Sulfit (SO32-) in den Elektrolyten von Pflanzen, Tieren und Pilzen vor. Pflanzen nehmen Schwefel in dieser mineralischer Form aus dem Boden auf, und zwar überwiegend als Calcium-, Kalium- oder Magnesiumsulfat (CaSO4, K2SO4, MgSO4). Über die Assimilation findet Schwefel Eingang in bioorganische Verbindungen. Dabei reduzieren die Pflanzen Sulfat zunächst zu Sulfit und anschließend in Sulfid (S2-, im Stoffwechsel als H2S). Sulfid kann dann in Aminosäuren eingebaut werden.

Sulfat ist als gelöstes Elektrolyt auch im tierischen Stoffwechsel von Bedeutung. Dabei spielt es wie alle mineralischen Bestandteile in den wässrigen Kompartimenten eine Rolle für den Wasserhaushalt. Es trägt zum osmotischen Druck über Zellmembranen bei, wodurch der Wassertransport und der Wassergehalt reguliert werden kann.

Auch zum Membranpotenzial, der elektrischen Spannung zwischen Zell-Inneren und dem Außenraum, trägt Sulfat bei. Dabei ist Sulfat im Intrazellular-Raum mit 10 mmol/l höher konzentriert als im Extrazellular-Raum mit 0,5 mmol/l. Die Sulfat-Konzentration von 0,5 mmol/l ist auch der Norm-Wert im Blut-Serum.

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Schwefel in bioorganischen Verbindungen

Schwefel in seiner organischen Form ist in den Vitaminen Biotin (B7) und Thiamin (B1) enthalten. Thiamin gibt schon von der Namensgebung zu erkennen, dass es sich um eine schwefelhaltige Substanz handelt. Denn das griechische Wort „thio“ bedeutet so viel wie „Schwefel“. Schwefel ist auch in wichtiger Bestandteil von einer Reihe von Enzymen. Das Gleiche gilt für antioxidativ wirksame Substanzen wie Glutathion und Thioredoxin. Auch hier deutet die Namensgebung auf den Schwefelinhalt hin (glutaTHIOn – THIOredoxin).

Organisch gebundener Schwefel ist ein Bestandteil der meisten Proteine. Es kommt in den Aminosäuren Cystein und Methionin vor. Disulfidbrücken sind im Wesentlichen verantwortlich für die mechanische Stärke und Unlöslichkeit des Proteins Keratin (nicht verwechseln mit Kreatin!), das in der Epidermis der Haut, Haaren, Federn etc. zu finden ist. Auch hier entsteht dieser durchdringende, unangenehme Geruch, wenn Keratin bzw. keratinhaltiges Gewebe verbrannt wird.

Biologische Funktionen

Schwefel ist ein essenzieller Bestandteil aller lebenden Zellen. Er ist das siebent häufigste Element im menschlichen Organismus nach Gewicht. Damit ist er so häufig wie Kalium und Natrium. Ein 70 kg schwerer menschlicher Körper enthält etwa 140 Gramm Schwefel. In Pflanzen und Tieren enthalten die Aminosäuren Cystein und Methionin den höchsten Schwefelanteil. Das Element ist anwesend in allen Polypeptiden, Proteinen und Enzymen, die diese Aminosäuren enthalten. Disulfidbrücken (S-S Brücken/Verbindungen), die sich zwischen Cystein-Resten in Peptidketten ausbilden, sind wichtig für die Zusammensetzung und Tertiärstruktur von Proteinen.

Bei Disulfidbrücken handelt es sich um kovalente Bindungen, die besonders stabil und nicht einfach aufzubrechen sind. Dies demonstrieren z.B. Federn und Haare, die einen hohen Anteil an Disulfidbrücken auf Cystein-Basis aufweisen. Eier sind ebenfalls reich an Schwefel, da ein hoher Schwefelgehalt für die Federbildung notwendig ist. Der typische Geruch von faulen Eiern beruht auf der Bildung von Schwefelwasserstoff. Die Disulfidbrücken in Haaren und Federn sind auch für die Unverdaulichkeit verantwortlich.

Homocystein ist eine nicht in Eiweißen vorkommende Aminosäure (aproteinogene Aminosäure), die im Stoffwechsel als Abbau-Produkt von Methionin entsteht. Dabei wird eine Methy-Gruppe (-CH3) von Methionin abgespalten (Demethylierung) und an andere Reaktanden übertragen (Methylierung). Dadurch können für den Stoffwechsel wichtige Verbindungen entstehen.

Das heißt: Methionin verliert seine Methyl-Gruppe und verwandelt sich dadurch zu Homocystein. Hohe Konzentrationen von Homocystein im Blut haben den Ruf, nachhaltige Schädigungen der Blutgefäße zu verursachen. Man vermutet auch eine Verbindung zwischen Homocystein und Depression und/oder Demenz in fortgeschrittenem Alter. Hohe Konzentrationen von Homocystein fördern die Arteriosklerose.

Die Vitamine B6Vitamin B12 und Folsäure sind in der Lage, den Homocystein-Spiegel zu normalisieren.

Homocystein ist auch nicht durch die DNA kodiert. Das ist der Grund, warum diese Aminosäure nicht in der Primärstruktur von Proteinen vorkommt.

Taurin ist eine Aminosulfonsäure und wird im Körper aus Cystein hergestellt. Diese schwefelorganische Verbindung hat wahrscheinlich einige unterstützende Funktionen für den Stoffwechsel des Gehirns, des Herzens, des Immunsystems und der Leber.

Viele wichtige Zellenzyme weisen prosthetische Gruppen mit endständigen -SH-Gruppen auf. Coenzym A ist ein Beispiel dafür. Es ist in der Lage, über die Thiolgruppe (SH-Gruppe) energiereiche Verbindungen zu kreieren. Solche Verbindungen werden mit den Carboxygruppen (-COOH) von Fettsäureresten hergestellt.

Dann entsteht beispielsweise die „aktivierte Essigsäure“, die für viele Stoffwechselschritte wichtig ist. Dieses „Acetyl-CoA“ ist am Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt. Acyl-CoA ist ein weiteres Coenzym, das andere Fettsäurereste trägt und in einigen biochemischen Reaktionen involviert ist.

Coenzym A aktiviert durch die Bildung der energiereichen Thioesterbindung (die Bindung der SH- und COOH-Gruppen) chemische Reaktionen im Organismus und erhöht deren Geschwindigkeit. Ohne das Coenzym A wären solche Reaktionen deutlich langsamer.

Schwefel spielt eine wichtige Rolle als intrazellulärer Reparatur-Mechanismus für oxidative Schäden. Ein Beispiel dafür ist Glutathion. Das Tripeptid besteht aus den drei Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin. Die reduzierende SH-Gruppe des Cysteins kann die Oxidation biologischer Verbindungen im Körper blockieren.

Thioredoxine sind essenzielle Klassen von kleinen Proteinen, die in der Zelle als reduzierendes Agens wirken und somit oxidative Schäden verhindern. Die Proteine katalysieren auch gezielt Oxidationen und Reduktionen in vielen Stoffwechselwegen. Auch hier spielt der Cystein- und damit der Schwefel-Anteil eine wesentliche Rolle.

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Schwefel in der Naturheilkunde

Schwefel als essenzieller Nährstoff ist in einer durchschnittlich aufgestellten Ernährung ausreichend vorhanden. So liefern Proteine genügende Mengen des Elementes und sind in dieser Form nicht nur notwendig, sondern wird auch ohne weiteres gut vertragen. Elementarer Schwefel wirkt allerdings schon in geringen Mengten toxisch.

Organischer Schwefel ist hingegen besser verträglich, wenn auch nicht völlig harmlos. In der Naturheilkunde werden solche Verbindungen gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt. Dabei muss die empfohlene Dosierung allerdings strikt eingehalten werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Eine dieser organischen Schwefelverbindungen ist Methylsulfonylmethan (MSM), das in geringen Mengen in verschiedenen Lebensmitteln vorkommt. Als Nahrungsergänzungsmittel kann MSM Studien zufolge das riskante Homocystein reduzieren und das antioxidative Potenzial des Stoffwechsels erhöhen.

Bei Arthritis, Gelenkschmerzen, Entzündungen, Allergien kann MSM die Beschwerden lindern. Auch zur Ausleitung von Schwermetallen ist MSM geeignet, wobei die Schwefelverbindung auch die Blut-Hirn-Schranke überwindet und so das Zentralnervensystem entgiften kann. Im Tierversuch konnte MSM das Wachstum von Leberkrebs hemmen.

MSM sollte jedoch nicht dauerhaft eingenommen werden, weil unter diesen Bedingungen Nierenschäden oder noch unbekannte Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden können. Einige wenige Menschen reagieren schon auf die empfohlene Dosierung mit Magen-Darm-Beschwerden.

Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) beziffert die maximale tägliche Dosis auf 50 mg, während die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) sogar bis 4,8 g für noch tolerabel hält. Die von den Herstellern von MSM empfohlene Tages-Dosis liegt zwischen 2 und 4 g höchstens. Werdende Mütter sollten MSM vorsichtshalber gar nicht einnehmen.

Dimethylsulfoxid (DMSO) hat ein ähnliches Indikationsspektrum wie MSM. Von diesem Nahrungsergänzungsmittel ist gänzlich abzuraten, weil Nieren- und Leberschäden wahrscheinlich sind. Dies gilt insbesondere für die Daueranwendung.

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In kristallin gebundener Form kennen wir Natrium als Kochsalz oder Natriumchlorid.

So, gepaart mit Chlorid, kommt das Alkalimetall in großen Mengen in der Natur vor, wobei das Meerwasser das größte Reservoir darstellt.

An der Luft fängt Natrium sofort an zu brennen, weswegen das reine Metall nur in Öl aufbewahrt werden kann. Das Metall ist auch bei Raumtemperatur so weich, dass man es mit dem Messer in Stücke schneiden kann. Die technischen Anwendungen sind vielfältig.

Gut isoliert ist das Metall ein hervorragender elektrischer Leiter. Daneben dient Natrium als Katalysator, Kühl- und Trocknungsmittel sowie in Leuchtmitteln. Im Körper ist gelöstes Natrium neben Chlorid  das Elektrolyt mit der höchsten Konzentration. Nerven- und Muskelfunktionen sowie die Flüssigkeitsverteilung im Organismus sind im hohen Maße von Natrium abhängig.

Natrium (abgekürzt „ Na“) hat die Ordnungszahl 19. Das Natrium-Atom ist einwertig, das heißt, es kann ein Elektron an einen nicht-metallischen Reaktions-Partner abgeben.

Bei dieser Redox-Reaktion wird Natrium oxidiert und das Nicht-Metall reduziert. Das Element gehört zu den unedlen Metallen, die leicht und schnell auf diese Weise reagieren. Wegen seiner hohen Reaktivität kommt Natrium nicht als Rein-Substanz vor, sondern nur in Verbindung mit anderen Elementen.

Eigenschaften und Vorkommen im Organismus

Nun wollen wir etwas mehr in die Einzelheiten gehen. Das ist etwas kompliziert, sodass alle, die nur an allgemeinen Informationen interessiert sind, im Absatz  „Störungen des Natrium- und des Wasserhaushaltes“ weiter lesen können.

An der Luft würde elementares Natrium schnell oxidieren, in Wasser käme es zu einer explosionsartigen Reaktion mit dem Wasser, wobei Natriumhydroxid entsteht. In den mineralischen Verbindungen des Erdmantels liegt das Metall in ionischer, positiv geladener Form (Kation) vor, immer begleitet von negativ geladenen Ionen (Anionen). Nach außen gleichen sich die Ladungen aus, sodass uns ein Mineral in elektrisch neutraler Form gegenübertritt.

In wässriger Lösung trennen sich die Ionen (Dissoziation), die dann als Natrium-Ionen (Na+-Kationen) und, je nach Mineral verschiedene, Anionen im Wasser frei umher diffundieren. Die Anionen des Natriums im tierischen und menschlichem Körper stammen zu zwei Dritteln aus dem Kochsalz (NaCl), dessen Anion Chlorid (Cl-) ist. Ein weiteres Drittel des Natriums kommt aus Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), das in Lösung dann Hydrogencarbonat-Anionen (HCO3-) freisetzt.

Natrium ist ein im Erdmantel sehr häufiges Element, weswegen in den Ozeanen eine große Menge an Natrium-Ionen vorhanden ist. Da das Leben im Meer entstanden ist, enthalten alle Lebewesen auch Natrium-Salze, wie auch andere in den Ozeanen gelöste Mineralien.

