Vitamine B-Gruppe gegen Demenz und Alzheimer?

Etwa 16 Prozent der über 70jährigen weltweit sind von einer leichten kognitiven Beeinträchtigung (LKB) betroffen. Sie wirken vergesslich und zerstreut, weisen zum Teil Sprachprobleme auf und können örtlich und zeitlich desorientiert sein. In bis zu 50 Prozent der Fälle kann eine LKB in eine Alzheimer-Erkrankung übergehen.

In den kommenden zwei Jahrzehnten soll sich Schätzungen zufolge die Zahl der Alzheimer-Patienten verdreifachen.

Alzheimer ist eine Form von Demenz, die meist nach dem 65. Lebensjahr in Erscheinung tritt. Im Verlauf der Erkrankung kommt es u.a. zu einem Verlust aller kognitiven Fähigkeiten sowie zu einer deutlichen Wesensveränderung. Das Krankheitsbild geht einher mit einem Schrumpfen des mittleren Schläfenlappens des Gehirns (Atrophie der Hirnsubstanz). Ein Aufhalten dieses Prozesses schien bisher nicht möglich.

Die vielfältige Wirkung von Vitaminen auf das Gehirn

Nervenzellen und besonders die Neurone im Gehirn reagieren überaus empfindlich auf einen Nähr- und Vitalstoffmangel. Vitamine entfalten mehrere Wirkungen auf die Zellen, die sehr schnell Funktionseinschränkungen erleiden, wenn die Versorgung mit den Vitalstoffen unterbrochen wird oder begrenzt ist.

So ist Vitamin B12 an der Synthese der Neurotransmitter Serotonin und Dopamin beteiligt, die beide bei Demenzpatienten in zu geringen Konzentrationen vorhanden sind. Gleichzeitig ist oft ein Vitamin-B12-Mangel nachweisbar.

Vitamin-B12 gilt heute auch als Schutzfaktor für die Nervenzellen. Zum einen hilft der Vitalstoff, die Myelinscheiden der Nerven aufzubauen und aufrechtzuerhalten, zum anderen weist Vitamin B12 antioxidative Eigenschaften auf.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Die Beseitigung der freien Radikale ist für Nervenzellen wegen ihres hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren besonders wichtig, weil diese Verbindungen sehr leicht oxidieren. Hinzu kommt, dass in Nervenzellen im Vergleich zu anderen Zellen ein recht niedriger Glutathion-Spiegel vorherrscht.

Das Tripeptid dient als effektiver Schutz vor dem Angriff der oxidativen Radikale.

Die ständigen Abbauprozesse infolge des oxidativen Stresses lösen chronische Entzündungen aus, die bei Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen verstärkt auftreten. Die unmittelbar spürbaren Folgen der Mangelzustände von Vitamin B12 und Folsäure können Myelopathien und Neuropathien sein.

Der Vitamin-B-Komplex senkt zudem den Homocystein-Spiegel (entsteht durch Stoffwechselprozesse) im Blut. Ein erhöhter Homocystein-Spiegel kann Blutgefäße schädigen und wird in Verbindung gebracht mit Herzinfarkt, Schlaganfall und: Demenzerkrankungen.

Studien sprechen für B-Vitamine als Vorbeugung

Schon lange ist bekannt, dass bei zu niedrigen Vitamin-B12- und Folat-Spiegeln eine zweifach erhöhte Gefahr besteht, an Morbus Alzheimer zu erkranken. Plasma-Konzentrationen von weniger als 250 pmol/l ( Pikomol pro Liter) müssen Studien zufolge als unzureichend gelten.

Der Normwert für Vitamin B12 liegt zwischen 260 und 1.300 pmol/l. In einer Studie konnte das Denkvermögen bei 84 % der 202 Teilnehmer mit Vitamin-B12-Mangel verbessert werden.

Wissenschaftlern ist es bereits vor Jahren gelungen, durch die Gabe hochdosierter B-Vitamine, eine Verlangsamung der Hirnatrophie zu erwirken. In einer zweijährigen Studie mit Menschen älter als 65 (und erhöhtem Demenzrisiko) wurde einer Gruppe ein Placebo (Arzneimittel ohne Wirkstoff) verabreicht.

Die Probanden der zweiten Gruppe erhielten täglich hochdosiert Vitamin B6 (Pyridoxin, Pyridoxamin und Pyridoxal), Vitamin B12 (Cobalamin) und Vitamin B9 (Folsäure). Bei der B-Vitamin-Gruppe war eine deutlich verlangsamte Schrumpfung der Gehirnsubstanz feststellbar.

