Eine unglaubliche Indikationserweiterung für Cholesterinsenker (Statine)
Indikationserweiterungen sind in der Pharmaindustrie ein Mittel, neue Kunden = Patienten zu kreieren und damit den Umsatz zu steigern. Oft gibt es keine behördliche Genehmigung für die neuen Zusatzindikationen, was aber die Pharmaindustrie selten davon abhält, auch hier vollkommen ohne Evidenz ihre Produkte als evidenzbasiert an den Mann zu bringen und ordentlich zu kassieren.
- Die „bösen Buben“ der Pharmaindustrie beim Schummeln erwischt
- Xarelto – Mittel der Wahl oder Mittel der Qual? Hier ist eine versuchte Indikationserweiterung von der FDA einstimmig blockiert worden. Aber…
- . . . Cholesterinsenker – Es wird immer TOLLER, hier scheint sich eine nette Erweiterung anzubahnen.
Cholesterinsenker und Krebs?
Und dann lese ich plötzlich auf einer Medizinseite von einem sensationellen Fund: Statine könnten in der Lage sein, das Mortalitätsrisiko bei den meisten üblichen Krebserkrankungen zu senken (medicalnewstoday.com/articles/311550.php).

Für die „Gefäßverkalkung“ (Arteriosklersoe) wird das Cholesterin verantwortlich gemacht. Also soll es mit Cholesterinsenkern gedrückt werden… Bild: fotolia.com – Axel Kock
Wie machen die das nur?
Danach kommt der unvermeidbare Schwenk!
Die Autorin berichtet, dass es doch einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und hohen Cholesterinwerten und dem Risiko für Krebs besteht.
Und dann der Punkt, wo der Frosch ins Wasser hüpft: Der Chef-Autor der Studie, ein Dr. Carter von Aston Universität in Birmingham, hat die Erklärung. Denn wenn hohe Cholesterinwerte Krebs verursachen, dann können Statine Krebs verhindern.
Aber die Statinfreunde sehen sofort das Fehlen von Statinen als die Ursache der vier häufigsten Krebsformen. Und damit wären wir da, wo wir gerne hinwollten. Statine zur Krebsprophylaxe. Prima!
Und die einschlägigen Tierexperimente sollen das angeblich auch schon „bewiesen“ haben. Ich geh mal davon aus, dass man Goldfischen Statine gegeben hatte und keiner der Goldfische ist an Brust- oder Prostatakrebs erkrankt. Quod erat demonstrandum!
Als nächstes kommt als fettgedruckte Teilüberschrift das eingangs erwähnte Ergebnis, dass hohe Cholesterinwerte die Überlebensrate bei Krebspatienten verbessern. Patienten mit Lungenkrebs haben demzufolge ein 22 Prozent geringeres Mortalitätsrisiko, Brustkrebs minus 43 Prozent, Prostatakrebs minus 47 Prozent und Dickdarmkrebs minus 30 Prozent. Aha!
Und warum dann Statine? Will man die Patienten doch noch umbringen?
Ich gebe zu, dass nicht alles, was natürlich ist, immer sofort gut zu sein hat. Aber wie und warum hier Cholesterin verteufelt und als quasi unnatürliche Substanz vermarktet wird, was sofort den heißen Wunsch nach cholesterinsenkenden Medikamenten aufkeimen lässt, das habe ich im Märchen vom bösen Cholesterin beschrieben.
Ein wichtiger Trick ist hier, einfach viel zu niedrige Cholesterinwerte als „normal“ zu definieren, damit sonst völlig gesunde Zeitgenossen eine behandlungsbedürftige Krankheit verpasst bekommen. Und diese Hypothese scheint inzwischen so zu einem eingefleischten Dogma geworden zu sein, dass man jeden positiven Effekt bei einer gleichzeitigen Therapie mit Statinen diesen zugute schreibt.
Eine „Bombe“ in dieser Beziehung ist die nachträgliche Veröffentlichung des „Minnesota Coronary Experiments“. Diese Studie ist zwischen 1968 und 1972 gelaufen und versuchte zu zeigen, dass hohe Cholesterinwerte schädlich sind und eine fettarme Ernährung beziehungsweise eine Ernährung mit primär ungesättigten Fettsäuren die Häufigkeit von koronaren Herzkrankheiten und das Mortalitätsrisiko senkt. D
as Ergebnis zeigte, dass eine fettarme Ernährung zwar die Cholesterinwerte wie erwartet signifikant senken konnte.
Aber je geringer die Cholesterinwerte ausfielen, desto mehr steigerte sich das Mortalitätsrisiko. Für jede 30 mg/dl reduziertes Cholesterin stieg das Mortalitätsrisiko um 22 Prozent an.
Diese Studie ist nie veröffentlicht worden. Und auch die Autoren bemerkten in ihrer Schlussfolgerung, dass diese Studie ein weiterer Beweis dafür ist, wie unliebsame Ergebnisse unter Verschluss gehalten werden und damit zu einer Überbewertung von Statinen und fettarmen Diäten, beziehungsweise Diäten mit nicht gesättigten Fettsäuren geführt hat.
Ich schätze, dass solche Versuche, Statine durch die Hintertür zu neuen Indikationen zu verhelfen, weniger mit der Sorge um die Patienten zu tun haben, sondern mit der Sorge vor möglicherweise einbrechenden Umsätzen. Denn die Selbstverständlichkeit, die Statine bislang genossen haben, beginnt langsam und sicher zu verblassen. Es gibt inzwischen mehr als nur einige wenige Wissenschaftler, die diesen Substanzen sehr kritisch gegenüber stehen.
Nein, denn die Autoren der Studie vermuten, dass nicht das zu hohe Cholesterin die Schutzfunktion ausübt, sondern die Medizin, die gegen das zu hohe Cholesterin eingesetzt wird. Ich stelle mir sofort die Frage, warum ein zu hoher Cholesterinspiegel, was immer noch eine Definition seitens der Schulmedizin ist, was zu hoch und nicht zu hoch ist, warum ein solcher Spiegel kein Schutz sein darf?
Warum schützt Chemie, während eine natürliche Substanz die Patienten umbringt?
Danach kommt ein neuer Aspekt hinzu: Die Autoren wollten wissen, ob hohe Cholesterinwerte ein erhöhtes Mortalitätsrisiko bei Krebspatienten mit sich bringen. Dazu ging man zur nationalen Statistikbehörde in Großbritannien und sichtete Daten von fast 1 Millionen Patienten aus den Jahren 2000 bis 2013.
Wer bis hierhin bejahend mit dem Kopf genickt hat, der sollte aufpassen, dass derselbe nicht runter fällt. Denn die Hypothese „Cholesterin verursacht Krebs“ ist bestenfalls abgeleitet von dem eben beschriebenen Zusammenhang mit Übergewicht.
Damit kann auch ein entgleister Metabolismus beim Patienten ursächlich zur Entstehung des Krebs beitragen, wo die zu hohen Cholesterinwerte nur „Zuschauer“, aber keine aktiven Verursacher sind.
Es beginnt mit einer Hypothese, die in eine Richtung geht, die der bislang vermuteten Hypothese widerspricht: Eine 14-jährige Studie mit 1 Millionen Patienten soll gezeigt haben, dass hohe Cholesterinwerte mit einem geringeren Mortalitätsrisiko bei vier häufigen Krebsformen einhergeht: Lungenkrebs, Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Prostatakrebs.
Bislang geht man davon aus, dass Übergewicht – nicht notwendigerweise hohe Cholesterinwerte – das Risiko für Krebserkrankungen erhöht. Und mit dem erhöhten Gewicht ist oft auch der Cholesterinwert höher als durchschnittlich. In einem Beitrag diskutierte ich die Vermutung, dass sogar das „böse“ LDL-Cholesterin einen Schutz vor Krebs darstellt.
Wie wenig Statine trotz ihrer Vergötterung zu überzeugen wissen und was gute Alternativen sein können, habe ich in meinem Buch zusammengefasst:
Fazit
Es ist unglaublich, was diese Sorte von Wissenschaftlern sich einfallen lässt, um das Dogma von den alles heilenden Statinen zu stützen. Jetzt werden sogar Zusammenhänge „geschustert“, die auf eine krebsverhindernde Wirkung der Statine hinauslaufen, ohne dass es einen Hauch eines Hinweises dafür gäbe.
Würde die alternative Medizin in gleicher Weise ihre natürlichen Substanzen bewerben, dann würde es empörte Schelte von der Schulmedizin hageln. Hier darf man noch nicht einmal behaupten, dass es natürliche Substanzen gegen Krebs gibt, obwohl es mehr als nur Vermutungen dafür gibt. Das Messen mit verschiedenen Maßen ist essentieller Bestandteil des schulmedizinischen Marketings.
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