Beim Verdampfen des Meerwassers bleibt dann ein fester Gegenstand zurück, der sich überwiegend als Natriumchlorid entpuppt, auch Tafelsalz genannt. Natrium-Ionen sind darüber hinaus auch Komponenten für eine Reihe von Mineralverbindungen wie beispielsweise Natron.

Die gute Wasserlöslichkeit der Natriummineralien ist der Grund dafür, dass das Alkalimetall in den Ozeanen in höheren Konzentrationen vorkommt als an Land. Regenfälle und Gletscherschmelzen spülen Natriumsalze aus dem Gestein aus, leiten sie in die Flüsse und schließlich ins Meer.

Nun vermutet man, dass die hohe biologische Notwendigkeit von Natrium auf der einen Seite und das an Land geringere Vorkommen auf der anderen Seite der Grund dafür ist, dass besonders pflanzenfressende Landtiere einen speziellen Geschmacksrezeptor für das Natrium-Ion entwickelt haben. Dieser Rezeptor hilft ihnen, die raren Natriumquellen ausfindig zu machen.

Natrium ist ein essenzielles Element allen Lebens für Tiere und Menschen und in eingeschränktem Maße auch für Pflanzen. Als Kation ist das Alkalimetall im Wirbeltierstoffwechsel einer der wichtigsten Bestandteile unter den Elektrolyten. Natrium ist wichtig für die Aufrechterhaltung der osmotischen Gleichgewichte zwischen den Zellen und den extrazellulären Räumen.

In dieser „Homöostase“ spielt das Metall die Hauptrolle. Die Verteilung des Natriums in den Zellen und extrazellulären Komponenten bestimmt auch den Wassergehalt der unterschiedlichen Volumina. Daher ist der Wasserhaushalt von dem Mineral und dessen Regulation im Körpers abhängig.

Die Bedeutung von Natrium im Wirbeltier (einschließlich des Menschen)

1 Kilogramm menschlicher Körpermasse enthält 1,4 Gramm Natrium. Die Hälfte der Natriums im Menschen befindet sich in der Knochen-Substanz. Das Alkalimetall ist im Körper der Wirbeltiere und des Menschen das Kation mit der höchsten Konzentration in den extrazellulären Räumen. Dies sind das Interstitium (Gewebsflüssigkeit), die Lymphe, das Blut sowie der Liquor cerebrospinalis (Nervenwasser) der Gehirn-Ventrikel und des Zentral-Kanals im Rückenmark. Innerhalb der Zellen, dem Intrazellular-Raum, ist Natrium niedrig, Kalium dagegen in höher konzentriert.

Auf der Zellebene erzeugt das Konzentrations-Gefälle von Natrium (und auch Kalium) eine elektrische Spannung zwischen Extra- und Interzellularraum. Dieses Membran-Potenzial von – 70 Millivolt ist eine Eigenschaft aller Zellen. Dabei ist das Zellinnere negativ und der Zellaußenraum positiv geladen. Aufrechterhalten wird diese bioelektrische Spannung durch die Natrium-Kalium-Pumpe (Na+/K+-ATPase). Das Protein liegt in der Zellmembran und befördert Natrium aus der Zelle heraus und lässt im Gegenzug Kalium einströmen.

Weil diese Ionen-Pumpe gegen ein Konzentrations-Gefälle arbeitet und eine Spannung aufbaut, verbraucht der Vorgang Stoffwechsel-Energie. Die Kraft liefert die Hydrolyse (Spaltung) der „Energie-Währung“ ATP.

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Die Bedeutung von Natrium für das Aktionspotential der Nervenzelle

Bei der Weiterleitung von Nerven-Impulsen kehrt sich dieses Spannungs-Verhältnis um (Depolarisation). Dabei öffnen sich die membranständigen Natrium-Kanäle, wodurch Natrium mit dem Gefälle („bergab“) in die Zelle einströmt. Gleichzeitig strömt Kalium durch geöffneten Kalium-Kanäle nach Außen. Dadurch steigt das Membranpotential während des Aktionspotentials auf + 30 mV. Auf diese Weise kommt ein Signal zustande, das zu anderen Nervenzellen weitergeleitet wird.

Die Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen untereinander und zu Effektororganen sind die Synapsen. Dort sind Rezeptoren lokalisiert, die durch einen Neurotransmitter aktiviert werden. Diese Aktivierung bewirkt wiederum eine Öffnung der Natriumkanäle in der signalempfangenden („postsynaptischen“) Zelle lösen auf die gleiche Weise ein Aktionspotential aus. So pflanzt sich die Depolarisation von einem Axon zum nächsten fort.

Schließen sich die Ionen-Kanäle, stellt sich durch die Arbeit der Natrium-Kalium-Pumpe wieder das Ruhepotential ein. Die Nervenzelle ist dann bereit, neue Impulse zu empfangen und weiterzuleiten.
Ohne Natrium wäre die neuronale Kommunikation und die Erregung der Muskeln, einschließlich des Herzen nicht denkbar.

Der Wasserhaushalt der Zellen und des Körpers

Wasser kann die Zellmembran leicht durchdringen, während die großen Kationen und Anionen der Salze nur durch spezielle Ionenkanäle hinübertreten können. Deswegen steuert die Zelle ihren Wasserhaushalt über die Verteilung der Ionen, besonders vermittels der Natrium-Konzentration.

Natrium ist ein essenzieller Mineralstoff, mit dem der Körper den Blutdruck und das Blutvolumen reguliert. Es sorgt für die optimale Balance von Körperflüssigkeiten und ist an der Herstellung des Säure-Basen-Gleichgewichtes beteiligt. Die minimale benötigte tägliche Menge liegt bei nur 500 Milligramm. Aber aufgrund von möglichen Verlusten durch Schwitzen usw. werden im Allgemeinen 1500 Milligramm empfohlen. Das entspricht etwa einem zu zwei Dritteln gefüllter Esslöffel.

Die Natriumkonzentrationen im Blut spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Natrium- und Flüssigkeits-Homöostase. Daran sind mehrere Hormone sowie der Durst-Mechanismus beteiligt.

Sinkt die Natrium-Konzentration im Blut oder der Blutdruck in den Nieren, wird dort das enzymatisch wirkende Hormon Renin ausgeschüttet. Das Protein spaltet Angiotensinogen in Angiotensin I, das dann in Angiotensin II umgewandelt wird. Angiotensin II löst die Sezernierung von Aldosteron aus. Dieses Hormon drosselt die Ausscheidung von Wasser und Natrium über die Nieren.

Daneben bewirkt Angiotensin II die Produktion des antidiuretischen Hormons (ADH), das die Wasserausleitung zusätzlich verringert. Auf diese Weise kommt es zu einer Erhöhung des Flüssigkeits-Volumens im Körper. Steigt dieser Wassergehalt an, registrieren Rezeptoren im Herz und in den Blutgefäßen eine Zunahme des Drucks und der Wandspannung der Gefäße.

Dieser Reiz induziert die Produktion des atrialen natriuretischen Peptids, das größtenteils von den Muskelzellen des Vorhofs des Herzens sezerniert wird. Dieses Hormon nun bewirkt eine erhöhte Ausscheidung von Natrium und Chlorid über den Harn.

Dies wiederum verursacht eine intensivierte Ausscheidung von Wasser, das dem Salzrein physikalisch folgt. Wie alle hormonellen Systeme ist auch der Wasser- und Salz- und mithin der Natrium-Haushalt von Rückkopplungs-Mechanismen geprägt. Auf diese Weise ist eine optimale Balance des Natrium- und Wassergehaltes im Körper gewährleistet.

Störungen des Natrium- und des Wasserhaushaltes

In der Medizin hat die Natrium-Konzentration diagnostische Bedeutung bei der Erkennung von homöostatischen Entgleisungen des Salz-Natrium-Wassergleichgewichts.

Trotz der physiologischen Mechanismen zur Homöostase des Mineral- und Wassergehaltes kann es unter bestimmten Bedingungen zu einem Natrium-Mangel kommen. Diese Hyponatriämie kann bei Fehl- und Mangelernährung vorkommen, aber auch durch starkes Schwitzen, Durchfall und Verbrennungen mit großflächigem Hautverlust. Öfter sind es aber verschiedene Erkrankungen, die das Gleichgewicht der Elektrolyte stören.

Dazu gehören Nierenerkrankungen und Diabetes, bei dem durch Überzuckerungen Wasser aus den Zellen austritt und das Blut und andere Kompartimente verdünnt. Erkrankungen des hormonellen Systems können ebenfalls dazu führen, dass die Balance aus dem Gleichgewicht gerät. Produziert der Hypothalamus unkontrolliert ADH, wird zu wenig Wasser ausgeschieden und die Natrium-Konzentration sinkt.

Auch bei Leberzirrhose und Herzinsuffizienz kann es zur Hyponatriämie kommen. Daneben führt eine Reihe von Krebserkrankungen besonders der Bauchspeicheldrüse und Lunge sowie Hirnhautentzündungen und Hirndurchblutungsstörungen einschließlich Schlaganfällen zum Natrium-Mangel. Grund ist in diesen Fällen meist eine verstärkte Ödem-Bildung, wodurch ein Verdünnungs-Effekt eintritt. Auch einige Medikamente können eine Hyponatriämie auslösen.

Eine Hyponatriämie führt zunächst zu Übelkeit und Kopfschmerzen, zu denen bei einer Verschärfung des Missstands Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit hinzukommen können. Zudem besteht die Gefahr von Krampfanfällen. Der Arzt erkennt den Natrium-Mangel durch Analysen von Blut und Urin und kann Sofortmaßnahmen wie Infusionen einleiten. In weiteren Untersuchungen sowie einer Anamnese muss die Ursache der Beschwerden gefunden werden.

Bei erhöhten Natrium-Werten liegt eine Hypernatriämie vor. Die häufigsten Ursachen sind ein zu hoher Verzehr von Natrium (Salz) und zu geringe Wasseraufnahme sowie Wasserlust durch Schwitzen, Fieber, Verbrennungen und Diabetes. Manchmal handelt es sich auch um eine gestörte Natrium-Ausscheidung, durch Erkrankungen der Nebennierenrinde ausgelöst werden, weil Aldosteron im Überschuss produziert wird.

Die Symptome der Hypernatriämie sind denen der Hyponatriämie ähnlich. Unterschieden werden können die beiden Störungen durch Unruhezustände und starken Durst, die bei Natrium-Überschuss typisch sind. Eine Blutuntersuchung offenbart die den zu hohen Werte. Auch hier müssen die Ursachen abgeklärt werden, um eine Therapie einzuleiten oder eine Verhaltensänderung beim Patienten zu erwirken. Oft reicht es schon aus, wenn der Kranke mehr trinkt und weniger Salz verzehrt. Manchmal sind auch Medikamente erforderlich, um den Hormon-Haushalt zu regulieren.

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Natrium und Kochsalz in der Ernährung

Das gebräuchlichste Natriumsalz ist Natriumchlorid oder Kochsalz. Es wird eingesetzt, um Speisen schmackhafter zu machen. In wärmeren Ländern wird es zur Konservierung von Nahrungsmitteln benutzt, denn der hohe osmotische Gehalt von Salz verhindert ein Wachstum von Bakterien und Pilzen. Wie schon weiter oben erwähnt, benötigt ein erwachsener Mensch selten mehr als 1,5 Gramm Salz pro Tag.

Das ist aber im Schnitt nur ein Zehntel dessen, was gesalzene Speisen beinhalten. Damit nehmen die meisten Leute deutlich mehr Salz auf, als der Organismus benötigt.

Ein erhöhter Kochsalz-Konsum wird im Zusammenhang mit Bluthochdruck diskutiert, da eine Zunahme an Natrium im Blut zu einer Zunahme an Wasser und damit einer Druckerhöhung führt, wie weiter oben schon beschrieben. Von daher ist eine Reduktion der Salzaufnahme bei einem bestehenden Bluthochdruck eine der ersten Maßnahmen der Blutdruckkontrolle.

Natrium in der Botanik

C4 und CAM-Pflanzen sind im Wesentlichen die einzigen Pflanzen, für die Natrium eine gewisse Rolle spielt. Bei C4 Pflanzen C4-Pflanzen handelt es sich um Pflanzen, die im Stoffwechsel das CO2 der Luft in ein Fixierungsprodukt einbauen, das 4 Kohlenstoffatome aufweist. Bei den, C3-Pflanzen der Mehrheit der Pflanzen, besteht das Fixierungsprodukt aus 3 Kohlenstoffatomen.

Bei CAM (Crassulacean Acid Metabolism) Pflanzen ist die Aufnahme und Fixierung des Kohlenstoffdioxids zeitlich voneinander getrennt. C3 und C4 Pflanze nehmen und fixieren den Kohlenstoffdioxid am Tag. CAM Pflanzen nehmen das CO2 in der Nacht auf und speichern es in Form von Apfelsäure in deren Zellvakuolen. So gibt es einige C4- und CAM-Pflanzen, die zumeist standortbedingt die Natriumaufnahme in einen Vorteil umwandeln.

Diese Pflanzen werden Halophyten genannt. Sie sind häufiger in Küstengebieten zu finden oder Gebieten, die eine erhöhte Natriumkonzentration im Boden aufweisen. Kohl und Zuckerrüben sind Beispiele hierfür. Darüber hinaus gibt es einige C4-Gräser, die auch eine recht hohe Salztoleranz aufweisen.

Bei diesen Pflanzen wird das Natrium in die hier sehr großen Vakuolen der Blattzellen transportiert. Hier wirkt es als osmotisches Ion und bewirkt eine Aufrechterhaltung des Turgors der Zellen. In dieser Eigenschaft ersetzt es Kalium, das diese Aufgabe bei den C3-Pflanzen einnimmt. Zugleich wirkt Natrium bei diesen Pflanzen zusätzlich wachstumsfördernd.

Diese Form der Natriumverwertung ist daher eher als Ausnahme zu sehen. Dies heißt für Pflanzenfresser, die die natriumarmen bzw. -freien Pflanzen verzehren, dass sie auf andere natürliche Salzvorkommen angewiesen sind, um ihren Natriumbedarf zu decken.

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Für Menschen, die an Osteoporose leiden, gibt es ergänzende Erkenntnisse aus neueren Untersuchungen. Neben Vitamin D und Kalzium benötigen die Knochen zum Aufbau einer stabilen Knochenmasse auch Vitamin K.

Die Knochenstabilität entsteht durch Osteocalcin, einer Eiweißverbindung, die sich mit der Hilfe von Vitamin K bildet und auch den befürchteten Knochenabbau bei Osteoporose stoppen hilft.

Eine Studie aus dem Jahr 1999, bei der mehr als 72.000 Teilnehmerinnen untersucht wurden, zeigte deutlich, dass Frauen die wenig Vitamin K1 zu sich nahmen, ein stark erhöhtes Risiko für durch Osteoporose verursachte Knochenbrüche aufwiesen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9925126).

Interessant war in dem Zusammenhang auch: Litten die Frauen an einem Vitamin-K-Mangel und wiesen gleichzeitig Vitamin D im Überfluss auf, so erhöhte sich das Osteoporoserisiko noch weiter. Ein ausgewogenes Verhältnis von Vitamin K zu Vitamin D scheint also äußerst wichtig für die Stabilität der Knochen.

Unsere Knochen benötigen außerdem Magnesium in ausreichenden Mengen. Kommt es zu einem Magnesiummangel, so entzieht unser Körper den Knochen den lebenswichtigen Mineralstoff, um ihn an anderer Stelle einzusetzen.

Dies kann Osteoporose zur Folge haben. Studien belegen, dass Knochenschwund oft mit einem Magnesiummangel einhergeht (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23912329).

Das universell einsetzbare Vitamin C hilft beim Knochenaufbau ebenfalls mit und gewinnt somit eine besondere Bedeutung auch in der Therapie bei Osteoporose. (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12700617). Wer also an Osteoporose leidet, sollte zusammen mit seinem Therapeuten über die Einnahme dieser Vitalstoffe sprechen.

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Positiv unterstützend wirkt übrigens auch ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt. Denn Säure kann unter anderem Kalzium aus dem Knochen herauslösen.

Ein wesentlicher Punkt ist auch die Bewegung, auf die Menschen, die an Osteoporose leiden, auf gar keinen Fall verzichten dürfen. Denn zum einen kann das mit der Nahrung aufgenommene Kalzium sich besser in die Knochen einlagern, wenn wir körperlich aktiv sind.

Zum anderen fördert Sport unsere Muskelkraft sowie die Koordination und verringert so das Sturzrisiko und die daraus resultierenden Knochenbrüche.  Bewegung hält außerdem die Zellen, die für den Knochenaufbau wichtig sind, in Bewegung.

Diese Zellen heißen Osteoblasten und sie werden durch Bewegung stimuliert. Belastung durch Zug und Druck mittels kräftigendem Körpertraining zeigt sehr gute Wirkung speziell auf die Röhrenknochen bei Osteoporose.

In Fitness-Studios sind solche Trainings unter professioneller Anleitung zu finden. Aber auch Walking, Wandern und Joggen beugen dem Abbau der Knochen vor. Oft übernimmt sogar die Krankenkasse die Kosten für das gezielte Training.

Im Körper wird das erhalten, was gebraucht wird und deshalb gibt die Belastung durch Bewegung dem Körper eindeutig die Information, dass neben vielem anderen auch die stabile Knochensubstanz benötigt wird.

Hormontherapien sind nicht ratsam, auch wenn sie nach wie vor noch immer gerne verschrieben werden, was im Interesse der Pharmaindustrie verständlich ist.

Für den Menschen jedoch beinhaltet eine Hormontherapie mit Östrogenen und Gestagen nicht nur ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, sie gilt auch als potentieller Auslöser von Thrombosen, Schlaganfall, Gallenblasenerkrankungen, Demenz und Inkontinenz (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18319414).

Fazit

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und viel Bewegung wirken sich bei Osteoporose sehr positiv aus. Vor allem die Vitalstoffe Kalzium, MagnesiumVitamin D, Vitamin K und Vitamin C sollten in ausreichenden Mengen auf den Teller kommen. Bei einem starken Mangel kann, in Absprache mit dem Therapeuten, die gezielte Einnahme einzelner Vitalstoffe sinnvoll sein.

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Neben Natrium und Kalium ist Magnesium ein besonders wichtiger Mineralstoff, der bei enzymatischen Reaktionen eine zentrale Rolle zu spielen scheint.

Magnesium ist hier bei mehr als 300 verschiedenen Reaktionen beteiligt, die ich im Beitrag: Magnesium (Vorkommen usw.) & Magnesiummangel beheben beschreibe. In dem Artikel geht es auch um die Gegenüberstellung von oraler und äußerlicher (transdermaler) Anwendung. Dieses Thema behandel ich auch in dem Beitrag: Magnesium: wichtiger als man denkt – und die richtige Ernährung deckt den Bedarf besser als Kapseln oder Pulver

Magnesium hat ebenfalls eine Bedeutung für die Knochengesundheit im Zusammenhang mit Vitamin D (und Vitamin K2): Vitamin D und Magnesium.

Und was es für die Kalziumaufnahme und das Verhältnis zum Magnesium in Sachen Knochengesundheit zu beachten gibt, das habe ich hier beschrieben: Magnesium gegen KalziumÜber das richtige Verhältnis.

Denn einfach nur viel Kalzium zu sich nehmen, das ist noch nicht einmal die Hälfte der „Miete“, wenn es um die Pflege des Knochenapparats geht.

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Magnesium gegen Depressionen?

Jetzt gibt es vermehrt Hinweise, dass Magnesium einen Einfluss auf Depressionen haben kann. In einem früheren Beitrag ging ich bereits der Frage nach, ob Depressionen durch Vitalstoffmängel verursacht werden könnten. Die neuen Hinweise geben dieser Vermutung eine ganz neue Bedeutung.

Zum Thema Depression hatte ich übrigens bereits auch schon einige Beiträge verfasst:

weitere Beiträge zu möglichen therapeutischen Maßnahmen gegen die Erkrankung:

Magnesium als Therapie von Depressionen?

Die zu diesem Thema existierende wissenschaftliche Diskussion fällt erschreckend sparsam aus.

Es gibt einige Studien, denen man offensichtlich von Seiten der Schulmedizin aus nur wenig Bedeutung geschenkt hat. Die Gründe dürften den meisten meiner (regelmäßigen) Leser bekannt sein:

a) die Pharmaindustrie verdient an Magensiumpräparaten fast nichts. Anidepressiva sind dagegen ein Milliardenmarkt

b) die Informationen zu diesen Studien und der Wirksamkeit findet kaum Beachtung – auch nicht bei denen, die es eigentlich besser wissen sollten: Ärzte. Das liegt im Wesentlichen (auch) in Punkt a) begründet…

Werfen wir mal einen Blick auf einige Studien:

Eine der ersten Arbeiten, die dieser Frage nachgingen, stammt aus dem Jahr 2008 und kommt aus Mexiko:

Efficacy and safety of oral magnesium supplementation in the treatment of depression in the elderly with type 2 diabetes: a randomized, equivalent …

Das Besondere an dieser Arbeit ist, dass sie etwas macht, was man von Seiten der Schulmedizin nicht so gerne sieht:

Ein Vergleich einer natürlichen Substanz mit einem pharmakologischen Präparat. In diesem Fall wurde die Wirksamkeit von oral aufgenommenem Magnesium mit Imipramin verglichen.

Imipramin zählt zu den trizyklischen Antidepressiva. Die Substanz war der erste „moderne Arzneistoff zur Behandlung von Depressionen überhaupt und wurde zum Prototyp einer ganzen Klasse von Psychopharmaka“ (Wikipedia).

Allerdings ist die Liste an Nebenwirkungen für diesen „Prototyp“ schwindelerregend lang. Darüber hinaus gibt es einen Warnhinweis, der von der BfArM kommt und vor einem „Suizidalverhalten bei Kindern und Jugendlichen“ warnt.

Die mexikanische Studie wurde leider nur mit 23 älteren Patienten mit Typ-2-Diabetes und gleichzeitigem Magnesiummangel durchgeführt.

Die Beobachtungszeit betrug zwölf Wochen, während der die Teilnehmer in der Verumgruppe eine Magnesiumlösung erhielten, die äquivalent zu 450 Milligramm elementarem Magnesium täglich war. Die Kontrollgruppe erhielt täglich 50 Milligramm Imipramin.

Am Ende der Beobachtungszeit zeigte sich , dass bei der Verumgruppe und der Kontrollgruppe vergleichbare Verbesserungen der Depression und seiner Symptome zu beobachten waren.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die Behebung des Magnesiummangels vergleichbar gute Wirkungen auf die Depression hat wie die Gabe von Imipramin.

Mein Fazit: Auch wenn die Teilnehmerzahl mit 23 Patienten keine überragenden statistischen Aussagen erlaubt, zeigt diese Arbeit die auch in anderen Bereichen oft beobachtete Tendenz, dass natürliche Wirkstoffe und deren Wirksamkeit mit pharmazeutischen Produkten vergleichbar, oft sogar besser sind.

Selbst bei einem „Unentschieden“ sind natürliche Wirkstoffe in der Regel im Bereich von Nebenwirkung und Verträglichkeit unangefochtene Sieger, wie auch in diesem Fall.

Metaanalyse: Reduziertes Depressionsrisiko

Magnesium and depression: a systematic review.

Diese Übersichtsarbeit/Metaanalyse aus Spanien aus dem Jahr 2013 unterstützt die Vermutung, dass eine ausreichende Zufuhr von Magnesium das Risiko für Depressionen herabsetzt.

Basis für diese Beobachtung waren allerdings nur drei Arbeiten, die den Autoren zur Verfügung standen. Die Autoren beklagen deshalb einen eklatanten Mangel an entsprechenden Arbeiten zu diesem Thema.

Magnesium bei Depressionen

Magnesium in depression.

Ebenfalls aus dem Jahr 2013 stammt diese Arbeit aus Polen. Interessant ist hier, dass die Autoren aus der Abteilung für angewandte Pharmazie der Universität Lublin die Ansicht vertreten, dass Magnesium mehr als nur ein „Nahrungsergänzungsmittel“ ist.

Sie betrachten Magnesium als einen effektiven Wirkstoff bei der Behandlung von „Migräne, Alkoholismus, Asthma, Herzerkrankungen, Arrhythmien, Nierensteine, PMS (prämenstruelles Syndrom) etc.

Sie erwähnen sogar, dass Magnesium in der Homöopathie einen zentralen Platz bei der Behandlung von einer Reihe von mentalen Gesundheitsstörungen einnimmt.

Die Autoren bemerken weiterhin, dass die antidepressive Wirkung von Magnesium nicht vollständig verstanden wird. Es gibt aber Grund zu der Annahme, dass Magnesium eine Reihe von Faktoren günstig beeinflusst, die alle zusammengenommen das Risiko für Depressionen erhöhen beziehungsweise bei entsprechender Gabe von Magnesium senken.

Sie betrachten Magnesium als eine wichtige und wertvolle Zusatzmedikation bei der Behandlung von Depressionen.

Magnesium intake and depression in adults.

Diese Arbeit aus dem Jahr 2015 aus den USA untersuchte den Zusammenhang zwischen Magnesiumzufuhr und Depressionen bei Erwachsenen in den Vereinigten Staaten. Grundlage hierfür war eine landesweite Umfrage mit knapp 8900 Erwachsenen aus dem Zeitraum zwischen 2007 und 2010.

Resultate: Die statistische Analyse ergab, dass ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen einer geringen Magnesiumzufuhr und Depressionen besteht.

Dabei zeigte sich ein noch deutlicherer Zusammenhang bei den Teilnehmern jünger als 65 Jahre. Bei den Teilnehmern über 65 Jahre zeigte überraschenderweise eine geringe Magnesiumzufuhr einen protektiven Effekt.

Role of magnesium supplementation in the treatment of depression: A randomized clinical trial

Die beiden Autoren in der zuvor diskutierten Studie treten bei dieser Arbeit mit drei weiteren Kollegen an. Sie initiierten eine randomisierte, Cross-over Studie mit 126 Patienten (Durchschnittsalter 52 Jahre), deren Diagnose auf eine leichte bis mittelschwere Depression deutete.

Die Beobachtungsdauer betrug zwölf Wochen. Die Teilnehmer wurden zufallsbedingt der Gruppe zugeordnet, die entweder mit der Einnahme von Magnesium-Supplementen (248 Milligramm täglich) sofort oder erst verspätet in der siebten Woche begannen. Während des anderen 6-Wochen-Zeitraums nahmen die Teilnehmer kein Magnesium zu sich.

Insgesamt lieferten 112 Teilnehmer verwertbare Daten. Die Zufuhr von Magnesium während der vorgeschriebenen sechs Wochen zeigte eine klinisch signifikante Verbesserung der Depressionssymptome und eine Verbesserung von Unruhezuständen.

Es gab keine Nebenwirkungen. Über 60 Prozent der Teilnehmer teilten mit, dass sie Magnesium zukünftig weiter nehmen möchten.

Die Effekte waren so eindeutig, dass sie unabhängig von Alter, Geschlecht, Stadium der Depression, Magnesiumkonzentration oder Einsatz von schulmedizinischen Antidepressiva zu beobachten waren. Zudem zeigte sich, dass die gewünschten Effekte sich bereits nach zwei Wochen nach Beginn der Einnahme einstellten.

Die Autoren schlossen daraus, dass Magnesium bei leichten bis mittelschweren Depressionen bei Erwachsenen effektiv wirkt. Der Wirkeintritt zeigt sich relativ schnell und ohne Nebenwirkung, sodass eine engmaschige Beobachtung der Patienten in Bezug auf potentiell schädliche Nebenwirkungen und Toxizität nicht notwendig ist.

Fazit

Es gibt endlich vermehrt aussagekräftige Studien, die zeigen, dass Magnesium auch bei Depressionen wirkt. Depressionen jedoch alleine auf einen Magnesiummangel zu reduzieren, wäre ein unzulässiger Kurzschluss.

Im bereits oben erwähnten Artikel zu den Vitalstoffmängeln habe ich beschrieben, dass auch andere Vitalstoffe, wenn sie fehlen, das Risiko für Depressionen signifikant erhöhen können.

Die Sache rundet sich ab, wenn man Magnesium mit zu den Vitalstoffen zählt. Es scheint aber erst langsam ein Bewusstsein für diesen Sachverhalt zu entstehen. Von daher finde ich diese Arbeiten, die den Zusammenhang zwischen Magnesiummangel und Depression herstellen, als notwendig und wichtig.

Fazit vom Fazit

Die Behebung von Vitalstoffmängeln als Therapie von leichten bis mittelschweren Depressionen scheint eine unliebsame Konkurrenz für die gängige schulmedizinische Therapie dieser Erkrankung zu werden.

Kein Wunder also, wenn diese derartige Ergebnisse zu verschweigen versucht. Es hat sich nicht nur gezeigt, dass diese Therapie effektiv ist. Vielmehr imponiert diese Therapie auch durch ein konkurrenzloses Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil im Vergleich zu den synthetischen Antidepressiva.

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Beitragsbild: 123rf.com – Sergey Nivens

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.11.2020 aktualisiert.

Schmerzen sind ein Alarmsignal des Körpers, das nicht ignoriert werden sollte. Der Ursache eines Schmerzes sollte immer auf den Grund gegangen werden.

Sind Schmerzen schließlich zu einem chronischen Empfinden geworden, geht deren Alarmfunktion verloren. Und durch den ständigen Schmerzreiz bildet sich ein so genanntes „Schmerzgedächtnis“ aus – so jedenfalls eine gängige Theorie.

Insgesamt reagiert der Körper dann empfindlicher, die Schmerzschwelle sinkt. Dies führt dazu, dass der Schmerz allein dann nicht mehr bloß ein Symptom, sondern selbst eine „Krankheit“ geworden ist, die therapeutischer Hilfe bedarf.

Eine wirksame Therapie ist dabei die Behandlung mit Vitalstoffen.

B-Vitamine und Magnesium beeinflussen die Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung bei chronischen Schmerzen, die häufig ohne eine tatsächliche körperliche Ursache auftreten.

Dies ist der Fall bei RückenschmerzenKopfschmerzen oder gar Migräne, Arthritis und Arthrose, durch Tumore verursachten Schmerzen, FibromyalgieGürtelrose oder Nervenschäden (z.B. Polyneuropathien).

Hervorzuheben sind unter den bewährten Vitalstoffen die B-Vitamine. Während das Vitamin B1 bei der Energieversorgung der Nervenzellen eine wichtige Rolle spielt, sind Vitamin B6 und Vitamin B12 am Aufbau der Schutzhüllen um die Nervenfasern und an der Produktion körpereigener schmerzhemmender Substanzen beteiligt.

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Forscher an der Universität Gießen konnten an einer kleinen Gruppe von Probanden zeigen, dass die Gabe einer Vorstufe des Vitamins B1 bei Polyneurophatien die stechenden Schmerzen in den Füßen hervorragend lindern kann (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18473286).

Eine andere Studie an Personen mit Rückenschmerzen zeigte, dass die Gabe von Vitamin B1, B6 und B12 (zusätzlich zu üblichen Schmerzmitteln), das Leiden bereits nach zwei Wochen wesentlich stärker verringern könnte, als die alleinige Einnahme der Medikamente (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2138684).

Unter anderem beim Karpaltunnelsyndrom, das von starken Schmerzen in der Hand begleitet wird, hat sich die Gabe von Vitamin B6 bewährt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24312849).

Darüber hinaus eignet sich auch Magnesium zur Schmerzbehandlung. Ein Mangel an Magnesium hat unter anderem Kopfschmerzen, aber auch quälende Muskelkrämpfe zur Folge.

Dieser Vitalstoff wirkt daher besonders gut bei allem bei:

Zwar tritt die Wirkung erst nach bis zu zwei Monaten ein, aber bei einer regelmäßigen Einnahme sinkt die Neigung zu Schmerzattacken erheblich. Natürlich kann die Reduzierung der Schmerzen auch deutlich schneller eintreten. Meiner Erfahrung nach bereits nach ein bis zwei Wochen, wenn ein „gutes“ Produkt verwendet wird.

Und das bringt uns zur Frage, welches Magnesium sinnvoll ist? 

Magnesiumsulfat wird in der Medizin häufig benutzt, um Schmerzen zu lindern. So  hat sich dieses Magnesiumsalz zur Vorbeugung von postoperativen Schmerzen bewährt (Studie u.a. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25904965).

Schauen Sie unbedingt auch in meinen Beitrag:
Magnesiumpräparate – Welches Magnesium ist das Beste?
In dem Beitrag gehe ich auch auf die Aufnahme von Magnesium über die Haut ein – und gerade bei Schmerzen scheint mir das auf jeden Fall einen Versuch wert zu sein. Zu der Sache mit dem Magnesiumöl haben wir auch eine gute Diskussion im Yamedo Forum:
https://www.yamedo.de/forum/thread/2932-magnesiumöl/

Auch die Homöopathie setzt bei Schmerzen auf Magnesium. Das Schüssler Salz Nummer 7 (Magnesium phosphoricum), hilft dabei vor allem bei krampfartig auftretenden Beschwerden und ist aus meiner Sicht immer einen Versuch wert.

Fazit

Sowohl die oben beschriebenen B-Vitamine als auch der essentielle Mineralstoff Magnesium scheinen sich hervorragend für die Schmerzbekämpfung zu eignen, wobei die einzelnen Vitalstoffe bei verschiedenen Beschwerden unterschiedlich gut helfen.

Vor allem bei einem Mangel an einem der Vitamine oder an Magnesium und bei chronischen Schmerzen lohnt es sich, diese Vitalstoffe als Alternative zu handelsüblichen Schmerzmitteln einzusetzen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.05.2015 aktualisiert.

Geht es um gesunde Ernährung, so sind heutzutage viele Menschen verunsichert. Was ist denn nun sinnvoll, woraus soll man achten? Die Wissenschaft ist um Aufklärung bemüht.

Das Essverhalten der Bevölkerung hat sich in den letzten 30 Jahren deutlich verändert. Wir essen nicht nur zuviel Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate, sondern – und das macht die Situation nicht besser – der Großteil der Bevölkerung bewegt sich viel zu wenig, nur ein Bruchteil treibt regelmäßig Sport.

Wir nehmen Nahrungsmittel in viel größeren Mengen zu uns – doch der Gehalt an Vitalstoffen ist dabei meist zu gering.

 

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Abb.1: Kein Wunder wenn wir krank werden: Ernährung, Stress, Umweltgifte, Vitalstoffmangel, Bewegungsmangel. Die gute Nachricht: Man kann etwas tun! Bild: 123rf.com, macrovector.

Wie sieht es denn mit unserem Essen aus?

Unser heutiges Essen enthält nur noch sehr wenige lebensnotwendige Vitamine und Mineralien. Schlimmer noch: Hormone, Antibiotika und andere Chemikalien belasten unsere Nahrungsmittel. Kein Wunder also, dass die Verunsicherung groß ist. Die Situation ist ernst, die Menschen leiden an den Mangelerscheinungen.

Um den Mangel an Nährstoffen auszugleichen, bietet der Markt zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel an. Es scheint heutzutage unentbehrlich zu sein, die tägliche Nahrungszufuhr mit ergänzenden Präparaten aufzustocken, um gesund zu bleiben. Biochemiker behaupten sogar, dass die meisten Krankheiten auf Nährstoffmängel zurückzuführen sind.

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Die orthomolekulare Medizin beschäftigt sich mit dieser Fragestellung. Die orthomolekulare Therapie gilt als sinnvolle Methode für die Erhaltung der Gesundheit. Im Zuge dieser Therapie werden Vitalstoffe stabilisiert, indem dem Körper ergänzende Vitalstoffe zugeführt werden.

Um ein Beispiel zu nennen: Patienten mit Durchfall zeigen oft einen Kaliummangel auf. Durch eine Zufuhr von Kalium kann eine Harmonisierung des Körpers herbeigeführt werden. Ähnlich verhält es sich bei Menschen mit Herzrhythmusstörungen. Die gesonderte Zufuhr von Magnesium kann nachweislich Linderung bringen.

So weit muss es jedoch gar nicht erst kommen. Durch bewusste und gezielte Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln können Sie vorbeugend etwas gegen Krankheiten unternehmen und bereits vorhandene Beschwerden lindern.

Ich weiß, dass viele Ärzte und Ernährungswissenschaftler gegenteiliges behaupten. Deswegen wird es nicht wahrer. Für den sog. „Laien“ ist es aber schwierig zu beurteilen, welche Studie er glauben schenken soll, denn Sie finden fast genauso viele Studien für Vitamine & Co. wie Studien, die deren Nutzlosigkeit belegen. Manchmal kommt es mir so vor, als geht es vielmehr darum: „Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.“

Wie Ihnen die orthomolekulare Medizin helfen kann, habe ich für Sie am Beispiel der häufigsten gesundheitlichen Störungen und Krankheiten (SchmerzenRheumaHerzerkrankungen und Kreislauferkrankungen und Immunschwäche) auf dieser Webseite zusammengestellt:

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Wenn es ein Spurenelement gibt, welches physiologisch extrem wichtig und gleichzeitig (von Schulmedizin und Ernährungswissenschaft) noch extremer unterbewertet wird, dann ist dies Magnesium.

Wie wichtig dieses Spurenelement ist, das zeigt die Tatsache, dass allein 300 bislang bekannte enzymatische Reaktionen von Magnesium abhängig sind.

Es sind über 3700 Magnesium-Bindestellen an Proteine bekannt. Magnesium stabilisiert das Ruhepotenzial von erregbaren Nerven- und Muskelzellen. Das Erdalkalimetall ist auch notwendig, damit sich die Muskeln nach erfolgter Bewegung wieder entspannen können.

Die Mitochondrien könnten ohne Magnesium nicht funktionieren. Erst eine Bindung an ATP aktiviert dieses Molekül als Energieträger.
Vitamin D ohne Magnesium ist ebenfalls zur Wirkungslosigkeit verdammt.
Magnesium stabilisiert Proteine und Nukleinsäuren.

Die Liste der notwendigen Funktionen ließe sich fast beliebig fortsetzen.
Ich hatte einige Beiträge veröffentlicht, die auch, aber nicht nur, diesen Funktionsumfang dokumentieren.

Hier eine Liste an diesbezüglichen Beiträgen:

Jetzt hatten sich in einem neuen Beitrag die „Ökotester“ wieder einmal zu Wort gemeldet und sich Magnesium-Präparate vorgenommen.
Ökotest? Da war doch was…

In der Tat, ich hatte bereits die „Ehre“, einige Tests der Ökos zu besprechen (zu müssen):

Ökotest Magnesium-Präparate: Bei den Ökos nix Neues

Der Test beginnt in gewohnter Manier früherer Ökotests mit dem Testergebnis, welches zu einem so frühen Zeitpunkt als Einleitung/Überschrift umformuliert wird. Und die ist kurz und knackig: „So ein Krampf“.

Dann erfahren wir, dass alles das, was wir über Magnesium wissen, meist nur Mythen sind. Die Ökotester weisen dann auf die Bedeutung von Magnesium für den Organismus hin (so wie ich weiter oben). Und sie erwähnen, dass die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) 300 bis 400 Milligramm pro Tag als ausreichende Dosierung begreift. Also auch hier nichts Neues. Denn die DGE als das „Maß aller Dinge“ konnten wir bereits in den weiter oben aufgeführten Tests mitverfolgen. Wie es aussieht, hat sich für diesen Test wenig bis gar nichts geändert. Das kann ja lustig werden.

Dann erfahren wir, dass es überhaupt gar keinen Mangel an Magnesium gibt, da unsere Nahrungsmittel voll von diesem Mineral stecken. Von daher sind Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium nichts als eine teure Abzocke für mental Minderbemittelte. Und das liegt an den Mythen, dass die Leute Angst haben, mit Magnesium unterversorgt zu sein.

Ein entsprechender Experte wird zitiert, der Magnesium in Form von Nahrungsergänzungsmitteln als potenziell „kontraproduktiv“ definiert. Denn hohe Konzentrationen „könnten zu Durchfall führen“, was für Sportler „natürlich nicht gerade leistungsfördernd“ ist.

Wie es aussieht, werden hier von den Ökotestern und dem Experten Szenarien kreiert, die das beweisen, was bewiesen werden soll: Magnesium ist gefährlich, weil es leistungsmindernden Durchfall provoziert. Ich könnte dem entgegenhalten, dass die Laufgeschwindigkeit zum Klo bei Durchfall vermutlich signifikant erhöht ist. Studien dazu habe ich aber noch nicht finden können.

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Mythos Schwangerschaft: Der Klapperstorch kennt keine Magnesiummängel

Dann kommt der Mythos Schwangerschaft zu Wort. Auch hier sind sich Ökotest und Experten einig, dass es keinen erhöhten Bedarf für Magnesium gibt. Nur während der Stillzeit verliert die Mutter über die Muttermilch Magnesium, was eine leichte Erhöhung der Tagesdosis erforderlich machen könnte.

Auch hier bin ich mir nicht sicher, woher die Sicherheit dieser Aussagen herrührt. Es gibt eine Metaanalyse aus dem Hause Cochrane aus dem Jahr 2014 (Magnesium supplementation in pregnancy. – PubMed – NCBI), die zu dem Ergebnis kam, dass es kaum qualifizierte Studien gibt, die gezeigt haben, dass Magnesium während der Schwangerschaft einen Nutzen bringt. Das scheint in dieselbe Kerbe zu schlagen. Aber wenn man sich die Studie genauer ansieht, dann muss man feststellen, dass nur zwei Studien überhaupt aussagefähige Ergebnisse geliefert hatten. Und diese beiden Studien zeigten keine signifikanten Unterschiede. Aber der Mangel an aussagefähigen Studien ist nicht gleichzusetzen mit einem Beweis, dass es sinnlos ist, die Magnesiumzufuhr während der Schwangerschaft zu erhöhen.

Eine Studie, die von der Cochrane Studie nicht mit erfasst werden konnte, ist ein Jahr später, 2015, publiziert worden: Magnesium supplementation affects metabolic status and pregnancy outcomes in gestational diabetes: a randomized, double-blind, placebo-controlled t… – PubMed – NCBI.

Die Autoren kamen hier zu dem Ergebnis, dass eine Supplementierung mit Magnesium bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes positive Effekte in Bezug auf Schwangerschaft und Stoffwechselstatus zeigen konnte. Die Effekte waren so ausgeprägt, dass sogar signifikante Unterschiede beim C-reaktiven Protein und oxidativen Stress beobachtet werden konnten.

Eine weitere Arbeit aus dem Jahr 2016 (Magnesium in pregnancy. – PubMed – NCBI) gibt als erstes zu bedenken, dass die übliche Form der Bestimmung von Magnesiumspiegeln nicht unbedingt die zuverlässigste Form der Beurteilung ist, ob der Betroffene einen Mangel hat oder nicht. Hier sind Untersuchungen an roten Blutkörperchen die viel zuverlässigere Methode, da sie den intrazellulären Gehalt an Magnesium widerspiegeln. Und auf den kommt es an. Im Gegensatz zum Ökotest behaupten die Autoren, dass der Bedarf für Magnesium während der Schwangerschaft erhöht ist. Zudem sehen sie gewährleistet, dass die Überzahl der Schwangeren diesem erhöhten Bedarf nicht gerecht wird. Und Magnesiummangel, allgemein, ist assoziiert mit einem erhöhten Risiko für Diabetes. Sehr wahrscheinlich trifft dies auch für den Schwangerschaftsdiabetes zu (Higher magnesium intake reduces risk of impaired glucose and insulin metabolism, and progression from prediabetes to diabetes in middle-aged Americans | Diabetes Care).

Zu einem sehr ähnlichen Ergebnis kamen Autoren, die sich die Daten der Framingham Studie angeschaut hatten: Magnesium intake is related to improved insulin homeostasis in the framingham offspring cohort. – PubMed – NCBI. Sie kamen zu dem Schluss, dass ein erhöhter Konsum an Magnesium zu einer verbesserten Insulinsensitivität führt und auf diesem Wege das Risiko für Typ-2-Diabetes senkt.

Muskelkrämpfe, Magnesiummangel und Magnesium in der Mangel

Ein weiterer Mythos ist der Muskelkrampf. Aber dieser Mythos ist dann doch nicht so sehr Mythos, da Sportler, Schwangere („insbesondere im letzten Trimester“) und ältere Menschen öfters Muskelkrämpfe erfahren. Und eine der möglichen Ursachen ist ein Magnesiummangel, so die Ökotester.

Zuvor hatten wir doch gelernt, dass Schwangere keinen erhöhten Magnesiumbedarf haben und auch ältere Menschen höheren Bedarf haben. Jetzt auf einmal scheint man bei den Ökotestern vergessen zu haben, was man fünf Minuten vorher zu Papier gebracht hat.

Nachdem einige Experten einen Mangel an Magnesiummangel bei Schwangeren und Senioren attestiert hatten, kommt jetzt ein weiterer Experte, der bei nicht bestehendem Magnesiummangel empfiehlt, die Magnesiumzufuhr zu erhöhen, damit die Muskelkrämpfe aufhören. Und damit der Magnesiummangel und der nicht bestehende Mangel an Magnesiummangel fachgerecht angesprochen wird, sind keine Nahrungsergänzungsmittel notwendig, so der Experte gegen den Mythos Muskelkrampf. Und wie beseitigt man den Mangel an mangelndem Magnesiummangel? Antwort: „Entsprechende Ernährung und magnesiumhaltiges Wasser“.

Zwischenfazit: Es gibt keinen Magnesiummangel. Dieser Mangel an Magnesiummangel führt zu Muskelkrämpfen, die Ausdruck für Magnesiummangel sind. Dieser nicht vorhandene Magnesiummangel oder Mangel an Magnesiummangel muss durch eine magnesiumhaltige Ernährung kompensiert werden, obwohl es keinen Magnesiummangel gibt.

Und damit der nicht bestehende Mangel besser beseitigt werden kann, gerät die Muttergesellschaft der Ökotester, Mama BfR, die Magnesiumzufuhr auf zwei Portionen am Tag zu verteilen. Dadurch wird das Magnesium besser verträglich.

Bei mir stellt sich sofort die Frage ein, welche Nahrungsmittel, angereichert mit Magnesium, muss ich zweimal am Tag zu mir nehmen, und welche Nahrungsmittel, ohne Magnesium (man will sich ja nicht in die Gefahr einer letalen Überdosierung begeben), darf ich dann als dritte oder vierte Mahlzeit am Tag einnehmen, um der Gefahr der Unverträglichkeit von Magnesium zu entgehen? Oder hatten hier die Leute vom BfR vielleicht doch Nahrungsergänzungsmittel im Visier? Denn diese Empfehlung, zwei Portionen Magnesium am Tag, lässt sich mit den üblichen Nahrungsmitteln, die ja angeblich alle so reichhaltig an Magnesium sind, nicht verwirklichen. Ein solcher Ratschlag, nicht den gesamten Tagesbedarf in einer Einmaldosierung zu nehmen, sondern auf zwei Portionen zu verteilen, macht nur Sinn bei Nahrungsergänzungsmitteln.

Aber ich dachte doch, dass Nahrungsergänzungsmittel Unsinn sind? Ach ja, ich vergaß, es gibt ja auch keinen Magnesiummangel, der durch zwei Portionen am Tag in die Mangel genommen werden kann.
Nach diesem mächtigen Intro kommt…

Der Test…

Nachdem man also festgestellt hat, dass Nahrungsergänzungsmittel vollkommen unsinnig sind, schicken die Ökotester sich an, diesen Unsinn auch noch zu testen. Oder mit anderen Worten: Ich weiß jetzt schon genau, was bei meinem Test herauskommt, und das muss jetzt noch getestet werden.

Dazu erwarben die Ökotester ordnungsgemäß 24 Nahrungsergänzungsmittel, die nur Magnesium enthielten. Getestet wurde erst mal gar nichts. Vielmehr gab es einen Gutachter, der „anhand aktueller Studien und Empfehlungen“ die Produkte beurteilte. Die Ökotester haben sich am Test beteiligt und Verpackungen auf Warnhinweisen und „unnötige Auslobungen“ untersucht. Na, da bin ich aber mal gespannt, ob die Ökotester auch nötige Auslobungen haben entdecken können.

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Das Testergebnis

Man braucht wohl kaum ein Übermaß an Fantasien, um das Testergebnis bereits jetzt schon voraus zu ahnen. Ja, richtig! Alle 24 Magnesiumpräparate wurden zur ewigen Verdammnis empfohlen. Aber halt!

Unter den Verdammten gibt es dann doch ein paar Unterschiede. Denn, genau wie in der Schule, gibt es Zeugnisse mit Noten, die vier Mangelkandidaten die Note „befriedigend“ zukommen ließ. Und neun der Mangel-Verdammten erhielten immerhin noch „ausreichend“. Da keimt doch Hoffnung auf, oder? Nicht ganz, denn der Rest wurde mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ benotet, und muss daher die Klasse im nächsten Jahr wiederholen. Wir sollten dies auf dem Elternsprechtag ansprechen, oder?

Ökotest-Besprechung der Testergebnisse

Nachdem Gutachter und Oberstudiendirektor zweifelsohne bewiesen haben, dass gesunde Menschen keine Magnesiumpräparate benötigen, weil ja unsere Lebensmittel voll von Magnesium stecken, hagelt es schlechte Noten für die entsprechenden Präparate. Selbstverständlich reicht der Hinweis auf eine nutzlose Anwendung dieser Präparate nicht aus. Denn getreu dem Schema vorangegangener Tests mit zum Beispiel Vitamin D Präparaten etc. muss die Bedeutung des eigenen Tests noch mal um etliche Stufen angehoben werden. Und das wird realisiert, indem man vor den Gefahren von Magnesium warnt. Beim Vitamin D hatten wir dies bereits im entsprechenden Test erfahren dürfen. Was hier fehlte, war der Nachweis, dass unsere Friedhöfe voll von Vitamin D Toten sind, die zu viel hochdosierte Präparate geschluckt hatten.

Hier jetzt bei Magnesium sieht es nicht viel anders aus. Ich bin ja so froh, dass ich diesen Ökotest gelesen habe, der über die und mit der BfR feststellt, dass Magnesium Durchfälle verursacht, (siehe oben). Schade, dass Magnesium nicht auch Hirnsausen, pathologisch abstehende Ohren und Schweißfüße mit Nebelaufkommen verursacht. Denn dann wären Dringlichkeit und Bedeutung dieses Tests exponentiell erhöht. Und wir dürften Ökotest für die Rettung des Universums aus tiefsten Herzen danken.

Und damit wären wir durch, oder? Noch nicht ganz:

Leider verursachen diese unseligen hochdosierten Magnesiumpräparate nur Durchfall. In jedem Fall? Keine Antwort seitens der Ökotester. Unter einem Test würde ich Beantwortung einer solchen Frage erwarten dürfen. Aber halt, ich vergaß ja, dass es sich hier nur dem Namen nach um einen Test handelt. Die inhaltlichen Analysen sind überhaupt gar nicht von den Ökotestern durchgeführt worden.

Dafür hatte man sich die Verpackungen genauestens angeschaut. Und bei acht Produkten gab es keinen Hinweis auf die abführende Wirkung von Magnesium bei einer Dosierung von 250 Milligramm und höher pro Kapsel/Tablette. Da frage ich mich, warum die magnesiumhaltigen Nahrungsmittel, die von BfR und Ökotest zur Vermeidung eines Magnesiummangels als für ausreichend befunden werden, nicht auch mit einem Warnhinweis versehen werden, dass hier die Möglichkeit für Durchfälle gegeben sind? Müssen wir hier wieder einmal mit zwei Maßen messen, um unseren Schwachsinn unters Volk zu verteilen?

„Für Kinder nicht geeignet!“ So das Urteil der Ökotester. Ob dies zutrifft, dazu kann ich wenig sagen. Ich kann dazu wenig sagen, weil zu dieser Fragestellung „zu wenig Daten vorliegen“, wie dieser Report selber zugibt. Aber trotz der Feststellung, dass es zu dieser Fragestellung zu wenig Daten gibt, werden munter und völlig losgelöst weitere Feststellung gemacht und Empfehlungen gegeben, wie zum Beispiel, dass „Kinder mit den Präparaten sehr schnell sehr hohe Dosen aufnehmen“, dass „ein gesundheitlicher Schaden dadurch nicht ausgeschlossen werden kann“ etc. Besser kann man nicht dokumentieren, dass man hier im Reich der Vermutungen und selbst gebauten Vorstellungen wandelt.

Der letzte Punkt bezieht sich auf einen Zusatzstoff bei acht Produkten. Hier hatten die Hersteller als Zusatzstoff Phosphat als Füllstoff eingesetzt. Ökotest bemängelte, dass „hohe Phosphatmengen im Blut das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen.“ Quellen zu diesen Studien werden selbstverständlich nicht angegeben!

Ich hatte zu diesem Thema einen Beitrag veröffentlicht, der sich aber allgemein auf Zusatzstoffe bei Nahrungsergänzungsmitteln bezog: Gesunde Nahrungsergänzungsmittel mit krankmachenden Füllmaterialien. Es ist richtig, dass Zusatzstoffe hier nicht ganz unproblematisch zu sein scheinen. Aber hier sind andere Füllstoffe im Visier der Kritik. Phosphate sind im Prinzip biochemisch gesehen notwendige Substanzen, denn Substanzen wie ATP sind aus Phosphaten zusammengesetzt (mit drei Phosphaten als Adenosintriphosphat). Und auch der sonst so treue Kompagnon, Wikipedia, hat keine Probleme mit den Phosphaten. Er behauptet sogar, dass Phosphate bei der menschlichen Ernährung eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel und im Knochenumbau spielen. Eine Warnung vor Phosphaten in Bezug auf Herzinfarkte und Schlaganfälle gibt es hier nicht.

Ich weiß nicht, warum die Ökotester jetzt ausgerechnet Phosphate als Problem ansehen, es sei denn, es erscheint ihnen als ein geeignetes Mittel, ein weiteres Mal sich als Warner in der Wüste zu profilieren.

Jedenfalls da, wo ähnliche Warnungen nicht nur empfehlenswert, sondern absolut notwendig wären, da schweigt man sich bei Ökotest nachhaltig aus. Warum?

Während man vor Zusatzstoffen in Magnesiumpräparaten warnt, hat man überhaupt keine Probleme bei Ökotest mit den Zusatzstoffen in Impfseren, gegen die ein halbwegs physiologisches Phosphat die reine Wohltat ist: Zusatzstoffe in Impfstoffen – Was Fans gerne verschweigen.

Aber das ist ein anderes Thema, zeigt aber recht deutlich, dass auch hier wieder einmal zweierlei Maß eingesetzt wird, um das eigene Treiben auf einen erhöhten Sockel stellen zu können.

Fazit

Nichts Neues. Magnesiumpräparate sind angeblich (mal wieder) unnötig, zu hoch dosiert, ohne Warnhinweis auf (angeblich) „extrem problematische“ Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Durchfälle, die das Gefüge des Universums nachhaltig gefährden könnten. Und so kommt man wohl auch zu dem Fazit, dass es keinen Magnesiummangel gäbe.
Dann gibt es wiederum doch einen Magnesiummangel, der aber keiner ist, weil irgendein Experte irgendetwas anderes gesagt hat.

Alte Menschen und Schwangere brauchen angeblich auch kein Magnesium, es sei denn, ein Experte diagnostiziert Muskelkrämpfe. Aber auch dann braucht man keine Nahrungsergänzungsmittel, sondern nur magnesiumhaltige Nahrungsmittel, die in zwei Portionen am Tag zu verabreichen sind.

Fazit vom Fazit: Die „Unstimmigkeiten“ und Widersprüche dieses Öko-Tests sind selbst mit hochdosierten Magnesiumpräparaten nicht zu kurieren. Oder haben die Tester zu viel Magnesium im Selbstversuch genommen und sind dabei an einer Form von mentalem Durchfall erkrankt?

Zur Frage welches Magnesium das Beste ist, habe ich hier ausführlich für Sie beschrieben:
https://www.vitalstoffmedizin.com/magnesiumpraeparate/

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In diesem Beitrag gehe ich auf das Kalium ein: Was macht es und in welchen Lebensmitteln ist es?

Und welche Bedeutung hat Kalium in Bezug auf Supplementierung, Kombination mit Diuretika, Hyperkaliämie, Filtration, Ausscheidung?

Beim Kalium handelt es sich um ein chemisches Element, dessen Symbol der Buchstabe „K“ ist. Im Englischen wird die Substanz „potassium“ genannt.

Kalium ist ein Alkalimetall und damit dem Natrium in seinen Eigenschaften sehr ähnlich. In reiner Form reagiert das Element sofort und schnell an der Luft zu Oxiden. Deswegen wird das schiere Metall in Petroleum aufbewahrt. Der größte Teil des industriell gewonnen Kaliums wird zu Pflanzendünger verarbeitet.

Daneben dienen Kaliumsalze zur Herstellung von Gläsern und Seife. Im Körper ist Kalium ein wichtiges Elektrolyt, das für die Nerven- und Muskelfunktionen unentbehrlich ist.
Das einwertige Atom vom Kalium hat die Ordnungszahl 19 und kann ein Elektron an einen elektronegativeren Partner abgeben.

Diese Redox-Raeaktion ist exotherm, setzt also Energie frei und vollzieht sich daher leicht. Das hochreaktive Kalium kommt deswegen in der Natur nur in Gestalt mineralischer Verbindungen vor.

Eigenschaften und Vorkommen im Organismus

In den kristallinen Mineralien liegt Kalium als positiv geladenes Ion (Kation K+) vor, immer gepaart mit den negativen Anionen. Dies sind bei den in der Erdrinde vorkommenden Kalium-Mineralen zumeist Cholrid, Sulfat und Silikat. In wässriger Lösung dissoziieren die Salze in ihre Kationen und Anionen.

Kalium zählt zu den essenziellen Mineralstoffen, denn Mineralstoffe sind anorganischer Natur und können somit nicht vom Organismus selbst geschaffen werden. Aber ohne dieses Metall kann der Organismus nicht existieren. Daher liegt der tägliche Bedarf bei ca. 2 g.

Die Hauptaufgabe von Kalium im Organismus liegt in der Beeinflussung der Reizleitung des Nervensystems. Hier reguliert es im Zusammenspiel mit Natrium das Membranpotential der Nervenzellen. Daneben ist das Alaklimetall erforderlich für die Steuerung des Zellwachstums, die Gesunderhaltung des Gefäß-Endothels, die Einstellung des Blutdrucks und des Säure-Basen-Gleichgewichtes sowie für die Regulation einiger Hormone sowie die für die Proteinsynthese.

Die Kalium-Konzentrationen in der Zelle sind fast 40-mal höher als die extrazellulären Konzentrationen. Beim Natrium verhält es sich genau umgekehrt. Dessen intrazelluläre Konzentration macht etwa den 15ten Teil seiner extrazellulären Konzentration aus.

Falls Ihnen das bekannt vorkommt: Das hatten Sie schon mal in der Schule. Das Ganze nennt sich Kalium-Natrium-Pumpe. Aber bevor Sie jetzt abwinken… – an dieser Pumpe hängt unser Leben (und ich meine nicht das Herz)…

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Die Natrium-Kalium-Pumpe

Jetzt wird es leider etwas „chemischer“.Wer es nicht so genau wissen möchte, kann im Absatz „Kalium und Ernährung“ weiter lesen.

Da die Konzentrationsunterschiede immer das Bestreben haben, sich durch Diffusion auszugleichen, gibt es eine „Pumpe“ innerhalb der Zellmembran, die Na/K-ATPase, die diese Unterschiede aufrecht erhält. Diese Pumpe verbraucht als „Benzin“ ATP und pumpt 3 Ionen Natrium aus der Zelle raus und 2 Ionen Kalium in die Zelle hinein.

Dies erzeugt ein elektrochemisches Potential auf der Zellmembran. Denn durch die Ungleichverteilung der Ladungen über Zellmembran hinweg entsteht eine elektrische Spannung von – 70 Millivolt, wobei der Zellinnenraum negativ geladen ist. Dieses Membran-Potenzial ist allen Zellen zu eigen.

Bei Nervenzellen spricht man vom „Ruhe-Potenzial“, das sich während der Reizbildung umkehrt (Depolarisation). Die Spannung im Zellinneren steigt dabei auf + 30 Millivolt an. Dabei strömt Natrium in die Zelle hinein, weil sich die Natrium-Kanäle öffnen. Auch diese Proteine sind in die Zellmembran eingebettet, genauso wie die Kalium-Kanäle.

Auf die Depolarisation folgt die Hyperpolarisation, bei der das Membranpotential kurzzeitig auf – 100 Millivolt abfällt. Dies geschieht durch den Austritt von Kalium durch die Kalium-Kanäle aus der Zelle heraus.

Die Hyperpolarisation tritt regelmäßig nach erfolgten Aktionspotentialen auf und soll die Aktivierung der Natrium-Kanäle beschleunigen. Nur für kurze Zeit nach dem Aktionspotential verharren die Natrium-Kanäle trotzdem in passivem Zustand (Refraktärzeit).

Dies verhindert das Entstehen weitere Aktionspotenziale und stellt sicher, die sich keine störenden Überlagerungen ergeben. Zudem bewirkt die eine Millisekunde dauernde Refraktärzeit, dass nur ein Aktionspotential in nur eine Richtung verläuft.

Die Refraktärzeit schützt die Zelle vor einer Reizüberflutung und damit vor einem „Reizchaos“, das eine sinnvolle Reizleitung verhindern würde.
Die Signalgebung durch Aktionspotentiale ist die Voraussetzung für Sinneswahrnehmung, Denken und Muskelsteuerung.