Zudem war der Plasma-Homocystein-Spiegel um bis zu 29 Prozent niedriger als bei den Probanden der Placebo-Gruppe.

Die während der Studie täglich verordneten Dosen an B-Vitaminen waren deutlich erhöht. Vitamin B12 z.B. lag mit 500 Mikrogramm um das 200-fache über der empfohlenen Tagesdosis. Generell wird von einer Überdosierung bei Vitamin-Präparaten abgeraten.

Die Langzeitwirkung hochdosierter Vitamine ist noch nicht hinreichend erforscht. Jedoch gehen Mediziner davon aus, dass die tägliche Einnahme von B-Vitaminen durchaus den Prozess kognitiver Beeinträchtigungen verlangsamen und sogar aufhalten kann.

Dabei sollte man bereits in frühen Lebensjahren auf eine ausreichende Zufuhr achten, u.a. durch eine ausgewogene Ernährung mit Fleisch, Fisch, grünem Gemüse oder Eiern.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Quellen:

  • Douaud G. et.al.: Preventing Alzheimer‘s disease-related gray matter atrophy by B-vitamin treatment, Proc Natl Acad Sci USA; 2013 Jun 4; 110(23):9523-8
  • Clarke R. et al.: Low vitamin B-12 status and risk of cognitive decline in older adults, Science Direct, 2007 Nov
  • Wang H. X. et al.: Vitamin B(12) and folate in relation to the development of Alzheimer’s disease, National Library of Medicine, 2001, May
  • Jatoi, S. et al.: Low Vitamin B12 Levels: An Underestimated Cause Of Minimal Cognitive Impairment And Dementia, National Library of Medicine, 2020 Feb
  • Barocas J. A.: Estimation of the global prevalence of dementia in 2019 and forecasted prevalence in 2050: an analysis for the Global Burden of Disease Study 2019, THE LANCET, 2022 Jan

Dieser Artikel wurde am 15. März 2015 erstellt und letztmalig am 22.10.2023 aktualisiert.

René Gräber

René Gräber

Ich brauche ihre Hilfe! Ihre Hilfe für die Naturheilkunde und eine menschliche Medizin! Dieser Blog ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Ich (René Gräber) investiere allerdings viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Ich freue mich daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Setzen Sie zum Beispiel einen Link zu diesem Beitrag oder unterstützen Sie diese Arbeit mit Geld. Für mehr Informationen klicken Sie bitte HIER.

Das könnte auch interessant sein...

3 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar
    Brigitte Omari

    24. März 2015 um 17:47

    Hallo Herr Gräber,
    in diesem Beitrag weisen Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit u.a. Fleisch, Fisch und Eiern hin.

    In einem anderen Beitrag wird auf Quecksilber in Fisch hingewiesen und Kanzerogene in Milchprodukten hingewiesen.
    Die Verunsicherung ist komplett!
    MfG
    B. Omari

    Antwort der Vitalstoffmedizin-Redaktion

    Hallo Frau Omari,

    das ist nicht unbedingt ein Widerspruch.
    Die Quecksilberbelastung in Fischen ist ein Problem, das man umgehen kann, wenn man den „richtigen“ Fisch kauft, zum Beispiel aus eigens dafür angelegten „Zuchtteichen“ in Bio-Qualität. Diese bekommt man vor allem in Bioläden.

    Fleisch und Eier sind für den Körper wichtig (wenn man auf die Qualität achtet), jedoch nicht die Milchprodukte. In den Augen von René Gräber sollte Milch den Kälbern vorbehalten bleiben.

    Siehe: https://www.naturheilt.com/milch/ oder
    http://naturheilt.com/blog/milch-trinken-ist-das-noch-gesund/

  2. Avatar
    Alfred Posawetz

    21. Dezember 2016 um 17:58

    Hallo Herr Gräber! Was kann man von der Naturmedizin quasi als Blutverdünner nehmen;
    anstelle von Medikamenten!
    Danke für Ihre Mühe!
    Mit freundlichen Grüßen
    Alfred Posawetz

    Antwort der Redaktion:

    Hallo Herr Posawetz, vielleicht ist dieser Bericht für Sie hilfreich.
    Ansonsten könnten Sie Ihre Frage auch gerne in unserem http://www.yamedo.de Forum stellen.
    Viele Grüße

  3. Avatar

    Ich finde Fleisch und Eier sind nicht wichtig für den Körper. Vegetarier und Veganer bekommen ja durch Nahrungsergänzungen ihren Vitamin Gehalt, welcher durch das nicht essen von tierischen Produkten aus bleibt und trotzdem keinen Mangel haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert