Vitamin D Mangel bei Autismus, Multiple Sklerose und Schwangerschaft
Bevor wir zum eigentlichen Thema „Autismus und Vitamin D Mangel“ kommen, muss ich vorab noch einige Bemerkungen machen…
Die Schulmedizin liebt die Statistik. Praktisch alle schulmedizinischen Studien sind statische Betrachtungen von verschiedenen Ereignissen, die mit statistischen Auswertungsmethoden bewertet werden.
Und hat man dann eine Signifikanz zwischen Ereignis A und Ereignis B feststellen können, dann wird diese Signifikanz oft fast umgehend als „Beweis“ gehandelt. Sogar fragwürdige statistische Signifikanzen, wie die zwischen der Abnahme von Infektionserkrankungen und Impfungen, sind immer „Beweis“ für die Güte der eigenen Praxis.
Unglücklicherweise gibt es dann immer wieder Studien, die nach dem gleichen Strickmuster konzipiert sind und zu nicht so vorteilhaften Ergebnissen kommen. „Nicht vorteilhaft“ heißt in diesem Zusammenhang, dass die gleiche Statistik Ergebnisse bereithält, die die Schulmedizin immer bestritten hat. So zum Beispiel beim Vitamin D.
Schulmedizin und Ernährungswissenschaft sind sich eigentlich einig, dass 20 ng/ml Vitamin D im Blut voll ausreichend sind für den physiologischen Bedarf. Dosierungen von mehr als 1000 Einheiten pro Tag sind obsolet, da sie zu ernsthaften „Nebenwirkungen“ führen können (die bislang noch niemand hat beobachten können).
Ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und ebenso ernsthaften Erkrankungen, wie Krebs, Immunschwäche, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc., wird von der Schulmedizin et al. immer in Frage gestellt: Vitamin D – Präparate im Test.
Autismus und Vitamin-D-Mangel
Seit geraumer Zeit stellen sich die weniger dogmatisch ausgerichteten Mediziner und Wissenschaftler die Frage, ob Vitamin D mehr ist als nur ein Vitamin, was es eigentlich gar nicht ist. Inzwischen gibt es Hinweise dafür, dass ein Mangel die oben erwähnten Erkrankungen zumindest in ihrer Entstehung unterstützen kann. Beispiel: Reizdarm und Vitamin D Defizite.
Jetzt scheint eine weitere Erkrankung dazu zu kommen, die mit einem Vitamin-D-Mangel etwas zu tun haben könnte: Autismus. Ich hatte bereits zum Thema „Impfungen und Autismus“ einige Beiträge gebracht. In diesem Zusammenhang wird auch eine (vielleicht durch Impfungen) gestörte Darmflora für die Entstehung von Autismus diskutiert (Autismus durch gestörte Darmflora?).
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:
In einem noch nicht ganz so „alten“ Artikel hatte ich die Rolle des Vitamin D im Zusammenhang mit Autismus bereits angerissen: Vitamin D und Tryptophan bei Autismus? Eine neue Studie aus der Universität von Glasgow sieht ebenfalls den Vitamin-D-Mangel als mögliche Ursache für den Anstieg an Autismusfällen und/oder Lernbehinderungen von Kindern: Month of Conception and Learning Disabilities: A Record-Linkage Study of 801,592 Children.
Die Studie wurde von der Universität Glasgow in Zusammenarbeit mit der Universität Cambridge, NHS (National Health Service) und der Schottischen Regierungen durchgeführt. Das Ergebnis der Arbeit zeigte, dass 8,9 Prozent der Kinder, die im Zeitraum von Januar bis März gezeugt worden waren, Lernprobleme aufwiesen. Kinder, die zwischen Juli und September gezeugt worden waren, hatten dagegen zu 7,6 Prozent Lernbehinderungen.
Der Unterschied zwischen beiden Gruppen begründete sich auf Autismus, intellektuellen Einschränkungen und Lernbehinderungen, wie Dyslexie. Es ergab sich kein saisonales Muster für andere Lernbehinderungen, wie Seh- oder Hörstörungen oder körperliche Beschwerden und Erkrankungen.
Dieser Zusammenhang selbst ist natürlich nicht die Erklärung oder der Beweis, dass Januar bis März schlechte Monate für das Kinderzeugen sind. Vielmehr interpretierten die Autoren die Beobachtung so, dass gerade in diesen Monaten die Vitamin-D-Produktion durch Sonneneinstrahlung gleich Null ist. Damit verbunden ergibt sich ein „Loch“ bei den Vitamin-D-Spiegeln der betroffenen Müttern.
Man hatte allerdings in der Studie keine Vitamin-D-Spiegel gemessen. Aber das die ersten drei Schwangerschaftsmonate die wichtigsten Monate für die Entwicklung des Gehirns des heranwachsenden Fetus sind, ist ein Vitamin-D-Mangel die wahrscheinlichste aller möglichen Erklärungen für dieses Phänomen.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Eingeschränkte Hirnfunktion durch Vitamin D Mangel
Es gibt einige Arbeiten, die gezeigt haben, dass ein Mangel an Vitamin D mit eingeschränkten Hirnfunktionen assoziiert ist.