Weil Kalium an diesen Prozessen unabdingbar beteiligt  ist, wäre die neurophysiologische Steuerung ohne das Alkalimetall nicht möglich.

Filtration und Ausscheidung

Kalium ist das bedeutendste Kation innerhalb der Zelle und ist als solches wichtig für die Aufrechterhaltung der Elektrolyt- und Flüssigkeitsbalance im Körper. Als gelöstes Mineral ist Kalium in den Körperflüssigkeiten osmotisch wirksam.

Die großen Kationen können die Membran als solche nicht durchdringen, im Gegensatz zu den kleinen Wasser-Molekülen. Weil die Konzentrationen zwischen Membranen nach Ausgleich streben, folgt Wasser der höheren Konzentration der Elektrolyte. Über diesen Mechanismus kann der Körper den Wassergehalt regulieren, indem Mineralien mithilfe spezieller Transport-Proteine über die Zellmembranen verschoben werden.

Die Passage der Kationen wie Kalium erfolgt dabei entweder passiv, also ohne Energie-Aufwand mit dem Konzentrations-Gefälle („bergab“). Oder der Transport erfordert Stoffwechsel-Energie, wenn er in Richtung zur höheren Konzenzantration bewerkstelligt wird („bergauf“).

Natrium ist das am höchsten konzentrierte Kation im Blutplasma mit ca. 3,345 g/l. Kalium ist das am höchsten konzentrierte Kation in der Zellflüssigkeit mit 4,8 g/l. Das Blutplasma wird durch die Glomeruli der Nieren in gewaltigen Mengen gefiltert, ca. 180 Liter am Tag. Hierbei  durchströmen 602 g Natrium und 33 g Kalium die Nieren.

Da aber über die Nahrung bestenfalls 1 bis 10 g Natrium und 1 bis 4 g Kalium aufgenommen werden können, muss die Differenz reabsorbiert werden, oder aber es droht ein lebensbedrohlicher Natriummangel und Kaliummangel. Diese Rück-Resorption der Elektrolyte geschieht, wie die die Produktion des Primär-Harns auch, im Tubulussystem der Nephronen, der kleinsten funktionellen Einheit in den Nieren.

Der Endharn enthält nach der Rück-Resorption dann Elektrolyte nur in den Mengen, die der Körper gemäß des aktuellen Bedarfs nicht braucht. Dieses Gleichgewicht steuern die Mineralkortikoide, unter denen das Aldosteron eine zentrale Rolle einnimmt. Aldosteron erhöht die Reabsorption von Natrium und steigert die Ausscheidung von Kalium. Steigt die Kalium-Konzentration, drosselt der Körper die Sekretion des Hormons und umgekehrt.

Natrium muss dabei so weit reabsorbiert werden, dass das Blutvolumen genau gleich bleibt und der osmotische Druck optimal ist. Kalium muss so weit resorbiert werden, dass die Serumkonzentration erhalten bleibt, die bei 0,19 g/l liegt.

Natrium-Transporter in den Membranen der tubulären Zellen in den Nephronen arbeiten ohne Unterlass, um Natrium zu sparen und zu resorbieren. Kalium dagegen muss nur zeitweise gespart werden (da die übergroße Menge sich in den Zellen befindet und nicht im Blutserum).
In der Niere wird Kalium zweimal ausgeschieden, aber dreimal reabsorbiert bevor der Endurin ausgeschieden wird.

Zu diesem Zeitpunkt hat der Urin etwa die gleiche Kalium-Konzentration wie das Blutplasma.

Bei einer vollkommen kaliumfreien Ernährung würde immer noch eine minimale Nierenausscheidung von 200 mg pro Tag erhalten bleiben. Ein schnelles Abfallen des Kaliumspiegels ist damit nicht möglich.

Es würde relativ lange dauern, bis dass die Hälfte der Gesamtkapazität des Kaliums erreicht werden würde, was den Schwellenwert für eine letal niedrige Konzentration darstellt. Dies hängt ab von der Kalium-Ausscheidung durch Schwitzen und über den Darm.

Bei zu hohen Kaliumspiegeln werden statt zwei, drei Sekretionsdurchgänge seitens der Niere unternommen, um die überschüssigen Serumkonzentrationen herabzusetzen.

Kalium und Ernährung

Kalium in der Nahrung ist lebensnotwendig. Von daher ist es wichtig, die richtigen Nahrungsmittel einzunehmen, um optimal mit dem Mineral versorgt zu werden.

In den meisten Fällen steht dem Organismus eher ein Überangebot an Kalium zur Verfügung. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass viele Lebensmittel Kalium beinhalten. Wissenschaftliche Studien konnten aufzeigen, dass der gemittelte Verzehr pro Tag in Deutschland bei rund dreieinhalb Gramm Kalium liegt. Vor allem pflanzliche Lebensmittel besitzen einen hohen Gehalt an Kalium.

Folgende Nahrungsmittel enthalten ausreichend hohe Kalium-Konzentrationen:

Generell kann man sagen, dass Kalium prinzipiell in Früchten und Gemüsen in ausreichender Menge vorkommt.

Durch eine lange Lagerung der Lebensmittel in Wasser und auch durch den Garprozess in kochendem Wasser, geht ein Großteil des Kaliumgehaltes in den Lebensmitteln verloren. Dies sollte bei der Zubereitung beachtet werden, vor allem, wenn ein Kaliummangel vorliegt.

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Kalium und Blutdruck

Epidemiologische Studien und Laborstudien an Tieren haben gezeigt, dass die Entstehung eines Bluthochdrucks unter einer kaliumreichen Diät günstig beeinflusst werden kann.

Gleiches gilt möglicherweise auch für den Schlaganfall, jedoch über einen Mechanismus, der nicht von einem Bluthochdruck abhängig ist. Außerdem produzierte ein Kaliummangel in Verbindung mit einer inadäquaten Thiaminzufuhr (Vitamin B1) Herzerkrankungen sowie Kreislauferkrankungen bei Ratten.

Auf die Sache mit den Kalium-Blutwerten gehe ich ausführlich in einem anderen Beitrag ein, den Sie hier finden: Der Kalium-Blutwert, verständlich erklärt. Dort finden Sie auch die Symptome bei einem Kalium-Mangel.

Erkrankungen und Supplementierung in der Medizin

Schleifendiuretika und Thiazide sind Entwässerungsmedikamente, deren Hauptnebenwirkung die überdurchschnittlich hohe Ausschwemmung von Mineralien aus dem Körper ist, allen voran Natrium und Kalium. Für die Antagonisierung dieser Nebenwirkung gibt es natürlich in der Schulmedizin die entsprechende Kompensationsstrategie.

Kaliumsalze, wie Kaliumchlorid, können in Wasser gelöst und dann getrunken werden. Aber der überaus salzige Geschmack der konzentrierten Lösungen ist eine echte geschmackliche Herausforderung, sodass diese Alternative oft keine ist.

Die typischen Supplementierungsdosierungen liegen bei 400 mg, was einer Tasse Milch bzw. 170 g Orangensaft entspricht, bis hin zu 800 mg pro Gabe.

Das Kaliumsalz ist auch als Tablette oder als Kapsel erhältlich. Für therapeutische Zwecke ist die Galenik der Tabletten und Kapseln so gewählt, dass das enthaltene Kalium langsam aus der Ummantelung gelöst wird, da allzu hohe Kaliumkonzentrationen Zellen und Gewebe zerstören können (durch Verschiebung der osmotischen Verhältnisse). Dies würde dann mit einer zusätzlichen Beeinträchtigung und Schädigung des Gastrointestinaltrakts einhergehen.

Patienten mit Nierenleiden dagegen sollten keine hohen Mengen von Kalium bzw. kaliumreichen Nahrungsmitteln einnehmen. Patienten mit Nierenversagen, die Dialyse erhalten, müssen eine strenge kaliumarme Diät einhalten, da gesunde Nieren die Kaliumausscheidungen kontrollieren, bzw. bei einer Insuffizienz nicht mehr ausreichend kontrollieren.

Damit käme es bei einer kaliumreichen Kost zu einer Kumulation (Ansammlung) von Kalium im Serum, die zu einer Hyperkaliämie führt.

Hyperkaliämie

Eine Hyperkaliämie zeichnet sich durch unphysiologisch hohe Blut-Plasmakonzentrationen von Kalium aus. Diagnostisch lässt sich eine Hyperkaliämie durch Blutuntersuchungen bzw. Konzentrationsbestimmungen nachweisen.

Aber auch das EKG wird unter einer Hyperkaliämie deutlich verändert sein (hohe, spitze T-Welle, keine P-Welle, Verbreiterung des QRS-Komplexes usw.). Ein EKG ist allerdings nicht als Kontrolle des Kaliumspiegels geeignet, da es zu unspezifisch ist. Andererseits zeigt ein EKG die kardiologischen Folgeerscheinungen einer Hyperkaliämie, die sehr dramatisch ausfallen können.

Eine Hyperkaliämie kann die Folge einer zu hohen Aufnahme des Minerals sein. Häufiger als diese akute Störung ist der chronische Kalium-Überschuss, der meistens durch Nierenerkrankungen verursacht wird. Produziert die Nebennierenrinde zu wenig Aldosteron, wird weniger Kalium ausgeschieden, sodass die Konzentration steigt.

Eine Änderung des pH-Werts des Blutes bewirkt ebenso eine Veränderung der Kaliumkonzentrationen. Sinkt der pH-Wert um 0,1, so erhöht sich der Kaliumspiegel um 0,4 mmol/l. Sinkt der pH-Wert so weit ab, dass es zu einer Azidose kommt, dann tritt eine sogenannte Verteilungshyperkaliämie ein, bei der sich das intrazelluläre Kalium in den extrazellulären Raum bewegt.

Daneben können Blutkrankheiten zur Erhöhung der Kalium-Werte im Blut-Plasma führen. Auch bei Verbrennungen, Verletzungen oder bakteriellen und viralen Entzündungen kann die Konzentration des Minerals in den extrazellulären Volumina steigen.

Medikamente, die die Kaliumwerte erhöhen

Die Gründe für das Auftreten einer Hyperkaliämie sind die eben erwähnten Nierenleiden. Aber auch Medikamente, wie ACE-Hemmer, Zytostatika, Aldosteronantagonisten, hormonelle Kontrazeptiva etc. können den Kaliumspiegel erhöhen.

Symptome einer Hyperkaliämie

Eine Hyperkaliämie stört elektrophysiologische Prozesse, wodurch besonders die Muskel- und Herztätigkeit beeinträchtigt werden. Neben Lähmungserscheinungen kann es zu Herzrhythmusstörungen bis zum Herzstillstand kommen.  In vielen Fällen ist Herz- oder Kreislaufversagen sogar das einzige Symptom.

Weitere Symptome können Durchfall, Schwächezustände oder Desorientiertheit sein.

Die amerikanische Justiz macht sich die Hyperkaliämie zu Nutze bei Hinrichtungen, die durch die Injektion einer hochkonzentrierten Kaliumchloridkonzentration vorgenommen werden. Die darauf hin folgende Lähmung des Herzmuskels führt zum Tode des Verurteilten.

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Therapie der Hyperkaliämie

Ziel der Behandlung ist die Ausscheidung des überschüssigen Kaliums sowie die Rückverlagerung des Minerals von den extrazellulären Räumen in die Zellen hinein. Manchmal kann dies durch Medikamente erzielt werden, oft ist allerdings eine Dialyse erforderlich.

Hypokaliämie

Bei einer Hypokaliämie liegt eine physiologisch zu niedrige Kaliumkonzentration im Blutserum vor. Leichte Hypokaliämien sind nicht besonders problematisch, mittelschwere und schwere dagegen könne lebensbedrohlich sein.

Ursachen für ein Auftreten einer Hypokaliämie können vielfältig aussehen. Der häufigste Grund ist eine mangelnde Zufuhr von Kalium über die Nahrungsmittel.

Eine solche Fehl- oder Mangelernährung kommt in Deutschland allerdings selten vor.  Meistens ist ein Kaliumverlust durch verschiedene Faktoren die Ursache. Verliert der Körper zu viel Wasser, wird auch Kalium mit ausgeschieden. Dies kommt bei Erbrechen, Durchfällen und intensivem Schwitzen vor.

Der Verzehr von zu viel Natrium (Kochsalz) zwingt den Körper, mehr Urin zu produzieren, wodurch auch Kalium mit ausgeschwemmt wird.
Bestimmte Erkrankungen der Niere führen ebenfalls zur verstärkten Kalium-Ausscheidung.  Oft sind es hormonelle Ungleichgewichte wie eine zu hohe Aldosteron-Sezernierung, die ein Kalium-Defizit zur Folge haben.

Wie schon weiter oben erwähnt, gibt es Medikamente, die exzessiv Kalium und Natrium über die Niere ausscheiden. Dies sind die Schleifendiuretika wie Furosemid und in gewissen Grenzen auch Thiazide. Abführmittel bewirken ebenfalls ein Ausschwemmen von Kalium. Bei einem Anstieg des pH-Werts kommt es, wie bei der Hyperkaliämie und dem Absinken des pH-Werts, zu einem Absinken der Kaliumkonzentrationen.

Eine Bariumvergiftung führt ebenso zu Hypokaliämien. Cola Soft-Drinks führen ebenfalls zu einem Kaliummangel, wenn von dem Getränk täglich 2 bis 3 l getrunken werden. Dies ist das Resultat einer im Mai 2009 veröffentlichten Studie. Die Inhaltsstoffe der Cola, die für den Mangel verantwortlich sind, sind Glukose, Fruktose und Koffein.

Ich selbst rühre keine Cola mehr an. Die Gründe dafür finden Sie in meinen Beiträgen:

Symptome der Hypokaliämie

Eine Hypokaliämie reduziert die neuromuskuläre Aktivität und kann Lähmungserscheinungen in der Muskulatur der Gliedmaßen und des Darmes  hervorrufen. Es kommt zu Magen-Darm-Störungen wie Obstipation und Krämpfen sowie zu Schädigungen der Nieren, die dann übermäßig viel Wasser ausscheiden. Ein weiteres Kennzeichen des Kalium-Mangels ist trockene Haut.

Eine Verschärfung der Hypokaliämie macht sich dann auch auf die Herzfunktion bemerkbar.

Es treten Arrhythmien auf, die unter Digitalis und Katecholaminen verstärkt werden. Besonders bedrohlich ist das Kammerflimmern, das zum Herzstillstand führt und damit zum Tod.

Der Arzt erkennt die Hypokaliämie an den entsprechenden Werten im Blut und Urin. Zur Einschätzung der Gesamtlage wird er auch ein EKG veranlassen.

Therapie der Hypokaliämie

Der Kalium-Mangel kann ich leichten Fällen durch eine Ernährungsumstellung kompensiert werden. Gelegentlich ist eine orale Supplementierung mit Kalium-Chlorid erforderlich. Manchmal muss das Mineral auch mit Infusionen verabreicht werden.

Dabei muss der Arzt die Kalium-Werte kontrollieren, um eine Hyperkaliämie zu vermeiden.

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Quellen:

1 Folis, R.H. (1942). „Myocardial Necrosis in Rats on a Potassium Low Diet Prevented by Thiamine Deficiency“. Bull. Johns-Hopkins Hospital 71: 235.

2 V. Tsimihodimos, V. Kakaidi, M. Elisaf. Cola-induced hypokalaemia: pathophysiological mechanisms and clinical implications. International Journal of Clinical Practice. 63 (6), 900-902

Chlor ist in reiner Form ein stechend riechendes, ätzendes Gas. Diese unangenehme Eigenschaft rührt daher, dass Chlor mit Wasser zu starken Säuren reagiert. Das hat aber für die technische Anwendung eine wichtige Bedeutung.

Die chemische Industrie stellt mit dem Element viele organische Verbindungen her, die ein großes Spektrum von Anwendungen haben.

In Form von Kochsalz ist Chlorid für den Menschen unentbehrlich.
Nun gehen wir etwas mehr ins wissenschaftliche Detail. Wen das weniger interessiert, kann im Absatz „Wichtige Verbindungen“ weiter lesen.

Bei Chlor handelt es sich um ein Mengenelement mit dem chemischen Symbol “Cl”, welches die Ordnungszahl 17 trägt. Es handelt sich also hier um ein Atom mit 17 Protonen im Kern.

Chlor gehört wie Fluor, Brom, Jod zu den Halogenen, also den sogenannten „Salzbildnern“. Im molekularen Zustand, in dem 2 Chlor-Atome ein Molekül (CL2) bilden, ist Chlor ein grünliches Gas. „Chloros“ bedeutet im griechischen „grün“ (Daher heißt Blattgrün auch “Chlorophyll”, nicht aber, weil es Chlor enthält).

Chlor ist ein sehr reaktives Nichtmetall. Grund dafür ist die hohe Elektronegativität der Atome, die leicht Elektronen an sich ziehen. Dadurch ist das Element auch ein starkes Oxidationsmittel, denn in den meisten Verbindungen „raubt“ das Chlor-Atom seinem Reaktions-Partner ein Elektron.

In Verbindungen mit Metallen entstehen so kristalline Minerale wie das Kochsalz. Dieses Natriumchlorid ist die bekannteste und wichtigste Chlor-Verbindung, die in großen Mengen im Meer vorkommt.

Dadurch belegt das Element immerhin noch Rang 19 in der Häufigkeit des Auftretens im Erdmantel, hinter Kohlenstoff und Schwefel.
Wegen der hohen Reaktivität ist Chlor einerseits sehr giftig, kommt andererseits aber nie ungebunden in elementarer Form vor.

Chlorgas (Cl2) ist für Organismen deswegen toxisch, weil es mit Wasser zu Salzsäure (HCl) und hypochloriger Säure (HOCl) reagiert. Beide Säuen sind chemisch sehr aggressiv. Darauf beruht der Einsatz von Chlorgas zur Desinfektion von Wasser.

Wichtige Chlorverbindungen

Chlor-Verbindungen kommen in unserem Alltag in vielerlei Gestalt vor. Beispiele dafür sind Kunststoffe (Polyvinylchlorid, PVC), Medikamente (z. B. das Schlafmittel Chloralhydrat), Lösungsmittel (Tetrachlorkohlenstoff) und Pestizide.

Zu diesen letzteren zählen die in der EU inzwischen verbotenen Mittel DDT, Lindan und Hexachlorbenzol (HCB). Stark eingeschränkt ist auch der Einsatz der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die den Ozon-Schutzmantel der Stratosphäre zerstören.

Physiologische Bedeutung

Rund 2200 orgnanische Chlor-Verbindungen sind bisher bekannt geworden, die im Stoffwechsel produziert werden. Den größten Teil davon konnten Wissenschaftler in Meeresbewohnern wie Schwämmen, Seetang und Korallen identifizieren. In Landelebewesen gibt es deutlich weniger bioorganische Chlorverbindungen.

Im tierischen Organismus einschließlich des Menschen spielt Chlor als Chlorid-Anion eine wichtige Rolle. Diese negativ geladenen Ionen in wässriger Lösung entstammen größtenteils dem Natriumchlorid. Natrium stellt als positiv geladenes Kation den “Gegenspieler” dar.

Beide Elemente bilden den Hauptbestandteil der Elektrolyte unseres Körpers.
Der menschliche Körper enthält etwa 75 bis 100 g Chlorid. Rund 56 % dieser Menge befindet sich in gelöster Form in der Gewebsflüssigkeit, dem Interstitium oder Extrazellular-Raum.

In den Körperzelln, also „intrazellulär“, sind nur 12 % des gesamten Chlorid-Anteils gelöst – wie ja auch Natrium überwiegend dort und weniger in den Zellen vorkommt. Weitere 32 % des Chlorids in uns bildet mineralische Knochen-Subtsanz.

Im Folgenden wird es wieder detaillierter. Im Absatz „Spezielle Funktionen von Chlorid im Körper“ geht es einfacher weiter.

Als Elektrolyt-Bestandtteil dienen die Chlor-Ionen der Regulierung des osmotischen Drucks. Dies ist essenziell für den Wasserhaushalts des Körpers. Nicht nur das Gesamtvolumen des Körperwassers muss genau eingtestellt werden, sondern auch die Verteilung des Wassers zwischen den Kompartimente (Zellen, Interstituim).

Der osmotische Druck entsteht, wenn die Konzentrationen eines Stoffes diesseits und jenseits einer semipermeablen (halb durchlässigen) Membran unterschiedlich sind.

Wasser durchströmt dann die Membran zur höheren Konzentration beispielsweise eines Elekrolyten hin. Die großen Ionen können die Membran praktisch nicht durchdringen. Daher erfolgt ein Ausgleich durch den Wasserübertritt. Im biologischen System hingegen sind Ionen-Transporter in die Membran eingelagert. So können Chlorid- und andere Ionen hindurchdringen. Die Carrier-Proteine unterliegen einer physiologischen Steuerung, wodurch ein gezielte Regulierung der Wassergehalte zwischen Intra- und Extrazellular-Raum möglich ist.

Die Ungleichverteilung von positiven und negativen Ionen erzeugt eine elektrische Spannung über der Zellmembran. Dieses „Ruhepotenzial“ ist Merkmal aller lebenden Zellen. Gesteuert wird es über die Verteilung von Kalium und Natrium. Diesen Kationen stehen immer Anionen wie Chlorid gegnüber.

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Spezielle Funktionen von Chlorid im Körper

Eine andere “Anwendung” des Körpers für Chlorid-Ionen ist der Magensaft, der hohe Konzentrationen an Salzsäure und damit Chlorid-Ionen enthält. Die Salzsäure im Magen dient der Verdauung und Abtötung eines großen Teils der mit der Nahrung einfallenden Pathogene. Der Magen hat dazu in seinem Fundus eine Reihe von Drüsen, die die Säure produzieren. Die tropft dann quasi von der Decke in den Mageninhalt, da der Fundus beim Magen im oberen Teil beheimatet ist.

Die Nieren kontrollieren den Chlorid-Gehalt im Körper. Ausscheidung und Zurückhaltung der Anionen werden bedarfsabhängig durch das Hormon Aldosteron gesteuert.

Der überwiegende Teil des Chlorids im Organismus stammt aus Speisesalz, das mit der Nahrung aufgenommen wird. Man nimmt im Durchschnitt 3 g täglich als Erwachsener auf. Der eigentliche Bedarf beträgt aber nur rund 0,8 g. Für Säuglinge gilt die Empfehlung, ein halbes Gramm nicht zu überschreiten.

Ursachen, Symptome, Diagnose und Therapie eines Chlorid-Mangels

Starkes Schwitzen, Durchfall und Erbrechen oder eine extreme Fehlernährung können zu Salzverlust und Chlorid-Mangel (Hypochlorämie) führen. Der Elektrolyt-Mangel kann auch verursacht werden durch harntreibende Medikamente (Diuretika), eine Nierenschwäche, Darm-Resorptions-Störungen, Hormon-Ungleichgewichte (Aldosteron-Überproduktion, Hyperaldosteronismus) sowie eine Untersäuerung des Blutes (Alkalose).

Symptome der Hypochlorämie sind starker Durst, Ödeme, Muskelschwäche sowie Krämpfe und Herzbeschwerden mit labilem Kreislauf bis zur Bewusstlosigkeit. Bei diesen Anzeichen wird der Arzt die Blut-Elektrolyte mit dem Chlorid-Gehalt bestimmen. Werte unter 95 mmol/l weisen die Hypochlorämie nach. Daneben kontrolliert der Mediziner die Chlorid-Ausscheidung mit einem „24-Stunden-Urin“.

Die Grundursache des Chlorid-Mangels muss abgeklärt und möglichst therapeutisch beitigt werden. Doch zunächst muss der Elektrolyt-Mangel mit Infusionen oder oralen Medikationen ausgeglichen werden.

Ursachen, Symptome, Diagnose und Therapie eines Chlorid-Überschusses

Ein Chlorid-Überschuss (Hyperchlorämie) wird verursacht durch übertriebene Salzaufnahme, Durchfall mit Bicarbonat-Verlust bei Hyperventilation, Nierenversagen, Insulin-Mangel bei Diabetes sowie durch Medikamente (Carboanhydrase-Hemmer).

Oft verläuft die Hyperchlorämie ohne Symptome, kann aber auch zu Kreislaufschwäche, Muskelerlahmung und gesteigertem Durstgefühl führen. Anhand der Blutuntersuchung erkennt der Arzt die Störung an Chlorid-Werten oberhalb von 112 mmol/l.

Es muss abgeklärt werden, ob eine Grunderkrankung vorliegt, die den Elektrolyt-Überschuss hervorgerufen hat. Neben einer Salz-Restriktion muss die Konzentration von Chlorid durch Wasseraufnahme verdünnt werden.

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