Diese Arbeit mit Ratten hatte gezeigt, dass ein zu geringer Vitamin-D-Spiegel zu einer signifikant erhöhten Konzentration an Stickoxid im Gehirn führt, welches in diesem Zusammenhang als freies Radikal wirkt und für nitrosativen Stress sorgt. Die Autoren sehen diesen durch Stickoxid verursachten Stress und seine schädigende Wirkung als eine wichtige Ursache für die Abnahme der kognitiven Fähigkeiten von älteren Menschen.
Vitamin D Mangel und Multiple Sklerose (MS)
Eine andere schottische Universität, die Universität von Aberdeen, sehen den Vitamin-D-Mangel als mögliche Ursache von Multipler Sklerose. Sie vermuten, dass ein Mangel zu einem irritierten Immunsystem führt, das dadurch vermehrt zu Autoimmunprozessen neigt: People living in sunlight-deprived north may be more at risk of MS.
Sollte das Immunsystem durch einen Vitamin-D-Mangel vermehrt zu kontraproduktiven Aktionen angeleitet werden, dann wären diese Aktionen im Gehirn eine weitere Quelle für Autismus und die in der schottischen Studie beobachteten Lernprobleme der betroffenen Kinder.
Vitamin D in der Schwangerschaft
Kurz zurück zur Studie aus Glasgow. Die Autoren hatten leider keine Vitamin-D-Spiegel gemessen. Somit ist die Interpretation der Ergebnisse „nur“ eine Vermutung, die sich aber leicht durch die entsprechenden Messungen verifizieren ließe. Die leitende Professorin dieser Studie, Prof. Jill Pell, geht sogar so weit, zu behaupten, dass eine Vermeidung dieser saisonalen Schwankungen im Vitamin-D-Spiegel rund 11 Prozent der Lernstörungen der Kinder verhindern könne.
Daher empfiehlt sie Schwangeren und solchen, die es noch werden wollen, ausreichend Vitamin D einzunehmen, auch um Rachitis, aber darüber hinaus auch die neurologischen Implikationen zu vermeiden.
Prof. Gordon Smith, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Cambridge, bestätigt diese Sichtweise:
„Obwohl die vorliegende Arbeit keine Vitamin-D-Spiegel gemessen hat, ist der Vitamin-D-Mangel die plausibelste aller möglichen Erklärungen für die gemachten Beobachtungen. Daher unterstreichen diese Ergebnisse die Wichtigkeit, dass Ärzte und Therapeuten dem Vitamin D mehr Beachtung schenken und gegebenenfalls verordnen. Es zeigt auch die Relevanz, dass Frauen eine solche Therapie mitmachen, um die Wahrscheinlichkeit auf ein gesundes Kind zu verbessern.“
Die Autoren berichteten auch von einem erhöhten Auftreten von Grippeinfekten in den frühen Stadien der Schwangerschaft. Sie sahen hier eine mögliche weitere Ursache für die statistischen Variationen, da die Zeit von Januar bis März die „Grippe-Hauptsaison“ ist. Aber auch hier könnte der Vitamin-D-Mangel eine Ursache für eine höhere Infektionsanfälligkeit sein.
Ein kurzes Interview (in Englisch) mit der Leiterin der Studie, Prof. Pell, fasst die Ergebnisse und die daraus gefolgerten Schlüsse noch einmal übersichtlich zusammen: http://media.gla.ac.uk/web/news/campusenews/VitaminD.mp4
Fazit
Die vorliegende Studie ist die erste Arbeit, die einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Lernbehinderung/Autismus nahelegen kann. Laut Aussagen von Prof. Pell wird inzwischen = seit 2012 in Großbritannien empfohlen, dass alle Schwangeren Vitamin-D-Supplemente einnehmen sollen. In erster Linie soll Rachitis verhindert werden.
Können aber weitere Studien dieser Art bestätigen, dass auch die kognitiven und intellektuellen Kapazitäten der Kinder durch einen Vitamin-D-Mangel eingeschränkt werden, dann wird noch deutlicher werden, wie wichtig diese Empfehlung für das Wohl der Neugeborenen ist.
Und wenn Sie das mit dem Vitamin noch mehr interessiert, dann schauen Sie sich mal mein „kleines“ Vitamin-D-Büchlein an.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:
Rene Gräber:
Ihre Hilfe für die Naturheilkunde und eine menschliche Medizin! Dieser Blog ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Ich (René Gräber) investiere allerdings viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des „Medizin-Mainstreams“ anbieten zu können. Ich freue mich daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Setzen Sie zum Beispiel einen Link zu diesem Beitrag oder unterstützen Sie diese Arbeit mit Geld. Für mehr Informationen klicken Sie bitte HIER.